Wer Autonomie statt Autoritarismus will, muss wissen, dass er dadurch mehr Verantwortung für sich und eine Gemeinschaft übernimmt. Es bedeutet nicht Hierarchien zu missachten, sondern seiner Verantwortung darin gerecht zu werden. Autonomie gelingt nicht durch Anarchie, denn einer äußeren Freiheit muss eine innere Freiheit vorausgehen. Kein System kann langfristig und nachhaltig wirken, wenn es sich gegen das Leben stellt. Leben braucht Raum und Sicherheit sich zu entfalten und es will Liebe, damit es erfüllt ist.
Wer Autonomie statt Autoritarismus will, muss deshalb folgendes beachten:
1. Man muss umdenken, selbst reflektieren, alte Denkmuster aufbrechen. Man muss seine Gebrochenheit, Verletzlichkeit erkennen und damit ebenso bei anderen rechnen. Man muss wissen, dass man Schuld hat, haben kann und haben wird und Vergebung braucht, sowie der Andere auch.
2. Man muss sich dann seiner Freiheit bewusst werden. Man ist Ungerechtigkeit ausgesetzt, Schmerz und Leid. Man kann dem nicht entkommen, aber man kann beeinflussen, wie man selbst damit umgeht. Man macht sich so frei von Anderen, „den Umständen“, „seinem Schicksal“. Man behält die Kontrolle über sein Leben.
3. Dieses Leben muss Sinn gegeben sein. Wer weiß, woher er kommt und wohin er gehen wird, gibt dem Weg dazwischen einen Sinn. Nicht dieser Weg ist das Ziel, sondern etwas oder jemand, was oder der über den Menschen hinausweist. Das Leben erhält im Ziel, dem Sinngeber, seinen Sinn. Wäre alles allein am Menschen gelegen, könnte es auch zur Illusion werden.
4. Zu diesem Ziel und davon ausgehend zu anderen Menschen sowie sich selbst muss man vertrauen aufbauen. Ohne Vertrauen wäre man verloren in Verunsicherung, die Vernunft wäre gehemmt, man würde sich stets ungerecht behandelt fühlen, falsch informiert. Zu vertrauen erfordert Mut, man wird enttäuscht werden, aber wo man vertraut, wird einem vertraut.
5. Durch Vertrauen entsteht Verbundenheit. Der Mensch ist ein Beziehungswesen und gemeinsam wird der Weg leichter. Wer sich verbindet im Geist mit anderen, ist viel stärker, als wenn er ohne diese Verbindung nur gemeinsam handelt.
6. In der Verbundenheit entsteht Sicherheit und man kann Gelassenheit üben. Geduldig zu sein heißt, sich seiner Ziele bewusst und sicher zu sein. Man kann zurücktreten, in sein Herz und in das Herz des Anderen blicken, ihn zu verstehen versuchen und das Gesamte im Auge behalten.
7. Man muss die Wahrheit suchen, in ihr handeln und sie nicht an die Lüge verraten. Man muss authentisch sein, jenes, was man sagt, auch tun wollen.
8. Dazu muss man offen sein, gegenüber den eigenen Fehlern, aber auch jenes ansprechen, was einen stört. Nicht anklagend, sondern Lösungen suchend.
9. Man muss zuversichtlich sein, dass es gelingen kann. Ohne Hoffnung verliert sich alles handeln und denken in Banalität, dasLeben wäre Illusion. Man muss immer wieder neu beginnen können und vergeben, sich und anderen.
Fazit:
Aufbruch, Freiheit, Sinn, Vertrauen, Verbundenheit, Gelassenheit, Wahrheit, Offenheit und Zuversicht sind 9 Schritte, die zur inneren Freiheit führen und damit wahre Autonomie fördern.
Servus
