Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 19. Nov 2019, 05:35
Spice hat geschrieben: ↑So 17. Nov 2019, 08:10
Ich kenne viele Menschen, die aus einer falschen Motivation "Christ" geworden sind. Zu solchen zählen, die aus Angst vor Gott, vor allem vor der "ewigen Verdammnis" "sich bekehrt" haben.
Haben sie dir das gesagt?
Oder vermutest du es, weil sie an ausgleichende Gerechtigkeit; an die Realität einer ewigen Strafe glauben?
Ja, es gibt ja ganze Gemeinden, wo das der Grundtenor ist, z.B. diejenigen, die in der Nachfolge Darbys stehen.
Die kommen sich auch besonders fromm vor, so dass sie nicht nur die RKK ablehnen, von der Ökumene ganz zu schweigen, sondern sogar die Evangel. Allianz.
Da sie auch nur Bibelverse zitieren, wie hier auch einige, sind sie natürlich die
einzig Rechtgläubigen. Das heißt aber nicht, dass sie sich auch untereinander nicht verstehen.
Da wird gleich gefragt, hast Du schon den Herrn Jesus angenommen? Und wenn man verneint, kommt sogleich die Drohung, wenn man das nicht tue, komme man in die ewige Hölle.
Meine Mutter hat sich daraufhin "bekehrt". Wer will schon in der ewigen Verdammnis landen?
Oder wenn ich mal ins Kino gehen wollte, fragte mich meine Mutter, was sei, wenn da gerade Jesus wiederkomme? - Dann würde ich ja nicht "mitgenommen".
In ihnen ist nicht Einsicht in die Wahrheit des christlichen Glaubens oder Liebe das Motiv.
Wer von den Gläubigen hat schon soviel und genügend überzeugende Erkenntnis der Wahrheit, dass er aus dieser Erkenntnis heraus leben könnte?
Leider wurde viel unterlassen, um den Glauben verständlich zu machen, sondern alle blieben kleine Kinder, die nicht wissen, wovon sie reden.
Wissen muss man nicht durch Glauben bestätigen.
Umgedreht: Glauben muss durch höheres Wissen bestätigt werden, damit er wachsen kann „Der Mensch braucht
Erkenntnis, er braucht
Wahrheit, denn ohne sie hat er keinen Halt, kommt er nicht voran.
Glaube ohne Wahrheit rettet nicht, gibt unseren Schritten keine Sicherheit. Er bleibt ein schönes Märchen, die Projektion unserer Sehnsucht nach Glück, etwas, das uns nur in dem Maß befriedigt, in dem wir uns Illusionen hingeben wollen. Oder er reduziert sich auf ein schönes Gefühl, das tröstet und wärmt, doch dem Wechsel unserer Stimmung und der Veränderlichkeit der Zeiten unterworfen ist und einem beständigen Weg im Leben keinen Halt zu bieten vermag.“ Enzyklika „Lumen Fidei“
Wir leben in der Hoffnung, dass es einen Gott gibt und dass wir eines Tages bei Ihm sein werden in seinem Reich, befreit von den Fesseln des Irdischen und erlöst von allen einschränkenden Dominanzen, die uns im Diesseits zu schaffen machen.
Dieses "Reich" ist nicht nach dem Tod zu finden, den den gab es schon immer, sondern in uns, ganz gleich an welchem Ort wir uns im Universum aufhalten.
Und da dieses Reich in uns Gestalt annehmen will, werden wir es erst im Besitz haben, wenn wir vollkommen geworden sind.
Sie kennen deshalb keine "Freude im HErrn", also wirkliche Gottesfreude, wie etwa die Mystiker, und auch keine Begeisterung.
Kennst
du sie denn, diese Freude?
Ja, meine tiefste Freude. Denn das ist Freiheit!
So lange jemand sich mit anderen vergleicht, um festzustellen, sein Glaube sei "besser" als der Glaube anderer fehlt es ihm doch an der Liebe und an Barmherzigkeit mit den Schwächen und der Unzulänglichkeit der Menschen, die ebenfalls in Richtung ewige Heimat wandern (wollen).
Es lässt sich gar nicht vermeiden, dass man die Unterschiede zwischen sich und anderen feststellt. Es wäre ja auch schlimm, wenn die Eltern eines Kindes nicht weiter wären als das Kind selbst.
So nehme ich selbstverständlich auch war, dass hier alle noch sehr am Anfang stehen und recht unmündig sind.
Nur dadurch, dass man die Unterschiede erkennt, kann man ja überhaupt erst geistlich helfen.
Sie sind es, die sich "an das Wort", wie einen Strohhalm klammern, ohne es je verstehen zu können, weil die Angst sie so sehr beherrscht.
Das Wort Gottes hat Kraft.
Es hat nur Kraft, wenn es in mein Leben gelangt.
Irgendwie ist es heilsam, vermittelt Geborgenheit und zeugt von der Gegenwart und der Fürsorge Gottes. Das spürt der Jünger, und deshalb beschäftigt er sich gerne damit. Das spüren sogar die Nichtchristen, die sich in der Gesellschaft Gläubiger aufhalten. Sonst wären sie schon lange über alle Berge.
Diese Art der Geborgenheit spürt auch ein Götzenanbeter oder Muslim. Denn alle glauben, dass sie beschützt werden. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Christen.
Meine Motivation, mich (wieder) Gott zuzuwenden war mit Sicherheit nicht von der Angst bestimmt, verdammt zu werden.
Wer sich
wieder Gott zuwendet ist meist in eine Lebenssituation gekommen in der er nach Hilfe suchte.
Denn wenn man grundsätzlich an der Existenz Gottes zweifelt, ist die Frage nach einer "Hölle" doch gar nicht relevant: Wenn es keinen Gott gibt, dann gibt es ja auch keine unsichtbare Welt und natürlich auch keine Hölle (Verdammnis).
Das ist richtig. Aber viele wachsen in christl. Gemeinschaften auf und haben da einen gewissen Glauben, wollen aber nicht so ernst damit machen, wie das die Prediger und ein paar andere Fanatiker meinen.
Aber mit einer rein säkularen Sicht kann man die Welt, so, wie man sie wahrnimmt, nicht erklären. Logischerweise kommt man, wenn man ins Detail geht, auf die Antworten, die nicht nur von der Bibel, sondern auch von den Schriften anderer Religionen bestätigt werden.
LG
Da kann ich zustimmen, nur muss man dabei das Fragen und Denken nicht vergessen.