Auch Umweltministerin Schulze will Ölheizungen verbieten
„Nur die Appelle an die Vernunft genügen nicht“, sagt Umweltministerin Svenja Schulze. Sie will im neuen Klimapakets der Regierung ein Verbot von Ölheizungen erwirken. Dafür würde die SPD-Politikerin offenbar sogar den Koalitionsbruch riskieren.
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„Wir sollten zum Beispiel sagen: Für die nächsten zehn Jahre helfen wir euch beim Umrüsten alter Ölheizungen, danach sind sie komplett verboten. Anders wird es nicht gehen. Nur die Appelle an die Vernunft genügen nicht.“
Eine Ministeriumssprecherin ergänzte, ab 2030 solle es keine Neuzulassungen mehr geben, Schulzes Staatssekretär Jochen Flasbarth ergänzte zudem,
dass es nur darum gehe, den Neueinbau von Ölheizungen von 2030 an zu verbieten – nicht den Weiterbetrieb.
welt.de, 08.09. 2019
Das will ich hoffen. Eine Heizung, die einigermaßen gepflegt wird, sollte mindestens 20 Jahre halten. Und so lange sollte sie auch betrieben werden dürfen, da sie zum Zeitpunkt des Einbaus den gesetzlichen Anforderungen entsprach.
Und wo kommt das Gas her, das anstatt des Öls verheizt werden soll? Aus Rußland?
Sind genügend Ressourcen vorhanden? Kann man langfristig mit freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland rechnen? Wie erpressbar macht man sich mit der Umstellung auf Gas?
"Öl ist viel zu kostbar, als dass man es leichtfertig verbrennen dürfte", sagte bereits mein Vater, und der ist 2002 verstorben. Er hatte das schon wesentlich früher gesagt. Aber Heizöl ist halt bequem...
Den Programmpunkt, alternde Ölheizungen auslaufen zu lassen und ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Betriebserlaubnis mehr zu erteilen für den Einbau neuer Ölheizungen würde ich unterstützen. Aber zuerst müssen brauchbare Alternativen da sein. Bezahlbare Alternativen und genügend davon.
Pellets?
Die brauchen Platz zum Lagern und es fällt Asche an.
Gas? Siehe oben. Auch Gas ist teuer geworden. 2006 suchte ich gezielt nach einem Haus mit Holzheizung, weil die Gaspreise innerhalb der 12 Jahre, die wir in dem EFH mit Gasheizung gewohnt hatten, nahezu explodiert waren. Zuletzt betrug die monatliche Abschlagszahlung weit über 200 Euro, bei der Jahresendabrechnung musste ich auch immer noch ordentlich drauflegen, und dabei war es nur im Wohnzimmer einigermaßen warm, das Bad wurde lediglich temperiert, damit die Rohre nicht einfroren, und in der Küche wurde nur dann geheizt, wenn ich anfing zu kochen, was nicht sehr angenehm war. Man musste die eiskalten Teller rechtzeitig aus dem Schrank nehmen, sonst war das Essen dann gleich kalt, sobald man aufgeschöpft hatte.
Die Schlafzimmer wurden auch nicht geheizt, bzw. die Ventile der Heizkörper waren auf Frostüberwachung eingestellt.
Und für einen solchen "Komfort" legte man weit über 2000 Euro im Jahr hin. Dazu kamen noch die Gebühren für die Messungen von Abgasverlust und Rußzahl...
Ich nehme an, den meisten Mietern oder Eigentümern von Einfamilienhäusern ergeht es nicht anders. Sie müssen eh schon so viele Auflagen erfüllen in Bezug auf Dämmung, Kamin, Fenster und so weiter- die meisten von ihnen haben wahrscheinlich nicht das Geld übrig, um sich kurzfristig einen neuen, sparsameren Heizkessel zu kaufen und die Heizanlage komplett umzurüsten. Und erst Recht nicht, wenn das Heizöl durch die CO2- Steuer, die Ende September beschlossen werden soll, empfindlich teurer wird.
Wir feuern mit Holz, bei strengem Frost kommt auch mal Braunkohle zum Einsatz. Das Holz kaufe ich fertig gesägt und gespalten; das ist die teuerste Version, dazu noch Holzbriketts, die aus den Abfällen (Sägemehl, Schleifstaub, Rinde) der holzverarbeitenden Industrie hergestellt werden. Dafür, dass es endlich richtig warm ist im Wohnzimmer, in der Küche und vor allem im Bad, zahle ich weit weniger als vor mehr als 10 Jahren. Etwas mehr als die Hälfte, schätzungsweise, und warmes Wasser haben wir dann im Überfluss.
Man kann die Ausgaben nicht auf den Euro genau berechnen, weil man dann die Holzscheite zählen müsste-- man kauft ja einen LKW voll Brennholz, das sind 11-12 SRM; in diesem Jahr mußt ich noch nichts nachkaufen, weil noch Brennholz für mindestens zwei Jahre da ist.
SO günstig sind die Öl- oder Gasheizungen
nicht.
Aus meiner Sicht würde ich den Eigenheimbesitzern zu festen Brennstoffen raten. Pelletsheizungen muß man nicht ständig beaufsichtigen, die arbeiten automatisch. Die anfallende Asche kann kompostiert werden, eventuell kann man sie auch mit dem Restmüll entsorgen, das hängt von der Menge ab.
LG