Karma und Reinkarnation in der Bibel

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Faust

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Faust »

Spice hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 16:22Ein hohes Wesen kann sich doch nicht an der Primitivität von uns Menschen erfreuen
Das Argument verstehe ich nicht. Selbstverständlich kann sich Gott an uns erfreuen, weil ein liebender Schöpfer seine Schöpfung liebt. Jedem Schöpfer liegt die eigene Schöpfung am Herzen. Als J.R.R. Tolkien mit dem „Herrn der Ringe“ seinen eigenen imaginären Kosmos erschuf, hat er sich zweifellos an den vielen Figuren erfreut und durch die ganze Geschichte hindurch mit ihnen Mitleid empfunden. So schaut auch Gott auf die Welt, in meinen Augen: wie ein liebender Autor, der unsre Geschichte zu einem guten Ende, zur Vollendung führen möchte :thumbup: Der mitleidenden Gott, der um die Liebe der Menschen kämpft und sich durch seinen Sohn sogar in ihre Geschichte hinein begibt, ist zweifellos der große Gedanke des Christentums.
Zuletzt geändert von Faust am Di 28. Mai 2019, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
Spice
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Spice »

Faust hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 16:27
Spice hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 16:22Ein hohes Wesen kann sich doch nicht an der Primitivität von uns Menschen erfreuen
Das Argument verstehe ich nicht. Selbstverständlich kann sich Gott an uns erfreuen, weil ein liebender Schöpfer seine Schöpfung liebt. Jedem Schöpfer liegt die eigene Schöpfung am Herzen. Als J.R.R. Tolkien mit dem „Herrn der Ringe“ seinen eigenen imaginären Kosmos erschuf, hat er sich zweifellos an den vielen Figuren erfreut und durch die ganze Geschichte hindurch mit ihnen Mitleid empfunden. So schaut auch Gott auf die Welt, in meinen Augen: wie ein liebender Autor, der unsre Geschichte zu einem guten Ende, zur Vollendung führen möchte :thumbup: Der mitleidenden Gott, der um die Liebe der Menschen kämpft und sich durch seinen Sohn sogar in ihre Geschichte hinein begibt, ist zweifellos der große Gedanke des Christentums.
Es heißt, dass Gott die Sünde hasst und Jesus wegen unserer Sünden sterben musste. Also wird er sich kaum über Sünder freuen.
Wenn er sich über uns freuen kann, dann doch nur weil Hoffnung besteht, dass wir durch Leid und Erkenntnis dahin kommen, einmal keine Sünder mehr zu sein.
Faust

Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Faust »

Spice hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 16:52Klar hat man sich daran gehalten. Die Unsterblichkeit der Seele und Reinkarnation und Karma sind ja universell, d.h. allgemeingültig.
Ich selbst habe keinerlei Problem mit dem Reinkarnationsglauben, aber ich halte es für den falschen Ansatz, diesen Glauben mit der Bibel zu begründen. Wenn Reinkarnation existiert, dann ist es ein Naturgesetz und muss so wenig mit der Bibel begründet werden, wie das Newtonsche Gesetz der Gravitationskraft :) Die Reinkarnation ist eine mögliche Lösung für das Theodizee-Problem, die Rechtfertigung Gottes angesichts des Leides in der Welt. Bis heute haben Christen keine Lösung dafür gefunden. Manche Christen ignorieren sogar dieses Problem mit eisiger Kälte, so als wäre ihnen das Leid der Welt egal.
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Spice »

Faust hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 17:05
Spice hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 16:52Klar hat man sich daran gehalten. Die Unsterblichkeit der Seele und Reinkarnation und Karma sind ja universell, d.h. allgemeingültig.
Ich selbst habe keinerlei Problem mit dem Reinkarnationsglauben, aber ich halte es für den falschen Ansatz, diesen Glauben mit der Bibel zu begründen. Die Reinkarnation ist eine mögliche Lösung für das Theodizee-Problem. Bis heute haben Christen keine Lösung dafür gefunden. Manche Christen ignorieren sogar dieses Problem mit eisiger Kälte, so als wäre ihnen das Leid der Welt egal.
Für Christen ist nun mal die Bibel maßgebend. Aus dem Glauben an Gott ergibt sich auch die Theodizeefrage, die bis von Kurzem ungelöst blieb, aber jetzt durch das Aufzeigen von Reinkarnation und Karma auch an Hand der Bibel gelöst wurde. Der Autor,des von mir verlinkten Textes hat auch ein bemerkenswertes Buch geschrieben, das den biblischen Bezug sehr deutlich aufzeigt: Manfred Reichelt "Warum gerade ich? - Schicksalsfragen im Licht neuester Erkenntnisse"
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Spice »

