So lässt das Gesetz im Alten Bund das Schwören zu. Wenn man Gott etwas gelobte, musste man achten, dies auch zu halten. Jesus jedoch sagt, man soll überhaupt nicht schwören (Mt 5:34). Zu schwören bedeutet: Meine Behauptung ist wahr, so wahr, dass man Gott als Zeuge anrufen kann. Der Schwörende setzt Gott in sein Sagen ein. Er verknüpft die eigene Wahrhaftigkeit mit der Gottes und fordert ihn auf, dafür einzutreten. Und Jesus mahnt, dass dieses Unterfangen verboten ist, denn es formt ein Bild von Gott, das ihn ins Menschliche zieht. Es geht also nicht um wahres oder falsches Schwören, es geht um den Unterschied zwischen der Wahrheit Gottes und Menschenwahrheit. Der Mensch, der voller Lüge ist, kann sich nicht mit seiner Aussage neben dem heiligen Gott stellen. Er hat Gottes Majestät so tief im Herzen zu tragen, dass ein einfaches Ja oder Nein zuverlässig wird, wie ein Eid. Das Gebot, nicht falsch zu schwören, ist in einer tiefer gebundenen Wahrhaftigkeit aufgehoben, die Gottes Heiligkeit rein erkennt und liebt und deshalb nicht mehr schwört, Gottes Name nicht mehr in die eigene Aussage einsetzt. So wird sie durch eine neue und andere innerliche Gewissenhaftigkeit geprägt.
Wenn ihr wollt, könnt ihr eure Gedanken zum schwören/nicht schwören hier beitragen.
Servus
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