Was versteht Gott unter "Sklave"?

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Travis
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"?

Beitrag von Travis »

Spice hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 16:09 Müssen sie auch nicht, Hauptsache wahr!
Wenn du außerhalb der Bibel wahre Aussagen machen möchtest, solltest du keine Themen besprechen, die auch in der Bibel thematisiert werden. Ansonsten hat im Zweifel immer die Bibel recht.

Außerdem solltest Du Dir dafür ein anderes Forum suchen. Das hier ist das BibelForum.
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Spice
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"?

Beitrag von Spice »

Travis hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 16:12
Spice hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 16:09 Müssen sie auch nicht, Hauptsache wahr!
Wenn du außerhalb der Bibel wahre Aussagen machen möchtest, solltest du keine Themen besprechen, die auch in der Bibel thematisiert werden. Ansonsten hat im Zweifel immer die Bibel recht.
Außerdem solltest Du Dir dafür ein anderes Forum suchen. Das hier ist das BibelForum.
Was in der Bibel steht, wissen nicht die Schriftgelehrten. Die haben nur den toten Buchstaben. Wenn die Bibel wahr ist, ist sie in Übereinstimmung mit der Realität. Man kann also auch von der Realität ausgehen.
Und die Bibel hat natürlich nicht immer recht, denn sie ist gemäß dem Fassungsvermögen der damaligen Menschen angepasst, also nicht für heute geschrieben.
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Travis
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"?

Beitrag von Travis »

Spice hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 16:40 Was in der Bibel steht, wissen nicht die Schriftgelehrten.
Ist das ein Kalenderspruch?
Spice hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 16:40 Die haben nur den toten Buchstaben.
Die entsprechende Bibelstelle stellt den Alten Bund dem Neuen Bund gegenüber. Was hat das mit dem Thema hier zu tun?
Spice hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 16:40 Wenn die Bibel wahr ist, ist sie in Übereinstimmung mit der Realität. Man kann also auch von der Realität ausgehen
Aus meiner Sicht gibt es da kein "wenn". Darüber hinaus ist Deine Aussage noch unvollständig, da die Bibel mehr beschreibt, als Menschen ohne Beziehung zu Gott wahr haben oder als wahr anerkennen wollen. Daher ist die Bibel nicht nur übereinstimmend mit die Realität. Jede bibel-negierende Wahrnehmung der Realität ist eine verkürzte.
Spice hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 16:40Und die Bibel hat natürlich nicht immer recht, denn sie ist gemäß dem Fassungsvermögen der damaligen Menschen angepasst, also nicht für heute geschrieben.
Diese Aussage entspricht nicht dem Selbstzeugnis der Bibel. Gott hat selber überliefern lassen, in wie fern sein Wort Bestand hat, und wo er selber etwas anpasst.
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"?

Beitrag von Spice »

Travis hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 17:14
Spice hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 16:40Und die Bibel hat natürlich nicht immer recht, denn sie ist gemäß dem Fassungsvermögen der damaligen Menschen angepasst, also nicht für heute geschrieben.
Diese Aussage entspricht nicht dem Selbstzeugnis der Bibel. Gott hat selber überliefern lassen, in wie fern sein Wort Bestand hat, und wo er selber etwas anpasst.
Okay. Also, die Erde ist keine Kugel und steht auf Säulen: "Denn dem HERRN gehören die Säulen der Erde, und auf sie hat er den Erdkreis gestellt." 1. Sam. 2,8
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Helmuth
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"?

Beitrag von Helmuth »

Travis, es wäre mal nett, wenn du schon nicht mir diskutierterst, und das bei meiner Themensetzung, dann wenigstens das Thema. Das andauernde OT-Geplänkel um des Kaisers Bart hat hier keinen Mehrwert. Danke für dein Verständnis.

Ich habe mir etwas den Begriff „Sklave“ im NT angesehen. Er wird vorwiegend mit dem griech. Wort „doulos“ in Verbindung gebracht. Wer sich mit Online Strongverzeichnissen auskennt, siehe nach unter G1402. Es gibt einen weiteren Begriff „diakonos“, von dem wir das Wort Diakon als Amt kennen, das vorwiegend mit dem Dienen übersetzt wird. Die entspr. Strongnummer ist G1249.

