Unmöglichkeit der Frauenweihe?

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Magdalena61
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Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Magdalena61 »

Ams hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 05:37 Der sexuelle Missbrauch ist der äußere Effekt eines spirituell sehr tief gelegenen Problem welcher bis in den KERN der rkk reicht.

Die äußeren Sündenböcke zu suchen und zu bestrafen wird dieses eigentliche Problem im Kern... nicht lösen.
Genau das sagen die "Konservativen" der Bischofskonferenz, und der Papst hat das, meine ich, auch einmal formuliert. Es ist ein geistliches Problem.

"Mißbrauch in der RKK" wäre aber ein anders Thema.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Ams

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Ams »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 06:05
Ams hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 05:37 Der sexuelle Missbrauch ist der äußere Effekt eines spirituell sehr tief gelegenen Problem welcher bis in den KERN der rkk reicht.
Genau das sagen die "Konservativen" der Bischofskonferenz, und der Papst hat das, meine ich, auch einmal formuliert.
Die "Konservativen" (+ Papst) meinen es aber anders. Sehr anders.
Das geht klar aus ihren weiteren Aussagen hervor.

Gerade sogar dieses "konservative" Bewustsein welches sie repräsentieren ist ein sehr großer Teil des Problems...

Und deren Träger in der Führung denken erst gar nicht daran... daß sie es vor allem bei sich ändern müssen.

Keiner kann ein Problem lösen mit dem selben Bewustsein aus welchen es überhaupt erst entsprungen ist.

Das ist ein Ding der Unmöglichkeit und hat es auch noch nie gegeben... und kann es auch niemals geben.

Das Konservative Bewustsein muss sich wandeln. Anders geht es nicht.

Umso Erz-Konservativer... umso mehr muss es sich wandeln... umso mehr ist es Teil der ganzen Problematik.
Faust

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 07:02Das Konservative Bewusstsein muss sich wandeln. Anders geht es nicht
Damit bin ich nicht ganz einverstanden. Es gibt durchaus sehr intelligente konservativ-traditionell denkende Menschen, die ebenfalls ein Recht auf ihre Meinung haben. Ich selbst bewege mich in meinem Denken und Fühlen sehr gerne zwischen Tradition und Moderne (meine Faustregel solltest du inzwischen kennen: suche in allen Dingen die goldene Mitte ;) )
Traditionalismus (Integraler Traditionalismus; Traditionalistische Schule) ist eine Weltanschauung, die Philosophie/Metaphysik, Religion und Mystik/Esoterik verbindet, dezidiert anti-modern ausgerichtet ist und von einer Philosophia perennis ausgeht und diese erneuern will. Gründer und bekanntester Traditionalist ist René Guénon. Weitere bekannte Vertreter sind Frithjof Schuon („islamischer Traditionalismus“, Sufismus), Mircea Eliade („weicher“ oder „akademischer Traditionalismus“), Julius Evola („politischer Traditionalismus“), Leopold Ziegler („christlich-katholischer Traditionalismus“), Ananda Coomaraswamy, Titus Burckhardt und Seyyed Hossein Nasr.
Traditionalismus

Ich selbst finde die Denkschule der Traditionalisten sehr interessant: insbesondere René Guénon, Schuon und Eliade. Große Seelen, die ein Licht inmitten der Dunkelheit, Verwirrung und Verirrung der modernen Welt sind.
Ams

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Ams »

Ich meinte jenes "konservative" Bewustsein welches sich weigert weiter zu entwickeln... Welches sich der Evolution der menschlichen Entwicklung sperrt.

Die Meinungsfreiheit würde ich ihnen aber niemals absprechen. Auch dann nicht, wenn es sich noch so sperrt. Wäre ein sehr schwerer und Fataler Fehler.
Faust

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 07:53 Ich meinte jenes "konservative" Bewustsein welches sich weigert weiter zu entwickeln... Welches sich der Evolution der menschlichen Entwicklung sperrt.
Die Frage ist allerdings: wohin wollen wir uns entwickeln? Der Mensch kann auch fröhlich in den Abgrund fortschreiten.
Ams

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 07:59 Die Frage ist allerdings: wohin wollen wir uns entwickeln? Der Mensch kann auch fröhlich in den Abgrund fortschreiten.
Definitiv. ich finde dieses Bild drückt es gut aus:
viewtopic.php?f=34&t=6267&start=20#p365638

Wir müssen unbedingt aufpassen daß wir nicht einem Menschengemachten Gottesbildnis hinterherlaufen... welches von jenen theologisch Gezeichnet wird... die keine spirituelle Wandlung und Entwicklung mehr zulassen.

