Hiob hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 20:35
Auch hier die Frage: Wozu Erlösung, wenn man seine Etappen selber irgendwann zu einem guten Ende bekommt?
Eine Erlösung im christlichen Sinn durch einen Erlöser findet ja nicht statt. Die Erlösung ist: Nach einer unterschiedlichen Zahl von Durchläufen in seiner Lebenswelle am Ziel angekommen zu sein: wie Gott durch Geist (Wort) bewusst erschaffen zu können (dann gehts zwar wieder weiter, aber das soll hier nicht Thema sein).
Da Keim-Atome (so ist es doch gemeint?) sicherlich nicht physikalisch gemeint sind: Was sind sie? Wer schafft sie? Wie kann EINE Identität (KeimatomE/Plural) in einem Plural sein?
Es gibt ja einen Gott, aber nicht im christlichen Sinn. Das Keimatom wird von ihm gewollt, geschaffen und bewegt (Vater-Sohn-Hl. Geist). Gott ist Kraft, Wille, Bewegung (Tätigkeit). Es ist also auch eine Dreieinigkeit vorhanden (in der gnostischen Hauptströmung).
Es gibt mehrere Keimatome, so für Leib (Materie) und Geist. Dies, weil die materielle, sowie die geistige Weiterentwicklung getrennt ist, aber parallel verlaufen soll. Die Gnostiker wollen dies aus den beiden unterschiedlichen Schöpfungsgeschichten der Bibel herauslesen.
Halten wir fest: Reinkarnation ist logisch möglich - aber welchen Sinn hätte sie im christlichen Kontext vor dem Hintergrund, dass es den Begriff "Erlösung" gibt?
Reinkarnation im westlichen Verständnis ist ein System, ein umfassendes und kompliziertes Gedankengebäude, das nur durch Schüler- Lehrerschaft, Einweihung und dem Intellekt erfasst werden kann (manche Schulen bevorzugen auch das alleinige "Selbststudium"). Deshalb nennt man es den okkulten Weg über den Verstand. Man wird zum Wissenden (deshalb oft ein Eulensymbol für die Weisheit) und dadurch Erkennender. Möglich wurde dies durch Luzifer, dem Lichtbringer. Die Schlange und der Sündenfall wird also positiv bewertet. In dem man weiß, bildet man seinen Charakter. Bei den Freimaurern nennt man das die "Arbeit am rauen Stein".
Reinkarnation und Christentum lassen sich nicht logisch und geistig vereinbaren. Im Christentum ist Gott ja der Erlöser in Person. Auch alle angeblichen biblischen Belege sind unseriös, weil man sie nur benützt für seine Ansicht. Es gibt deshalb nur selektives Lesen und keine nachvollziehbare Auslegung. Teile der Bibel (meist, was nicht passt) werden abgelehnt oder als gefälscht bezeichnet. Es gibt deshalb auch gnostische Schulen, welche die Bibel nicht mehr als Belegstück heranziehen (dazu hat übrigens die HKM beigetragen!).
Servus