Interessant ist also welche Konnotation das Wort „doulos“ als Sklave hat. Dazu mal eine recht klare Schriftstelle, die meiner Meinung nach das Wesentliche schon hinreichend klärt.
1. Korinther‬ ‭7:22‬ hat geschrieben: Denn der im Herrn berufene Sklave ist ein Freigelassener des Herrn; ebenso ist auch der berufene Freie ein Sklave des Christus.‭‭
Der Begriff hat keine erkennbare Konnotation, die Paulus hier hineingedeutet hätte, denn wer würde sich denn unter der Herrschaft Jesu „versklavt“ fühlen, indem man hier ein negative Konnotation vornimmt, wie es heute gebräuchlich ist?
Spice hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 08:43 Ein Sklave ist immer jemand, der unfrei ist und den Willen seines Herrn ausführen muss.
Diese Aussage steht im Konflikt mit dem was Paulus wie zitiert aussagt. Sie ist typischerweise der Denkweise mit negativer Koonotation geschuldet.
‭‭
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 12:01 Hier in diesem Zusammenhang bei der Betrachtung „Sklave“ geht es darum wie Gott eine Sache betrachtet und nicht wie man selbst darüber denkt, insoferne jeder mehr oder weniger auch zeitgeistlich manipuliert ist. Das Wort Sklave allgemein hat eine negative Konnotation, das Wort Knecht heute mittlerweile auch, das Wort Arbeiter hingegen nicht.
Und wie Gott es sieht, erschließt sich nur aus dem Text von Menschen, der für Menschen der damaligen Zeit geschrieben wurde. Versteht man also den Text nicht aus der Sicht der Menschen der Antike, versteht man nix. Sklave ist in der Bibel keineswegs immer negativ behaftet.
Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 12:01 Rein vom Begriff ist es wertneutral und hat keinerlei Konnotation, außer dein eigener Geist denkt diese hinein.
So ist es.
Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 12:01 Und daher hat es weniger mit antiker Denkweise zu tun, sondern es wird positiv wie negativ verwendet.
Doch hat es, denn heutzutage wird der Begriff ausschließlich negativ verstanden.
Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 12:01 sondern es wird positiv wie negativ verwendet. Gott selbst setzt selbstverständlich voraus, dass man „arbeitet“ bzw. „dient“. So verwendet er in seinem Wort: „Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun ...“ absolut dasselbe Wort und niemand übersetzt es an der Stelle mit „sklaven“.
Kann ich nur unterstreichen.
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Helmuth
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"?

Beitrag von Helmuth »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 18:04 Und wie Gott es sieht, erschließt sich nur aus dem Text von Menschen, der für Menschen der damaligen Zeit geschrieben wurde. Versteht man also den Text nicht aus der Sicht der Menschen der Antike, versteht man nix. Sklave ist in der Bibel keineswegs immer negativ behaftet.
Wir haben hier unterschiedliche Ausgangslagen in der Betrachtungsweise, kommen aber seltsamerweise zum selben Ergebnis. Darüber muss ich erst mal nachdenken. ;)

Aber es hat dabei einen Haken. Es lebt heute kein Mensch aus der Antike. Wer vermittelt dir dann die damalige Sichtweise heute?
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 18:16 Aber es hat dabei einen Haken. Es lebt heute kein Mensch aus der Antike. Wer vermittelt dir dann die damalige Sichtweise heute?
Eine sehr gute Frage. Durch wissenschaftliche Vorgehensweise, Forschung zu Sprache, Lebenswelt und Geschichte der Antike.
Beste Grüße, Al

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Helmuth
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"

Beitrag von Helmuth »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 18:19
Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 18:16 Aber es hat dabei einen Haken. Es lebt heute kein Mensch aus der Antike. Wer vermittelt dir dann die damalige Sichtweise heute?
Eine sehr gute Frage. Durch wissenschaftliche Vorgehensweise, Forschung zu Sprache, Lebenswelt und Geschichte der Antike.
Forschung und Wissenschaft ja, bloß welche Methode? Beide haben wir festgestellt, dass es in der Antike bei der Verwendung des Begriffs „Sklave“, was nun die Anwendung im Wort Gottes Wort betrifft, keine Konnotation vorgefunden wurde. Da das Gottes Wort vom Heiligen Geist inspiriert niedergeschrieben wurde, so entspricht dies der Denkweise Gottes.

Damit haben wir im Prinzip die „antike“ Denkweise gefunden, indem wir über Gottes Wort geforscht haben, um daraus Wissen zu schöpfen. Im Gegensatz zu dir nenne ich sie nicht „antik“ sondern „geistlich“, weil Gott dies sagt. Es ist nämlich vor Gott unser irdischer Status gar nicht wirklich nicht ausschlaggebend, sondern unser geistlicher, wie man aus 1. Korinther 7,22 unschwer herauslesen kann.