Daher ja auch das Bildnisverbot. Welches vorallem ja ein mentales festgeschnitztes Bildnis anspricht.

Gott ist ewig. Seine Größe unermesslich. Die Erkentniss Gottes ebenso. Kein äußeres Bild ... noch ein theologisches... noch ein mentales... reicht aus. Auch kein "einziges Buch"... etc..

Die Evolution des Menschlichen Bewustseins kann in meinen Augen nur in die Richtung gehen... Gott immer näher zu kommen... durch Wandlung, Entwicklung, fortlaufende Transformation.

Kurz: Durch fortlaufende Evolution.
Rembremerding

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Rembremerding »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 05:17 Die Zeit und die Kraft, die ein Pfarrer oder Pastor in seinen Beruf investiert oder investieren muss, wenn er einigermaßen ordentlich arbeitet, steht logischerweise für (s)eine Familie nicht mehr zur Verfügung. Der Beruf des Priesters ist aber kein 8- Stunden- Job mit festem Feierabend und freien Wochenenden. Die Dienstzeiten sind nicht sehr familienfreundlich, und als Ansprechpartner für Hilfesuchende oder für aktue Schwierigkeiten in seiner Pfarrei muss ein Seelsorger wohl rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
Vor einiger Zeit habe ich einmal 10 Gründe für den Zölibat verfasst, was aber hier eigentlich OT ist:
1. Ein unverheirateter Priester kann seine ehelichen und familiären Probleme nicht bewusst oder unbewusst in Seelsorgegespräche in der Familienberatung einbringen.

2. Unverheiratete Priester können mehr Zeit für die Gemeinde aufwenden.

3. Das Zölibat hat einen christologischen Ursprung. Auch Jesus war unverheiratet.

4. Das Zölibat ist Zeichen des kommenden Königreichs, schon im Leben wird Gott als Wirklichkeit betrachtet und gelebt. Es ist Zeichen der Gottesschau (Mt 22:30-32)

5. Der unverheiratete Priester kann die Nachfolge Christi besser leben. Er kann sich zuerst Gott selbst widmen und aus der Einheit mit Jesus dann der Kirche dienen.

6. Zölibat ist große und tiefe Intimität mit Christus.

7. Verkündigung und Mission kann ohne Angst um das Wohlergehen von Frau und Kinder geschehen.

8. Paulus und einige Apostel lebten zölibatär.

9. Ein unverheirateter Priester ist jungen Männern und Frauen Beispiel für Berufungen. Der Glaube zeigt seine unmittelbare und sichtbare Wirkung.

10. Durch Gottes Berufung wird die Gnade des Zölibats aktiviert.
Zu bedenken ist ebenso: Wo sollten denn bei den ersten Christen unverheiratete Älteste/Bischöfe herkommen? Alle Juden und Heiden waren verheiratet, weil es geboten war, der Lust diente, eine Altersversorgung durch Kinder garantierte, die Frau tatsächlich als Gehilfin zum Überleben gebraucht wurde, Nachkommen für die Sippe hervorbrachte, den Reichtum mehrte etc.
Wenn plötzlich ein Christ, ein Mann sagte: "Ich heirate nicht, wegen meinen Glauben, wegen meinem Herrn, wegen Euch, die Kirche", dann war dies etwas außergewöhnliches, zeugte von großen Glauben, zeigte, dass dieser Mensch sein ganzes Leben auf Gott setzte.

Der tatsächliche Hintergrund, warum Frauenweihe unmöglich ist, wird kaum mehr erkannt, man merkt es hier im Forum, aber auch bei manchen kirchlichen Würdenträgern, und das ist schade. Die Hindernisse sind biblischer, geistiger und praktischer Art.

