Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 17. Jun 2019, 04:18
Gestern hatte ich mir einige Links abgespeichert, zu denen ich eine Antwort schreiben wollte. Das hier ist der Erste davon.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 29. Mai 2019, 15:19...wenn Christen heute immer mehr die Wahrheit von Reinkarnation und Karma erkennen, dann ändert sich auch nicht ihre Hoffnung, sondern sie bleibt ebenfalls auf die Auferstehung gerichtet.
Nur haben sie jetzt die Möglichkeit das Schicksal der Menschen, und damit auch ihr eigenes, besser zu verstehen. Sie "glauben" nun nicht nur an die Sünde, sondern sie sehen sie in ihrer ganzen Furchtbarkeit. Jede Krankheit, jedes Gebrechen, jeder Geburtsfehler, jedes schwere Schicksal hat ihren tiefsten Grund in den Verfehlungen früherer Erdenleben. Da bekommt man erst den richtigen Antrieb von der Sünde frei werden zu wollen, und da ergreift man in großer Dankbarkeit die Möglichkeit (Gnade) durch die pneumatische Wiedergeburt (also die Identifikation mit dem Ewigen) im Geist zu wandeln (Gal. 5,5) um einst Unsterblichkeit anzuziehen (d.h. zu erleben, 1. Kor. 15,53).
Bis zu einem gewissen Grad stimme ich dir hier zu.
Unter dem Aspekt einer möglichen (fleischlichen) Wiedergeburt betrachtet, könnte sich tatsächlich eine starke Motivation entwickeln, sich durch eine gezielte Strategie "hochzuarbeiten", um den (angenommenen) Kreislauf von Geboren werden und Sterben möglichst zügig hinter sich zu lassen. Werke.
(Werke retten niemanden... bestenfalls erwirbt man sich damit so eine Art Qualifikation, sich um die Errettung aus Gnade zu bewerben)
Der Begriff "Werke" ist durch die "Werksgerechtigkeit" innerhalb des Christentums disqualifiziert. Aber man muss erst einmal verstehen, was Werksgerechtigkeit war.
Werksgerechtigkeit bedeutete weiter aus dem Fleisch zu leben aber sich zu bemühen, trotzdem den Geboten gerecht zu werden. Was äußerlich gesehen, bis zu einem gewissen Grad möglich ist.
Aber falsche Voraussetzungen (und die sind es, wenn man sich mit dem physischen Leib identifiziert) können eben nicht zu wahrhaft guten Ergebnissen führen. Dornen und Disteln bringen keine guten Früchte.
Deshalb muss man, wenn man wirklich heil werden will, auf einer neuen Grundlage sein Leben führen können. Dies geschieht wenn man sich mit dem Ewigen identifiziert. Denn dami ist man ein guter Baum, der gute Früchte hervorbringt. Aber die "Früchte" sind notwendig! Sie sind das Erlösende. Jedenfalls muss der Same wachsen. Er allein genügt nicht.
Andererseits: Braucht man den Druck "verbessere dein Karma!" wirklich, um die Gebote Gottes ernster zu nehmen und zu verinnerlichen?
Reinkarnation und Karma sind einfach Funktionsweisen. Sie wollen überhaupt nichts erzeugen. Weder Druck noch Heil.
Und: Ist ein solches Dasein nicht total egoistisch? Der Fokus liegt doch dann primär auf dem eigenen Wohlbefinden und nicht mehr darauf, Gott zu lieben, bzw. man "liebt" Gott halt, weil man so am schnellsten vorankommt.
Tja, jeder wendet sich doch nur deshalb Gott zu, damit es ihm selbst gut geht oder nicht in die gepredigte Hölle kommt. Der Mensch
ist egoistisch, und kann deshalb erst einmal gar kein anderes Motiv haben.
Wenn man die Theodizeefrage auf diese Weise lösen will... o wei. Unbarmherziger geht es ja wohl nicht mehr.
Jeder Mensch, der leidet, ist nicht etwa zu bemitleiden, denn er büßt ja nur für seine Bosheit in einem früheren Leben?
Die Denker, die Reinkarnation und Karma gedanklich nachvollzogen haben, finden das als die einzig gerechte Lösung.
Da ist er willkürlich handelnder Gott, der ja bei einer verhängten ewigen Qual, die nicht im Wesen des Menschen selbst liegt, zutiefst teuflische Züge annimmt, ausgeschlossen.
Und auch der Zufall ist beseitigt.
Die Gnade liegt für jeden Mensch offen: Du hast in Dir, durch Dein wahres Wesen die Kraft, Dir das Himmelreich zu gestalten.
Parias sind "Unberührbare", die darf man noch nicht einmal anfassen. Wenn so einer verletzt auf der Straße oder gar im Sterben liegt, gehen die "besseren Leute" vorüber. (?) Je mehr er leidet, desto größer ist der Gewinn für seine Seele?
Die Bibel lehrt genau das Gegenteil. Barmherziger Samariter.