Grundsätzlich will Gott für alle Menschen einen Status in Freiheit, Selbständigkeit und Unabhängigkeit von anderen Menschen. Die einzige Abhängigkeit gilt Gott allein. Da nun der Mensch infolge seiner Sünde nicht bloß böse sondern auch inkompetente und fehlerhafte Entscheidungen trifft, womit Gott den Segen entzieht, indem er z.B. das Land unfruchtbar macht, so kommt es vor, dass man sich der Umstände halber unter die Hilfeleistung anderer Menschen stellen muss. Damit gerät man in Abhängigkeit und tritt in ein Dienstverhältnis mit seinem Nächsten.

Diesen Zustand verordnet Gott aber nicht für ewig sondern limitiert ihn zunächst auf sechs Jahre. Für diese Zeitspanne ist das Dienstverhältnis aber völlig legitim und kein „Sklavenverhältnis“ mit negativer Konnotation. In keinem anderen Verhältnis stehen heute sämtliche unselbständig tätige Erwerbstätige. Für Lohn bzw. Gehalt arbeiten wir für andere, die „Herrenrechte“ über uns ausüben.

D.h. jeden unselbständig Erwerbstätigen heute muss man als denselben Sklaven sehen. Wir nennen ihn aber z.B. „Dienstnehmer“. Dabei sind unsere Rechte weit schlechter gestellt, als etliche gar keinen Grund und Boden besitzen, zu dem sie nach sechs Jahren zurückkehren können, um darauf wieder als ihr eigener „Herr“ selbständig weiterleben zu können.
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AlTheKingBundy
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Re: Was versteht Gott unter "Sklave"

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 22:06 Forschung und Wissenschaft ja, bloß welche Methode?
Die Wissenschaft funktioniert nach verschiedenen Prinzipien, z.B. ist sie erst einmal ergebnisoffen, setzt also keinen Dogmen voraus. Sie sammelt Beweise, und zieht daraus Schlüsse auf Grundlage des Datenmaterials mit der höchst möglichen Wahrscheinlichkeit.
Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 22:06 Beide haben wir festgestellt, dass es in der Antike bei der Verwendung des Begriffs „Sklave“, was nun die Anwendung im Wort Gottes Wort betrifft, keine Konnotation vorgefunden wurde.
Zu diesem Schluss bist Du doch aufgrund der Sprachforschung gekommen und des Gesamtkontextes, das ist wissenschaftliches Vorgehen.
Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 22:06 Damit haben wir im Prinzip die „antike“ Denkweise gefunden, indem wir über Gottes Wort geforscht haben, um daraus Wissen zu schöpfen. Im Gegensatz zu dir nenne ich sie nicht „antik“ sondern „geistlich“, weil Gott dies sagt.
Wenn Du biblische Texte so als geistlich definierst, bitte schön. Ich bin mit dieser Begrifflichkeit immer vorsichtig, weil sie oft dazu dient, Widersprüche der biblischen Aussagen im Verhältnis zu den eigenen Dogmen "wegzudefinieren".
Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 22:06 Grundsätzlich will Gott für alle Menschen einen Status in Freiheit, Selbständigkeit und Unabhängigkeit von anderen Menschen.
Keinesfalls, Gott will die gesunde Gemeinschaft, weil er den Menschen als Sozialwesen geschaffen hat. Z.B. die Schambedeckung nach dem Sündenfall steht nicht für die äußere Scham sondern das innere Geheimnis. Man ist nicht mehr offen dem anderen gegenüber, sondern verheimlicht Dinge, zum eigenen Vorteil aber auch zum eigenen Schutz, weil persönliche Informationen gegen einen verwendet werden können.
Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 22:06 Die einzige Abhängigkeit gilt Gott allein.
Nö, der Mensch hat sich doch gegen diese Abhängigkeit entschieden. Es dreht sich darum, ob man an Gott vertraut, ihm glaubt oder nicht. Gott zwingt niemanden in eine Abhängigkeit.
Michael hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 22:06 D.h. jeden unselbständig Erwerbstätigen heute muss man als denselben Sklaven sehen. Wir nennen ihn aber z.B. „Dienstnehmer“. Dabei sind unsere Rechte weit schlechter gestellt, als etliche gar keinen Grund und Boden besitzen, zu dem sie nach sechs Jahren zurückkehren können, um darauf wieder als ihr eigener „Herr“ selbständig weiterleben zu können.
Selbst die selbstständige Erwerbstätigkeit birgt sklavenartige Abhängigkeiten gegenüber den Kunden.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
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