Ams hat geschrieben: ↑Sa 13. Apr 2019, 07:35bzgl. der Vergebung verstehe ich Christus so, daß jeder Träger... bereit und willig ist...aber auch immer Befähigter wird im laufe des Weges, allen Menschen alles zu vergeben.
Wozu sollte er das tun?
Ist ein Mensch überhaupt dazu berechtigt, einem anderen Menschen die Sünde zu "vergeben", wenn der andere nicht einsichtig ist und weitermacht mit seinem destruktiven Verhalten?
Das würde ja bedeuten: Der Vergebende setzt sich über das Gesetz Gottes hinweg. Indem er einem uneinsichtigen Täter Absolution erteilt und ihn somit scheinbar von den Folgen seiner Sünde entlastet, relativiert er die Gefährlichkeit der Sünde für den Täter und ermutigt diesen durch die nicht angebrachte Toleranz, auf dem Weg des Verderbens weiterzugehen.
Wenn Eltern ihre Kinder so erziehen, werden sie schuldig. Wenn man die eigenen Kinder den Weg Gottes lehren soll, warum sollte man dann bei anderen Menschen einen anderen Maßstab anwenden?
Das darf ein Christ nicht tun. Er muß, zumindest verbal, Grenzen setzen. Er muss den Übertreter nicht "bekehren", das
kann er auch gar nicht. Aber er muß, wenn er die Gelegenheit dazu hat, schon klar aufzeigen, was Sache ist.
Mitglieder anderer Religionen dürfen auch nicht
gegen die Lehren ihrer Religionsgründer handeln.
Vorhandene Verurteilungen in sich... fallen zu lassen. Los zu lassen. So gut wie es jedem nur irgend möglich ist.
Wir sollen Menschen nicht verurteilen (richten). Es steht uns nicht zu, einen "fremden Knecht" zu richten.
Röm. 14, 4.
Auch nicht Menschen, die einer anderen Religion angehören.
Dennoch sind Christen ihrem Herrn verpflichtet
. Sie bezeugen, was sie erlebt haben und was sie glauben. Ohne Keule.
So verstehe ich zB auch: "Vater vergib uns, wie auch wir vergeben."
Vergebung gegenüber geistlich Mündigen gibt's in der Bibel nur auf ANFRAGE, und die Voraussetzung für eine erfolgreiche Vergebung sind Einsicht, Reue und Buße auf Seiten derjenigen, die schuldig geworden sind.
Man kann aber eines tun: Eine belastende Sache, die aufgrund der Weigerung der anderen Partei, ihr Verhalten zu korrigieren, nicht zufriedenstellend bearbeitet und entschärft werden kann, darf man
Gott übergeben. Wenn man das konsequent tut, wird man auch frei von der Bindung an die Sünde eines anderen, ohne moralische Normen abbauen/ verletzen zu müssen.
Was die Bibel scharf kritisiert ist eine Haltung der rachsüchtigen Unversöhnlichkeit angesichts der Reue eines Gefallenen. Wenn derjenige, der schuldig wurde, bereut und von sich aus um Wiedergutmachung und die Wiederherstellung der Beziehung bemüht ist, sollte der geschädigte Teil versöhnungsbereit sein.
Jegliche gegenseitige Feindschaft, jeglicher gegenseitiger Groll... jegliche gegenseitige Verurteilung... basiert niemals auf Jesus, Mohammed, Buddha... niemals auf Christus... und nie- niemals auf Gott.
Paulus schreibt, die Heiligen sollen nach Freundlichkeit, Demut, Sanftmut und Geduld streben
Kol. 3,12.
Groll als Reaktion auf Ungerechtigkeit ist menschlich; sollte jedoch nicht zum Dauerzustand werden. Man muß sich nach den Gründen für den Groll (biblisch: Zorn) fragen und entscheiden, wie man damit umgeht. Im Zweifelsfall kann man die Sorgen
immer auf Gott werfen.
Eine gewisse Vorsicht im Umgang mit Menschen, die ein übergriffiges Verhalten an den Tag legten und nicht die Frucht des Geistes erkennen lassen, ist nicht verwerflich.
LG