Essen als Religion

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Munro

Re: Essen als Religion

Beitrag von Munro »

Was sagen Veganer denn dazu, dass Jesus Lamm-Braten aß?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Essen als Religion

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Esperanzia hat geschrieben: So 11. Aug 2019, 17:29 Was sagen Veganer denn dazu, dass Jesus Lamm-Braten aß?
Ich als Ex-Veganer sehe immer noch eine Verbindung zum Opferkult. Dabei geht es nicht um Fleisch als Ernährung im Sinne der Verstoffwechslung. So ein Denken ist doch der Bibel völlig fremd. Ich bezweifle, dass dies einfach nur mit naturwissenschaftlicher Unbildung zu tun hat. Das Essen des Opferfleisches ist deswegen Ritual, weil es eben nicht normal und gottgewollt ist im Sinne seiner Schöpfung. Das Opferritual soll die Sünde ins Bewusstsein rufen (Hebräer 10,1-4). Nach der Flut wurde Fleischverzehr lediglich erlaubt, aber das hat nichts mit Ritualen zu tun. Es ist viel mehr, dass Gott den Menschen nicht über seine alltäglichen Gewohnheiten be- und verurteilen will, die über zwischenmenschliche Beziehungen hinaus gehen. So wie Jesus sagt, dass Mose die Scheidung wegen der Herzen Härte gestattete, so Gott aus dem selben Grunde auch Fleischverzehr erlaubt. https://www.bibleserver.com/text/LUT/Markus10,4-6

Bin ich als Ex-Veganer nun verhärteter als früher ? Ich glaube nicht, dass die Frage richtig wäre. Ich stelle zwischenmenschliche Beziehung aber über Alltagsgewohnheiten. Dennoch gehört Fleischverzehr nicht zu meinem Alltag. Es bleibt weiterhin Ausnahme, die mein Gewissen nicht beschwert. https://www.bibleserver.com/text/LUT/1. ... er10,27-31

So gesehen hab ich mir die Härte antrainierter Gewohnheiten weitgehend abgewöhnt. Ich war zwar nie militanter missionierender Veganer, aber dass mich diese Ernährungsform zu einem besseren und frommeren Menschen machen würde, war ich schon geneigt zu glauben. Nicht im intellektuellen Sinne, sondern bezogen auf das Lebensgefühl.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
Munro

Re: Essen als Religion

Beitrag von Munro »

Du bist also Ex-Veganer.
Das finde ich weit besser als Immer-Noch-Veganer.

Und was hat dich von den Veganern weggebracht?
Munro

Re: Essen als Religion

Beitrag von Munro »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 10. Aug 2019, 22:42
Esperanzia hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 15:57 Essen als Religion

Ja, Essen scheint die neue Religion zu sein ....
Na ja, wenn sie nichts Besseres zu tun haben...
Viele Menschen auf dieser Welt wären FROH, wenn sie wenigstens ein Minimum der Nahrungsmittel haben könnten, die von den Gesundheitsaposteln geächtet werden. Bei denen geht es nämlich um's Überleben.
LG

Veganer sind eine Luxus-Erscheinung in dekadenten Luxus-Gesellschaften.

Bei uns tät man sagen: "Die solle z'erscht emool ebbes Räääächts schaffe, bevor se 's Muul uffmache!"
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Magdalena61
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Magdalena61 »

Hm. Würdest du Fleisch essen, wenn du das Tier selbst töten müsstest, Munro?

Ich nicht. Das Tier schaut mich an-- von Auge zu Auge-- und ich soll sein Leben auslöschen, damit ich das Tier aufessen kann? Wenn ich so etwas täte, müsste ich mich als Monster bezeichnen. Als ein gemeines und verfressenes Monster.
(Die Leute gucken immer so komisch, wenn ich sage, unsere Hühner werden NICHT gegessen)

Wenn man Fleisch im Supermarkt kauft, ist es nur Fleisch. Kein Tier, das mich anschaut und damit eine Beziehung herstellt. Und tot ist es auch schon, daran ändere ich nichts, wenn ich das Fleisch nicht kaufe.
Aber ich gehe nicht gerne mit rohem Fleisch um.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Munro

Re: Essen als Religion

Beitrag von Munro »

Veganer essen nicht nur kein Fleisch, sie essen auch sonst alles Mögliche nicht.
Was mich an Veganern stört, ist ihre moralische Überheblichkeit.
Ihre Meinung, der bessere Mensch zu sein.

