AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Di 12. Nov 2019, 18:19
Michael hat geschrieben: ↑Di 12. Nov 2019, 18:16
Aber es hat dabei einen Haken. Es lebt heute kein Mensch aus der Antike. Wer vermittelt dir dann die damalige Sichtweise heute?
Eine sehr gute Frage. Durch wissenschaftliche Vorgehensweise, Forschung zu Sprache, Lebenswelt und Geschichte der Antike.
Forschung und Wissenschaft ja, bloß welche Methode? Beide haben wir festgestellt, dass es in der Antike bei der Verwendung des Begriffs „Sklave“, was nun die Anwendung im Wort Gottes Wort betrifft, keine Konnotation vorgefunden wurde. Da das Gottes Wort vom Heiligen Geist inspiriert niedergeschrieben wurde, so entspricht dies der Denkweise Gottes.
Damit haben wir im Prinzip die „antike“ Denkweise gefunden, indem wir über Gottes Wort geforscht haben, um daraus Wissen zu schöpfen. Im Gegensatz zu dir nenne ich sie nicht „antik“ sondern „geistlich“, weil Gott dies sagt. Es ist nämlich vor Gott unser irdischer Status gar nicht wirklich nicht ausschlaggebend, sondern unser geistlicher, wie man aus 1. Korinther 7,22 unschwer herauslesen kann.
Grundsätzlich will Gott für alle Menschen einen Status in Freiheit, Selbständigkeit und Unabhängigkeit von anderen Menschen. Die einzige Abhängigkeit gilt Gott allein. Da nun der Mensch infolge seiner Sünde nicht bloß böse sondern auch inkompetente und fehlerhafte Entscheidungen trifft, womit Gott den Segen entzieht, indem er z.B. das Land unfruchtbar macht, so kommt es vor, dass man sich der Umstände halber unter die Hilfeleistung anderer Menschen stellen muss. Damit gerät man in Abhängigkeit und tritt in ein Dienstverhältnis mit seinem Nächsten.
Diesen Zustand verordnet Gott aber nicht für ewig sondern limitiert ihn zunächst auf sechs Jahre. Für diese Zeitspanne ist das Dienstverhältnis aber völlig legitim und kein „Sklavenverhältnis“ mit negativer Konnotation. In keinem anderen Verhältnis stehen heute sämtliche unselbständig tätige Erwerbstätige. Für Lohn bzw. Gehalt arbeiten wir für andere, die „Herrenrechte“ über uns ausüben.
D.h. jeden unselbständig Erwerbstätigen heute muss man als denselben Sklaven sehen. Wir nennen ihn aber z.B. „Dienstnehmer“. Dabei sind unsere Rechte weit schlechter gestellt, als etliche gar keinen Grund und Boden besitzen, zu dem sie nach sechs Jahren zurückkehren können, um darauf wieder als ihr eigener „Herr“ selbständig weiterleben zu können.