Das spielt nicht so eine grosse Rolle, wie Menschen anderer Zeiten die jüdischen Schriften beurteilt und benannt haben
Die Frage ist halt: Sind sie echt oder sind sie es nicht?
Das Buch Jesus Sirach zählt auch zu den Apokryphen, und ich frage mich, warum.
Für mein Empfinden ist es genauso "stark" und wahr wie das Buch der Sprüche oder das Buch Prediger.
Unter den Schriften, die den Apokryphen zugeordnet werden, wobei die Wertung der katholischen und orthodoxen Kirchen hier anders ausfällt als die der evangelischen Kirchen, gibt es solche, bei denen man, wenn man sie liest, schnell merkt: Die sind anders. Sie unterscheiden sich vom anerkannten Kanon schon merklich in Inhalt und Sprache. Sie sind "leichter", nicht gleichwertig mit den Büchern des allgemein anerkannten Kanons, das kann man sogar als Laie feststellen.
Da sind Erzählungen mit dabei...z.B.
Tobit 6-- also das würde ich, ebenso wie Hiob, in den Bereich der jüdischen Weisheitsliteratur einordnen.
Man kann etwas lernen, bestimmte Botschaften (Wahrheiten) sollen vermittelt werden, einen angeblich historischen Kern darf man jedoch getrost in frage stellen.
Sirach und Makkabäer 1 und 2 passen gut zu den Büchern, die in den biblischen Kanon aufgenommen wurden.
Diese Vision; das Traumgesicht des Makkabäus... da hätte ich in
2. Könige Ähnliches anzubieten.
Es geht ja um die
Aussage: Der (verstorbene) Hohepriester Onias und der (ebenfalls verstorbene) Prophet Jeremia beten für das Volk Gottes.
Wenn sie das tatsächlich tun, dann tun sie das auch heute, dann sind sie nicht tot, dann sind sie nicht im bewußtlosen Schlaf bis zur allgemeinen Auferstehung und auch nicht dem Ganztod anheim gefallen.
Mose und Elia schliefen auch nicht, als sie auf dem Berg der Verklärung erschienen. Jesus hat ja mit ihnen gesprochen. Die Authentizität von
Mt. 17 stellt niemand in Frage, denke ich.
Das erste Forum, in welchem ich mich anmeldete, nachdem ich 2004 endlich einen PC hatte, war jesus.de.
Dort diskutierte ich mit anderen Usern, eben auch über das Thema "Anrufung der Heiligen".
Ein Priester schrieb mit. Und von diesem habe ich den Hinweis auf die Stelle im 2. Buch der Makkabäer.
In all den Jahren im evangelikalen Bereich hatte ich noch nie etwas davon gehört-
In vielen Bibeln sind die Apokryphen nicht enthalten. Das ist so nicht in Ordnung. Auf nicht vorhandenen Informationen kann man natürlich hervorragend Lehren aufbauen und andere Menschen leicht dazu instruieren, der RKK "Lehren von Dämonen" zu unterstellen.
Wie nahe ist dann doch die Sünde gegen den Heiligen Geist. Und die Jünger wissen nicht, dass man sie manipuliert hat.
Die Informationen
müssen zur Verfügung stehen. Auch für evangelische Christen. Ob jemand dann daraus dieselben Schlüsse zieht wie die RKK, oder ob er sagt: Nein, das ist
Mitteilung (ein historischer Bericht) und nicht
Lehre (zeitlos verbindliche Norm)-- das mag er selbst entscheiden.
LG