Servus :wave:
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Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Magdalena61 »

Ams hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 07:02
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 06:05
Ams hat geschrieben: Sa 28. Sep 2019, 05:37 Der sexuelle Missbrauch ist der äußere Effekt eines spirituell sehr tief gelegenen Problem welcher bis in den KERN der rkk reicht.
Genau das sagen die "Konservativen" der Bischofskonferenz, und der Papst hat das, meine ich, auch einmal formuliert.
Die "Konservativen" (+ Papst) meinen es aber anders. Sehr anders.
Das geht klar aus ihren weiteren Aussagen hervor.
Wie begründest du diese Behauptung?
Im theologischen Teil seiner Ausführungen erklärte der Papst, Geistliche, die Kinder missbrauchten, machten sich zu Werkzeugen des Teufels. Er führte aus: "In den Missbräuchen sehen wir die Hand des Bösen, das nicht einmal die Unschuld der Kinder verschont." Weiter sagte er: "Dahinter und darin steckt dieser Geist des Bösen, der sich in seinem Stolz und seinem Hochmut als der Herr der Welt wähnt."
...
Mit Blick auf die Zukunft sagte der Papst: "Das heilige Volk Gottes wird uns vom Übel des Klerikalismus befreien, der den fruchtbaren Boden für diese Gräuel bildet." Und weiter: "Die wirksamste Entscheidung, die wir den Opfern, dem Volk der heiligen Mutter Kirche und der ganzen Welt bieten können, besteht im Bemühen um eine persönliche und gemeinschaftliche Bekehrung sowie in der Demut, zu lernen und den am meisten Verwundbaren zuzuhören, ihnen beizustehen und sie zu schützen."
Quelle
Originalton Papst Franziskus. Er hat das Problem erkannt und nennt es ungeschminkt beim Namen.

Zwangsbekehren kann er seine Truppen aber nicht.
Hier ist das Engagement aller gefragt, die Mißstände wahrnehmen und sich nach einer geistlichen Erneuerung der Kirche sehnen. Schlechtreden und Richten sind keine konstruktiven Maßnahmen. Wer direkt betroffen ist oder Kenntnis erhält von entsprechenden Vorfällen, kann sich an die dafür zuständigen Ämter oder Kirchenvertreter wenden. Und jeder, der dazu beitragen möchte, dem Bösen die Stirn zu bieten und die Kämpfer für Gottes Gerechtigkeit zu unterstürzen, kann vor allem anhaltende, ernstliche Fürbitte leisten.
LG
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Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Magdalena61 »

Faust hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 06:06
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 00:47
Faust hat geschrieben: Do 26. Sep 2019, 15:23 Episcopal church celebrates 40 years of women in the priesthood - wirkt da etwa nicht der Segen Gottes?
Mit etwa zwei Millionen Mitgliedern ist das eine kleine Gruppierung, steht nicht repräsentativ für die Christenheit. Wenn Gläubige Fehler machen, aber nicht mit Absicht, und ansonsten sind sie dem Herrn voll ergeben, kann es schon sein, dass sie gesegnet werden. Aber in diesem Fall bestimmt nicht, weil sie Frauen zu Priestern machen, sondern dann eher obwohl sie das tun.
Mich erstaunt es, dass du als Frau soetwas sagst. :shock: :) Da frage ich mich, woran das liegt. Versuchst du bei männlichen Christen Pluspunkte zu sammeln und im Ansehen zu steigen, in dem du das einseitig auf Männer ausgerichtete Kirchenmodell bestätigst?
?
Denkst du das wirklich?
Wenn es so wäre, dann hätte ich mich ja nicht mit abc und anderen Vertretern des bei Evangelikalen etablierten Herrschaftsbewußtseins anlegen und mir von denen abwertende, verletzende Urteile einhandeln müssen.

Nein, in Foren für Christen hatte ich exakt immer mit Christenmännern, die ihre Männlichkeit glorifizierten und - nicht offiziell, aber doch insgeheim- Frauen offenbar als Menschen zweiter Klasse betrachten, Ärger... bis hin zu konkreten Sanktionen der Ungerechtigkeit und männlicher Selbstherrlichkeit.
Du trägst den Namen Magdalena. Die heilige Maria Magdalena, Friede sei mit ihr, wird die Apostelin der Apostel genannt. Nach Joh 20, 1-18 ist sie nicht nur Zeugin seiner Auferstehung, sondern wird von Jesus als Verkünderin des Glaubens zu den männlichen Aposteln gesandt. Schon alleine das wäre eine biblische Grundlage für das Frauenpriestertum. Das ist alles nur eine Frage der Auslegung der heiligen Schrift.
Maria Magdalena hat den Auftrag Jesu ausgeführt Joh. 10,17. Er sagte, sie solle die Männer informieren, und das hat sie getan. Mit dem Priesteramt hat das doch gar nichts zu tun.
Wenn man überhaupt ein Amt herauslesen will, dann wären das "Prophetin" und "Missionarin".
Diese Verse sind übrigens der Anlass für die Wahl meines Nicks. Aber nicht Vers 17, sondern die Verse davor 11-16.