Rembremerding hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 16:58
jesher hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 16:48 Leider hat man sich nicht daran gehalten.
Nein, wurde nicht.
Die Hl. Schrift jedenfalls wurde immer weniger zur Referenz (wie in diesem Unterforum erwünscht).
Man muss ja den verlinkten Text nicht hier hereinstellen, wenn man dort den Bibelbezug sehr deutlich studieren kann.
Aber wenn die Argumente fehlen, sucht man eben das Haar in der Suppe.
Ams

Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Ams »

Die meisten Christen lehnen traditionell die Lehre von Karma und Reinkarnation ab... ohne sich jemals groß damit Beschäftigt zu haben.

Hauptbegründung: Die Bibel lehre das nicht. Die Bibel kenne das angeblich nicht. Ja, die Bibel lehne beide Lehren angeblich ab.

Was jedoch nicht stimmt... wie zB hier im Thread anhand den diesbzgl. Bibelstellen gezeigt wurde.

Was stimmt ist, daß die aller meisten Theologen und Konfessionen des Christentums Karma und Reinkarnation ablehnen (aus den gleichen oberflächlichen Gründen). Daher lehnen die meisten Angehörigen dieser Theologien/Konfessionen das fast schon autmatisch auch ab.

Jesus jedoch... als auch Paulus.. lehrten gemäß der Bibel... speziell zum Gericht --> Karma pur.

Das Gericht... wird bestimmt... durch die Taten. Quer durch das NT hindurch.

Karma und Reinkarnation stehen nicht im Widerspruch... weder zur Bibel... noch zur Lehre von Jesus. Noch zur Lehre von den Aposteln.

Noch zur Realität.

Wenn das Christentum den Anspruch hat eine Religion der Wahrheit zu sein... dann kann es all das nicht einfach so (wie üblich) oberflächlich... vom Tisch fegen.

Auch nicht biblisch.
Faust

Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Faust »

Spice hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 17:26Für Christen ist nun mal die Bibel maßgebend. Aus dem Glauben an Gott ergibt sich auch die Theodizeefrage, die bis von Kurzem ungelöst blieb, aber jetzt durch das Aufzeigen von Reinkarnation und Karma auch an Hand der Bibel gelöst wurde
Richtig. Das ist ein gewaltiges Problem. Selbst große Theologen wie Karl Barth sagen häufig: „die Theodizee ist ein unlösbares Problem“ - das ist für denkende Menschen keine befriedigende Antwort und klingt eher nach einer Ausrede.
Faust

Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 17:30 Die meisten Christen lehnen traditionell die Lehre von Karma und Reinkarnation ab... ohne sich jemals groß damit Beschäftigt zu haben
Fakt ist, dass die Theodizee-Frage gelöst werden kann, wenn wir „Karma“ und „Reinkarnation“ in unser Denken miteinbeziehen. Mit gutem Grund gibt es dieses Problem für Buddhisten und Hindus nicht, weil sich die (scheinbaren) Widersprüche aus einer erweiterten kosmologischen Perspektive in Nichts auflösen. Nach Karl Barth gibt es keine befriedigende Lösung für das Theodizee-Problem, aber damit hat er Unrecht, denn die Lösung wurde schon lange formuliert.
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Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Opa Klaus »

WIKI: Theodizee heißt „Gerechtigkeit Gottes“ oder „Rechtfertigung Gottes“. Gemeint sind verschiedene Antwortversuche auf die Frage, wie das subjektive Leiden in der Welt vor dem Hintergrund zu erklären sei, dass ein Gott einerseits allmächtig, andererseits gut sei. Konkret geht es um die Frage, warum ein Gott oder Christus das Leiden zulässt, wenn er doch die Omnipotenz und den Willen besitzen müsste, das Leiden zu verhindern. Die Bezeichnung théodicée geht auf den Philosophen und frühen Vordenker der Aufklärung Gottfried Wilhelm Leibniz zurück.
Meine Gedanken dazu:
Seit der Flut hat jeder Mensch NUR wenige Jahrzehnte max. "die Leiden in der Welt" zu ertragen.
Jesus sagte dazu, dass eine Reifezeit notwendig sei:
Mt 13,25 Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg.
Mt 13,29 Er aber spricht: Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts gleichzeitig mit ihm den Weizen ausreißt.
Mt 13,30 Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!

