AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Mo 11. Nov 2019, 21:02
dann erklär mir bitte mal, was Du unter "geistlicher Perspektive" verstehst.
Hier in diesem Zusammenhang bei der Betrachtung „Sklave“ geht es darum wie Gott eine Sache betrachtet und nicht wie man selbst darüber denkt, insoferne jeder mehr oder weniger auch zeitgeistlich manipuliert ist. Das Wort Sklave allgemein hat eine negative Konnotation, das Wort Knecht heute mittlerweile auch, das Wort Arbeiter hingegen nicht.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Mo 11. Nov 2019, 21:02
Es wäre auch zu klären, was man heute unter dem Sklavenbegriff versteht und wie man ihn in der Antike verstanden hat. Und, wie haben ihn die Hebräer verstanden?
Beginnen wir mit dem AT. Die grundlegend dafür benutzte Wortwurzel, aus der sich die Worte ableiten lautet hebr. „awad“. Als Verb bezeichnet es „dienen“ bzw. „arbeiten“ und als Nomen entsprechend „Diener“ bzw. „Arbeiter“.
Rein vom Begriff ist es wertneutral und hat keinerlei Konnotation, außer dein eigener Geist denkt diese hinein. Um nun die entsprechende Konnotation zu erkennen, die ihr das Wort Gottes gibt, muss der entsprechende Kontext dazu beleuchtet werden, in dem es verwendet wird.
Entsprechend setzen ihn die Übersetzer von 2 Mose 20,2 auf „Knechtschaft“. Als Begriff heißt es aber nur „Dienerschaft“. Die Hebräer differenzierten hier nicht. Es müssen die näheren Umstände daher erläutert werden, warum man ihn mit entsprechender zeitgeistIcher Konnotation versieht. Es geschieht an der Stelle ja keineswegs unbegründet, aber das muss aus dem Kontext her verstanden werden, wie Gott selbst es meint.
Und daher hat es weniger mit antiker Denkweise zu tun, sondern es wird positiv wie negativ verwendet. Gott selbst setzt selbstverständlich voraus, dass man „arbeitet“ bzw. „dient“. So verwendet er in seinem Wort: „Sechs Tage sollst du
arbeiten und alle deine Werke tun ...“ absolut dasselbe Wort und niemand übersetzt es an der Stelle mit „sklaven“.