Die Judensau muss weg
Keine Frage, dass hier ein Fall von Antisemitismus vorliegt. Oder?Es ist erst ein paar Tage her, dass das Landgericht Dessau der so genannten „Judensau“ an der Wittenberger Stadtkirche das Leben rettete. Das 700 Jahre alte Schmähbild darf hängen bleiben, wies das Gericht den Kläger Michael Düllmann ab. Er könne nicht für sich geltend machen, von dem Schandmal beleidigt und geschmäht zu sein. Auch der Oberbürgermeister der Stadt, Torsten Zugehör, sagte gerade WELT: „Ich bin gegen Bilderstürmerei, aber für Bildung“. Das heißt: Das Relief soll an der Stadtkirche bleiben.
Doch in aller heißer Diskussion fiel ein Satz des Klägers,
Also - wegmachen, ober zum Andenken aufheben, vielleicht ins Museum stellen?Herr Düllmanns hat geschrieben:„Solange die Luthersau an der Kirche hängt, ist sie Teil der Verkündigung und legitimiert fortwährend Antisemitismus“, sagte Düllmann WELT. „Deswegen kann sie nicht hängen blieben.“ Aber sie dürfe keinesfalls zerstört werden, sondern müsse erhalten und auch ausgestellt werden, um Teil eines Gedenkortes zu sein.