Außerdem spricht die Bibel von einem Ruhetag Gottes, der noch anhält, wegen des Heranreifen Lassens.
Röm 2,4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?
Jak 5,7 Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn! Siehe, der Bauer wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfange.

Gott hat dieses "Leiden in der Welt" nicht verursacht.
Es ist eine Störung von Seitens Satans und seinem irdischen Gefolge.
Diese Verursacher sollen genügend Erfahrung mit ihrem destruktiven lügenhaften illusionären Treiben machen,
damit einige zur Besinnung kommen und vom gesamten destruktiven Lug+Trug endlich ablassen.

An der "Theodizee-Frage" scheiden sich die Geister
ob sie zu Satan, dem verlogenen Ankläger Gottes stehen,
oder ob die Geister vom liebenden, liebenswürdigen Gott stehen.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
Faust

Re: Die Unsterblichkeit der Seele

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Di 28. Mai 2019, 06:10
Faust hat geschrieben: Mo 27. Mai 2019, 21:39 Einzig und allein Gott ist ewig und unsterblich. Gott allein ist wirklich. Doch unsre Seelen sind Hologramme des Ewigen. Es wird Zeit, dass wir das mal begreifen. Unser Wahres Selbst ist eins mit Ihm. Wer das erkennt, ist frei.
Gerade, weil es so ist, dass Gott uns eins mit ihm haben will, ist die Sünde so fatal.
Für uns Menschen mag sie immer mehr zur Lappalie verkommen, aber sie greift Gottes Liebe an, die absolut und deshalb gerecht. Diese Sünde ist so trennend, dass Gott seinen Sohn zum Tod hingeben musste, um wieder eine Brücke bauen zu können
Was ist „Sünde“? Der Glaube an die Trennung der Seele von Gott. Der Versuch ein eigenes Selbst für sich zu reklamieren, welches unabhängig von dem Einen sein kann. Das ist so, als würde eine Welle versuchen, unabhängig vom Meer zu sein, obwohl es das Eine ohne das Andere nicht geben kann. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Wahnvorstellung (das hören die Egozentriker nicht gerne :D ). Nur dieses falsche, illusionäre Selbst ist erlösungsbedürftig. Das Wahre Selbst ist bereits in einem erlösten und befreiten Zustand, denn es war schon immer eins mit dem Einen. Buddhisten sprechen in dem Zusammenhang von der angeborenen Buddha-Natur, aber wir können ebenso christliche Begriffe verwenden: die Christus-Natur, „in-Eins-mit-Christus-sein“, Christus in mir.
„Ich lebe nicht mehr als Ego, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2, 20)
So könnten wir die Worte des Paulus in die moderne Sprache übersetzen. Er sprach davon, wie sich seine Wahrnehmung vom falschen Selbst zum Wahren Selbst verschoben hat. Daran kann ich erkennen, dass er eine authentische Erfahrung des Erwachens durchlebte. Der Christusgeist ist unser Wahres Selbst und nur dieses ist wirklich unsterblich und ewig. Richard Rohr fasst das sehr gut zusammen in seinem Buch.
„Ihr Wahres Selbst ist jener Teil, der ewig lebt und wahrhaftig sieht. Es ist der göttliche Atem, der durch Sie hindurchgeht.“ „Der auferstandene Christus steht für die endgültige Perspektive jedes Wahren Selbst: ein menschlich-göttliches Selbst, das auf Gott blickt und weiß, dass es Gott in uns ist, den Gott, der auch außerhalb von uns ist, erkennt, und das beide, sich selbst und Gott, als gut und vereint genießt. Nichts, was ich in diesem Buch noch sagen werde, ist besser oder wichtiger als dieser Satz. Er sollte und könnte Ihr Leben verändern.“ (Richard Rohr, Das Wahre Selbst - Werden, wer wir wirklich sind])
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