Das ergibt sich
nicht als zwingende Folge des Karmagedankens. Sondern der Erlöste oder der auf dem Weg der Erlösung befindliche will ja auch anderen helfen, dass es ihnen besser geht, weil er das Leiden und seine Überwindung kennt.
Da man aber sieht, dass keiner in der kurzen Zeit eines Erdenlebens dem "Bild Christi" gleichgestaltet wurde (Rö. 8,29), kann die Heiligung (Hebr. 12,14) nicht damit angeschlossen sein. Der physische Tod macht aber auch nicht vollkommen.
Der Wunsch nach Heiligung; heilig zu werden und zu leben, ist abhängig vom Grad der persönlichen Erkenntnis.
Ich muß etwas als erstrebenswert
erkennen, um es (mit all meiner Kraft" zu
wollen und mich danach auszurichten. Beispiel: Jesus erscheint Muslimen, bereits seit Jahren.
Diejenigen, die Ihn sahen, geben
alles, um Ihn nicht wieder zu verlieren. Sie geben ihre Sicherheit, ihr Eingebettetsein in die Gesellschaft, ihr Ansehen, ihre Existenz, ihre Freiheit. Sogar ihr Leben, wenn es hart auf hart kommt.
1. Kor. 13,12 sagt: "
Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin."
Stückweise Erkenntnis kann nicht mehr bewirken als ein
Stückwerk an Heiligung.
Heiligung ist
kein Stückwerk, sondern
immer etwas Ganzes.Man liebt, aber die Liebe erstreckt sich noch nicht auf alles. Man hat Frieden, aber der Friede ist noch nicht tief genug. Man hat Freude, aber sie ist noch nicht überquellend.
Auch wenn wir die Wahrheit nur stückweise erkennen,heißt das nicht, das man auf sie verzichten kann. Je mehr wir die Wahrheit erkennen, umso gewisser werden wir des Glaubens. Dieser wird dadurch kraftvoller. Je mehr Wahrheit, um so weniger Zweifel etc.
Wenn ich (nach der Auferstehung) so erkenne wie ich erkannt bin, hört das auf mit dem Stückwerk. Und dann wird das auch etwas mit der Heiligung. Über den Zeitraum, wie schnell das geht oder wie lange es dauert, kann ich nichts sagen. In der Ewigkeit gibt es keine "Zeit" wie hier.
Nur die kommen zur Auferstehung, deren Seele völlig rein ist.
Also muss auch der Christusnachfolger wieder hier auf die Erde kommen, um alle Unvollkommenheiten auszumerzen.
Ein oder mehrere weitere Erdenleben mit
Stückwerk können nicht die Lösung sein.
Habe ich eben erläutert.
weshalb sollte man da von Jesus und dem ewigen Leben wegkommen?
Es ist eine Frage des Glaubens.
Die Bibel macht unmißverständliche Ansagen. Zum Beispiel:
Joh. 3, 16-17.
Wer aus dem Ewigen lebt,
hat Jesus, wie Joh. 3, 16-17 sagt.
Entweder stimmt das, und dann brauche ich nicht, wenn ich glaube, noch fünf Mal wiedergeboren zu werden. Oder aber, es stimmt nicht, aber warum dann überhaupt noch glauben?
Weil Du eben noch nicht zum Bild Christi geworden bist. Wir sind erst kleine Pflänzchen, die das erste Blättchen aus dem Erdboden der Sonne entgegenstrecken und kein Baum!
Den Unglauben sehe ich eher bei den Biblizisten, die meinen ihre hobbymäßige Beschäftigung mit der Bibel und ihr formales Bekenntnis zu Jesus und ihr Berufen auf die Gnade reiche aus, um sie ohne Qualifikation sofort nach dem Tod (jedenfalls ohne Zwischenschritte die sie selbst noch vollziehen müssen bzw. ohne den Weg zu Ende zu gehen) in das Extrem ewiger Glückseligkeit zu befördern, während sie verkündigen, dass alle die, die "Jesus nicht angenommen haben" , aber möglicherweise viel liebevoller als so ein Biblizist sind, sofort in das andere Extrem, nämlich die ewige Verdammnis (Hölle) befördert werde.
Das ist so absurd, dass man sich wundert, wie man auch nur auf eine solche Idee kommen könnte. Aber gerade weil man in diese Lüge verstrickt ist, unterlässt man es, wirklich im Geist zu wandeln (frag mal einen Christen, was das ist und wie ihr Verhältnis zur Unfähigkeit zur Sünde ist) und bleibt in der Anhaftung an Irdisches.
Du hast viele richtige Erkenntnisse.
Du kennst aber sicher auch die Warnung Jesu in
Mt. 7,21?
Die "Biblizisten" kennen sie auch.
LG
Genau: Man muss den Willen des Vaters tun. Was ist der grundsätzliche Wille des Vaters? - 1Thess 4,3 "Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung,"