:) Ihr versteht es nicht, hm?
Die freiwillige Akzeptanz der Schöpfungsordnung- weil man weder sich noch anderen etwas beweisen muss; weil man die innere Stärke, das Selbstbewußtsein und die Sicherheit hat, um den Dienst zu wählen. Das ist Nachfolge...

Leider ist es so, dass, wenn Männer reihenweise versagen, die Frauen dann irgendwann (berechtigterweise) rebellieren- das ist ja auch nötig, um ein Unternehmen und die Menschheit zu erhalten; einer MUSS "Stop!" sagen und Veränderungen anstreben.

Die notwendigen Veränderungen würden meiner Meinung nach aber nicht darin bestehen, dass die Frauen die Männer aus ihren Ämtern verdrängen und überall selbst tätig werden, sondern darin, dass die Männer umkehren und ihre Aufgaben so wahrnehmen, wie Gott es von ihnen erwartet.

Wenn man in der Kirche die Priester durch Priesterinnen ersetzen würde, hätten wir irgendwann... genau das Gleiche an Versagen und Sünde, oder sogar noch schlimmer, denn der Abfall und geistliche Fehlentwicklungen wären bei den Frauen dann genauso an der Tagesordnung wie derzeit bei (einigen) Männern.
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 27. Sep 2019, 00:47Bei Isebel und ihren Hunderten von Baalspropheten wirkte auch scheinbar der "Segen". Das funktionierte genau so lange mit der nicht authentischen Religion, bis Elia die Herrschaften auf den Karmel bestellte und Nägel mit Köpfen machte. 1. Kön. 18Was echt weh tut: Diese Baalspriester meinten es ja ernst. Sie taten, was man ihnen beigebracht hatte. Sie erschöpften sich in diesen kultischen Tänzen und ritzten sich- es nützte alles nichts, am nächsten Tag waren sie tot.
Soll das eine subtile Drohung gegen mich sein?
Nein, an dich hatte ich überhaupt nicht gedacht, als ich das schrieb.
LG
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Ams

Re: Unmöglichkeit der Frauenweihe?

Beitrag von Ams »

Hallo Magdalena

habe alle Deine Beiträge an mich gerichtet gelesen.

Würd mich aber nun gern hier aus diesem Thread etwas zurück ziehen... und mich mehr auf die Bahai Sache mit dem "Universalen No-Women-Haus der Gerechtigkeit<--??? " konzentrieren...

Hab meine Position ja gesagt und ich aktzeptiere (aber teile nicht) Deine Sicht der Dinge nunmal.

Manchmal muss man die Dinge einfach erstmal so stehen lassen wie sie sind... glaub ich.

Anbei noch ein imho sehr sehr schönes Bild...
wie auch ich persönlich Maria Magdalena und Jesus im Geiste sehe...

Das trifft es sehr sehr gut.

Ja, und nicht nur Maria Magdalena und Jesus...

Sondern so seh ich es auch wie Gott --> Mann und Frau geschaffen hat.

Zudem ist das Bild auch gleichzeitig --> "Yin und Yang" --> auf Katholisch <-- Kein Widerspruch existiert :thumbup:



Quelle: Katholische Kirchengemeinde St.Barbara Mülheim.


Und:
"Vatikan stellt Maria Magdalena mit Aposteln gleich:
Von Jesus Christus so sehr geliebt als wahre Verkünderin u. wahre Evangelistin
der zentralen Botschaft: Die Auferstehung."
https://www.domradio.de/themen/vatikan/ ... eln-gleich
Eine gute Papst- Entscheidung. Kleine Gewöhnungs-Schritte, Schritt für Schritt... bis zum Ziel. :thumbup:

lg Ams :wave:
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