Wie jener Pharisäer im Gleichnis.
jesher

Re: Essen als Religion

Beitrag von jesher »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 02:48 Ich nicht. Das Tier schaut mich an-- von Auge zu Auge-- und ich soll sein Leben auslöschen, damit ich das Tier aufessen kann? Wenn ich so etwas täte, müsste ich mich als Monster bezeichnen. Als ein gemeines und verfressenes Monster.
Ich müsste es ausprobieren. Ob ich mich danach als Monster fühlen würde, weiß ich nicht. Was ich weiß ist, dass ich die erste Tötung nie wieder aus dem Gedächnis bekommen würde.

Was die Veganer angeht, so kann ich damit gut umgehen. Auch Vegetarier und sonstige spezielleren Essegewohnheiten sind mir willkommen. Aus den Evangelien und spätestens aus Römer 14 weiß ich, welchen Stellenwert Nahrungsaufnahme bei Gott hat und wie man mit Menschen und ihren Essgewohnheiten umgehen sollte. Das fällt mir sehr leicht und man kann den Menschen wirklich eine Freude machen, wenn man speziell für sie kocht. Sie fühlen sich angenommen und respektiert.

Klar erhebe ich meine Stimme, wenn jemand anfängt in meinem Haus über sich Nahrungsgewohnheiten anderer Gäste destruktiv äußert, aber dies ist dann eher vermittelnd.
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Re: Essen als Religion

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Munro hat geschrieben: Mi 28. Aug 2019, 23:26 Und was hat dich von den Veganern weggebracht?
Es bringt nichts und ist ein Trugschluss. Man müsste schon irgendwo als Einslieder leben, aber das wiederum ist nicht der Wille Gottes.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
Munro

Re: Essen als Religion

Beitrag von Munro »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 09:47
Munro hat geschrieben: Mi 28. Aug 2019, 23:26 Und was hat dich von den Veganern weggebracht?
Es bringt nichts und ist ein Trugschluss. Man müsste schon irgendwo als Einslieder leben, aber das wiederum ist nicht der Wille Gottes.
Jesus hat Lammbraten genossen.

Wie denken sich christliche Veganer das so eigentlich, dass sie sich über Jesus erheben wollen?
Wollen sie nicht nur sein wie Gott, sondern sogar noch göttlicher und besser als Gott?

Ich glaube, dass Gott solchen Hochmut nicht mag.

Veganer beschimpfen uns Normalos je gerne als "Leichenfresser!"
Ist in den Augen jener christlichen Veganer Jesus dann auch ein übler Leichenfresser?

Oder finden sie einen Weg drumherum?

So wie immer (fälschlicherweise) behauptet wird, Jesus habe NIEMALS Wein getrunken, sondern immer nur zu 100 Prozent alkoholfreien Traubensaft, so meinen sie vielleicht auch, beim Letzten Abendmahle habe es Soja-Bratlinge gegeben, die nur wie Lammbraten aussahen.

Oder?
jesher

Re: Essen als Religion

Beitrag von jesher »

Munro hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 10:30 Wie denken sich christliche Veganer das so eigentlich, dass sie sich über Jesus erheben wollen?
Mir sind keine christlichen Veganer begegnet die sowas sagen. Würde ich welche kennen, würde ich sie über das was sie denken selber befragen. Ich würde niemanden unterstellen, sich über Jesus erheben zu wollen.
Munro hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 10:30 Veganer beschimpfen uns Normalos je gerne als "Leichenfresser!"
Was Veganer tun, wäre mir egal. Ich würde das über mich ergehen lassen, täte mich jemand so bezeichnen. Ich kenne einige Veganer, aber die sind keine Christen. Bisher wurde ich nicht mit solchen Begriffen bedacht. Vielleicht trauen sie sich nicht...
Munro hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 10:30 Ist in den Augen jener christlichen Veganer Jesus dann auch ein übler Leichenfresser?
Hast Du diese Frage jenen christlichen Veganer auch schon gestellt? Was war ihre Antwort?
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