Wir lesen das, was da steht und gehen davon aus: Es ist das Wort Gottes. In der Schrift ist der göttliche Wille festgehalten.
Ich weiß, dass es hart klingt, Ehebruch mit der Todesstrafe zu ahnden. Ich weiß aber auch, wie hart es für einen betrogenen Partner ist, wenn durch die Untreue des anderen die Grundlage seiner Existenz- sein gesamtes Leben- zerstört wird; was mit einem enormen seelischen Streß und unbeschreiblichen seelischen Schmerzen verbunden ist.
Man muß auch bedenken, in welcher Zeit sich das Ganze abspielte.
Heute ist es fast "normal", wenn Ehen zerbrechen. Geschiedene Partner, auch nicht diejenigen, die sich des Ehebruchs schuldig machten, werden von der zivilen Gesellschaft nicht mehr geächtet. In Gemeinden sieht es teilweise anders aus; da sind Geschiedene mehr oder weniger Christen zweiter Klasse, auch diejenigen, die die Auflösung ihrer Ehe nicht betrieben haben und die Scheidung nicht wollten. Das ist nicht in Ordnung so.
Aber zur Zeit Jesu war das Gesetz voll gültig, und es hatte seinen Sinn. Die Menschen lebten nahe beieinander, in Großfamilien und Clans; ein betrogener Ehemann hätte seiner Frau immer wieder begegnen müssen, es gab nicht so viele Möglichkeiten wie heute, einander auszuweichen.
Ob das Gesetz, einen Ehebrecher zu töten konsequent angewandt wurde, darf man in Frage stellen. David hatte definitiv die Ehe seines Nächsten gebrochen...
Vor den Hohen Rat gebracht wurde der Ehebruch einer Frau nur auf Anzeige des Ehemannes hin. Alternativ konnte er seine Frau auch entlassen. 5. Mose 24,1.
Die Frau in Joh. 8 erhielt durch die Entscheidung Jesu die Gelegenheit entlassen zu werden. Das war zu jener Zeit, als die Juden ohne die Erlaubnis der Römer keine Todesurteile vollstrecken durften wohl so üblich. Aber welche Chancen auf ein menschenwürdiges Leben eine solcherart entlassene Frau dann noch hatte-- im alten Israel?
Im NT sollen Ehebrecher und Unzüchtige aus der Gemeinde ausgeschlossen werden. 1. Kor. 6,9
LG