Die Neigung zum Bösen

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Faust

Die Neigung zum Bösen

Beitrag von Faust »

Das Böse kann mit Blick auf die evolutionäre Herkunft des Menschen leicht erklärt werden: Schimpansen rotten sich zu schlagkräftigen Gruppen zusammen und greifen benachbarte Gruppen an.
Der Schimpansenkrieg von Gombe in den Jahren 1974 bis 1978 war eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen zwei Schimpansengruppen (Pan troglodytes) im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania. Beteiligt waren die Kasakelagruppe in dem nördlichen Teil des Parks sowie die Kahamagruppe im südlichen Teil.[1] Beide Gruppen gingen aus derselben Gemeinschaft hervor, die an Mitgliederzahl zugenommen hatte und sich schließlich teilte.[2] Beobachtet wurde das Geschehen hauptsächlich durch die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall. Anhand ihrer Aufzeichnungen wurden computergestützte Analysen erstellt, die zeigten, dass es innerhalb der ursprünglichen Gemeinschaft bereits 1971 zu größeren Spannungen gekommen war, die in die Bildung zweier rivalisierender Gruppen mündeten.[3]
Schimpansenkrieg von Gombe

Das Genom von Mensch und Schimpanse ist zu 99 Prozent identisch. In ihren Memoiren Through a Window: My Thirty Years with the Chimpanzees of Gombe schrieb Jane Goodall:
“For several years I struggled to come to terms with this new knowledge. Often when I woke in the night, horrific pictures sprang unbidden to my mind—Satan [one of the apes], cupping his hand below Sniff's chin to drink the blood that welled from a great wound on his face; old Rodolf, usually so benign, standing upright to hurl a four-pound rock at Godi's prostrate body; Jomeo tearing a strip of skin from Dé's thigh; Figan, charging and hitting, again and again, the stricken, quivering body of Goliath, one of his childhood heroes.[8]”

Ich hatte jahrelang Probleme, mit diesem neuen Wissen klarzukommen. Oftmals, wenn ich in der Nacht aufwachte, sprangen mir unaufgefordert entsetzliche Bilder in den Kopf – Satan [einer der Affen], wie er seine Hand unter Sniffs Kinn hält, um das Blut zu trinken, das aus der großen Wunde in seinem Gesicht fließt; der alte Rodolf, normalerweise so gütig, aufrecht stehend, um einen Vier-Pfund-Stein auf den ausgestreckten Körper von Godi zu schleudern; Jomeo, wie er einen Streifen Haut von Dés Oberschenkel reißt; Figan, wie er auf den angeschlagenen, zitternden Körper von Goliath, einem seiner Kindheitshelden, wieder und wieder losgeht und einschlägt.“
Dies nur als Hinweis für all diejenigen, die wirklich glauben, dass die Geschichte von gefallenen Engeln nötig ist, um das Böse in der Welt zu erklären. Die böse Neigung des Menschen, der Trieb zum Bösen (hebr. יֵצֶר הַרַע Jetzer ha-Ra) entspringt aus der niederen Triebseele.
Spice
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Re: Die Neigung zum Bösen

Beitrag von Spice »

@ Faust :thumbup:
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lovetrail
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Re: Die Neigung zum Bösen

Beitrag von lovetrail »

Wie kann man nur einen Affen "Satan" nennen? :shock: Und dann führt sich dieser auch noch satanisch auf.
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Faust

Re: Die Neigung zum Bösen

Beitrag von Faust »

lovetrail hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 08:42 Wie kann man nur einen Affen "Satan" nennen? :shock: Und dann führt sich dieser auch noch satanisch auf.
Merkst Du was? „Satan“ ist die Triebseele des Menschen. Der innere Schimpanse :) die Buddhisten sprechen nicht grundlos vom „Monkey Mind“ (Affengeist) in jedem von uns schlummert dieser Affengeist.
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lovetrail
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Re: Die Neigung zum Bösen

Beitrag von lovetrail »

"Triebseele" ist mE ein willkürlicher Begriff. Die Bibel nennt es "Fleisch" bzw "im Fleisch wandeln" oder auch "Begehren".
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Re: Die Neigung zum Bösen

Beitrag von Spice »

lovetrail hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 14:05 "Triebseele" ist mE ein willkürlicher Begriff. Die Bibel nennt es "Fleisch" bzw "im Fleisch wandeln" oder auch "Begehren".
Ja, was nicht "biblisch" ist, trifft`s bei Dir immer nicht.
"Triebseele" ist ein besserer Begriff als "Fleisch", denn das "Fleisch" allein ist nicht empfindungsfähig. Fleisch gibt´s beim Fleischer und Fleisch wird gegessen. Also das ist ein grottenschlechter Begriff.
Was ist also mit "Fleisch" gemeint? - Die Identifikation des Lebens mit dem physischen Körper und alles das, was aus dieser Identifikation entspringt. Da entsteht natürlich Begehren nach dem, was man nicht hat, da man eben als getrenntes Wesen, das man durch die Identifikation mit dem Körper ist, eben nur eines von vielen ist, also nicht in sich selbst Erfüllung und damit Frieden haben kann.

Siehst Du, wieviel mehr unsere Erklärungen sind, als Dein armseliges Beharren auf einen eher irreführenden Begriff?
Was aber Faust deutlich machen wollte, es braucht keinen Teufel und Dämonen um Böse zu sein. Die Identifikation mit dem Körper ist da vollkommen ausreichend.
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lovetrail
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Re: Die Neigung zum Bösen

Beitrag von lovetrail »

Spice hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 15:14 [Was ist also mit "Fleisch" gemeint? - Die Identifikation des Lebens mit dem physischen Körper und alles das, was aus dieser Identifikation entspringt. Da entsteht natürlich Begehren nach dem, was man nicht hat, da man eben als getrenntes Wesen, das man durch die Identifikation mit dem Körper ist, eben nur eines von vielen ist, also nicht in sich selbst Erfüllung und damit Frieden haben kann.

Siehst Du, wieviel mehr unsere Erklärungen sind, als Dein armseliges Beharren auf einen eher irreführenden Begriff?
Was aber Faust deutlich machen wollte, es braucht keinen Teufel und Dämonen um Böse zu sein. Die Identifikation mit dem Körper ist da vollkommen ausreichend.
Das wäre die gnostische Lesart von "Fleisch".
Die biblische Sichtweise dabei ist nicht auf den Körper bzw auf die Identifikation mit dem Körper gerichtet, sondern meint eher die Selbstliebe und das egoistische Begierden. In diesem Sinne ist auch Zauberei ein Werk des Fleisches.

vgl:
19 Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,
20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen,
21 Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen. Von diesen sage ich euch im Voraus, so wie ich vorher sagte, dass die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.
22 Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,
23 Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen diese ist das Gesetz nicht gerichtet.
24 Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
25 Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns durch den Geist wandeln! (Gal.5,19-25. Elb.)
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Re: Die Neigung zum Bösen

Beitrag von Spice »

lovetrail hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 21:59
Spice hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 15:14 [Was ist also mit "Fleisch" gemeint? - Die Identifikation des Lebens mit dem physischen Körper und alles das, was aus dieser Identifikation entspringt. Da entsteht natürlich Begehren nach dem, was man nicht hat, da man eben als getrenntes Wesen, das man durch die Identifikation mit dem Körper ist, eben nur eines von vielen ist, also nicht in sich selbst Erfüllung und damit Frieden haben kann.

Siehst Du, wieviel mehr unsere Erklärungen sind, als Dein armseliges Beharren auf einen eher irreführenden Begriff?
Was aber Faust deutlich machen wollte, es braucht keinen Teufel und Dämonen um Böse zu sein. Die Identifikation mit dem Körper ist da vollkommen ausreichend.
Das wäre die gnostische Lesart von "Fleisch".
Die biblische Sichtweise dabei ist nicht auf den Körper bzw auf die Identifikation mit dem Körper gerichtet, sondern meint eher die Selbstliebe und das egoistische Begierden. In diesem Sinne ist auch Zauberei ein Werk des Fleisches.
Ach, wie Du das nennst ist völlig belanglos. Auf alle Fälle ist es wahr.
vgl:
19 Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,
20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen,
21 Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen. Von diesen sage ich euch im Voraus, so wie ich vorher sagte, dass die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.
22 Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,
23 Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen diese ist das Gesetz nicht gerichtet.
24 Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
25 Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns durch den Geist wandeln! (Gal.5,19-25. Elb.)
Weil Du die Wahrheit nicht kennst, musst Du also denen, die sie kennen Gnostizismus und Zauberei unterschieben, oder, wie sehe ich das?
Wenn Du Deine Begierden gekreuzigt hättest, würdest Du nicht dauernd solchen Unsinn schreiben.
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lovetrail
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Re: Die Neigung zum Bösen

Beitrag von lovetrail »

Wie gesagt, das Zitat aus Galater 5 zeigt, dass die Bibel unter Fleisch nicht die Identifikation mit dem Körper meint, sondern eine begehrliche Selbstsucht, welche zB in Streitereien ausartet. Sowas wäre durchaus auch ohne Körper denkbar.
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Re: Die Neigung zum Bösen

Beitrag von Spice »

lovetrail hat geschrieben: So 4. Aug 2019, 22:02 Wie gesagt, das Zitat aus Galater 5 zeigt, dass die Bibel unter Fleisch nicht die Identifikation mit dem Körper meint, sondern eine begehrliche Selbstsucht, welche zB in Streitereien ausartet. Sowas wäre durchaus auch ohne Körper denkbar.
Kannst Du Dich erinnern an eine Zeit, wo Du nicht im Körper warst?
Das Lebendige eines jeden Lebewesen identifiziert sich (zunächst) mit seinem Körper, weil es gar nicht anders kann. Und daraus entsteht das, was man beim Menschen Selbstsucht nennt. Diese ist solange unüberwindbar, wie die Identifikation mit dem Körper anhält. Erst wenn sich ein höheres Bewusstsein entwickelt hat, betrachtet man mit "mein Leben" nicht mehr das Leben des Körpers, sondern der unsterblichen Seele. Dann muss man den Körper und sich das Vorteile in der Welt zu erschaffen nicht mehr so wichtig nehmen, ja man kann sogar ganz selbstlos werden.
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