Sehe ich auch so.
Der Glaube wiederum ist eine Gabe Gottes:
Epheser 2,8: "Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es"
Sehe ich auch so.
Moment: Aber doch nur Israeliten sind heils-fähig, oder nicht? - Welchen Sinn hätte ansonsten die Unterscheidung zwischen Israeliten und "Rest"?
Schon klar. - Aber heilsgeschichtlich muss man nun mal universal denken. - Im inner-israelitischen Kontext hast Du natürlich recht.
"Neustestamentarisch" hieße, was laut Jesus geht und was nicht.
Zu recht. --- Andersrum: Das, wass Buber im AT als "Bewahrheitung" übersetzt hat, ist auch Grundlage für das, was im NT mit "Gericht" übersetzt wird. - Es wird also im NT nichts anderes gemeint als im AT.
Das sagst Du immer wieder und ich stimme Dir immer wieder zu. - Ich verstehe nicht den Kontext zu meinen Aussagen hier.
Welchen Sinn hat dann dieses Gesetz?
Schon klar. - Aber erkennt man zumindestens am Ende nicht jeder, wer Jesus ist?
Dann wären wir auf der "Entscheid-"Ebene. Man müsste man nur wie ein Spekulant auf eine Aktie setzen und gewinnt, wenn es gut läuft. - Irgendwas ist da unrund.
Das kommt meiner Ansicht näher: Es wird gefügt, wer Jesus wann erkennt und somit an ihm glaubt. ---- Welche Rolle spielt hier der Begriff "Gerechtigkeit"?
Definitv nicht !! Woher hast du diese Annahme? Alle Menschen sind heilsfähig. Hier vermute ich wie ich zuvor sagte, dass dich Theologie verwirrt. Gott will jeden zur Umkehr bewegen. Es ist eine andere Sache, dass nicht alle umkehren.
OK, demnach sind auch Moabiter heilsfähig. "Heilsfähig" ist erneut ein komisches Wort, aber sagen wir es mit dem Wort: Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben. Diese Aussage ist sinngemäß dasslebe.
Nun, ich denke Jesus war präzise genug, als er feststellte: "niemand kommt zum Vater als nur durch mich!"
Es wird nicht nur gefügt, es wird zuvor bestimmt.
Nach MEINER Ansicht ist das genauso. - Ich bin nur etwas irritiert über Ausgrenzendes.
Interessant.
Wie interpretierst Du, wenn Paulus vom "neuen Menschen" spricht?
Ich lese die Bibel nicht geschichtlich, sondern heilsgeschichtlich - also nicht regional, sondern universal. - Da liest man unterschiedlich.Michael hat geschrieben: ↑Mo 6. Jan 2020, 10:06 du musst die Stellen immer in ihrem Kontext lassen. Der Grund warum Mose den Zugang der Moabiter in die Gemeinde verwehrt, liegt nicht an ihrer etwaigen Nicht-Heilsfähigkeit, sondern daran, dass sie die Israeliten nicht durchmarschieren ließen, als sie in ihr Land einwandern wollten.
Ja - aber das kann doch auch heißen, dass Jesus an der "engen Pforte" jeden durchcheckt, der durchwill - und das kann doch genauso ein Evangelikaler sein wie eine nordkoreanische Mutter, die in Liebe für ihre Kinder gelebt hat, aber Jesus bis dahin nicht kannte. - Die Entscheidung fällt doch erst beim Check-in, oder nicht?
Ja und nein. ---- Ich glaube NICHT an "Weil x sich zu Lebzeiten namentlich (!!) entschieden hat, hat er ein Freiticket für den Check-in", sondern an "Weil y zu Lebzeiten nach den Worten Jesu versucht hat zu leben, wird er von Jesus den Einlass bekommen (den er bei dieser Gelegenheit erkennt und natürlich an ihn glaubt)".
Das ist für mich eigentlich "Fügung" - aber das wäre ein eigener Thread.
Ich kann es nur immer wiederholen: Nicht die Theologie soll uns lehren, sondern der Heilige Geist. Ich denke du bist damit am besseren Weg, denn Theologie lehrt durchaus verdreht. In etwa wie du das im Eingangspost dargestellt hast, zieht sie dann unhaltbare Schlüsse.
So, dass auch z.B. schon Noah ein neuer Mensch war. Der Heilige Geist, der hier immer ins Spiel gebracht wird, hat auch eine andere Funktion. Was aber das Heil anbelangt, so wirkte er in Noah damals auf dieselbe Weise wie heute in dir oder in mir.
So beginnt man sich ein Brille aufzusetzen. In erster Linie ist die Geschichte genau das, was passiert, worin Gott wirkt. Ich sehe sie einfach an als die Schöpfung, wie sie seit Adam und Eva existiert. Ob die Geschehnisse für den jeweiligen Menschen zum Heil führen, das kann man wiederum erst durch das Wort erfahren.
Der Punkt ist, dass kein Gesetz zur Erlösung taugt. Römer 2 macht genau das deutlich. Ich muss mir wohl mal überlegen, wie ich das in andere Worte verpacken kann, die bei Dir das an Gedanken auslösen, die ich damit verfolge.
Ja, den Eindruck habe ich auch.
Ich fasse den biblischen Befund mal zusammen: Das Gesetz treibt den Menschen dazu einzugestehen, vor Gott nicht gerecht werden zu können. Paulus hat zu dem Thema irre viel geschrieben. Das Gesetz treibt Menschen zu Christus, weil sie merken Gnade zu brauchen die es in ihm und nur in ihm gibt.
Das stimmt. Leider glaubt auch am Ende nicht jeder Mensch an Christus, zumindest nach der Schrift nicht.
Genau.
Gerechtigkeit vor Gott gibt es nur in Christus. Da gibt es im NT und für den Neuen Bund keine Ausnahmen.
Da sind wir uns äußerst einig - das Problem: Der HG wird von unterschiedlichen Seiten aus zum Maßstab genommen.
Also gäbe es diesbezüglich mit Jesus aus Deiner Sicht nichts qualitativ Neues?
Hältst Du es für möglich, dass Rahab aus purem Kalkül handelte, als sie ihr Volk verriet? - Oder denkst Du, dass sie dabei der HG geleitet hat?
Du bezeichnest DEIN Glaubens-System NICHT als Theologie? - Darf ich fragen, welcher Denomination Du angehörst?
Natürlich nicht - da sind wir uns einig. - Aber wenn Jesus sagt "Das, was Ihr dem Nächsten getan habt, habt Ihr mir getan", heißt das doch nicht "Egal, ob Ihr etwas für den Nächsten tut: Hauptsache, Ihr glaubt an mich".
Das ist aber nicht der einzige Sinn. - Es hat auch den Sinn, dass der Mensch einen Anhaltspunkt hat, was richtig wäre. --- Dass der Mensch vor Gott nicht gerecht werden kann, ist auch meine Auffassung, die ich allerdings anders begründe - nämlich: Sobald der Mensch Eigen-Bewusstsein hat, hat er eine zweite Orientierungs-Größe neben der Gott-Orientierung, was automatisch zu Dissonanzen führt. - Der Mensch kann also nur dann Gott genügen, wenn er seinen Willen aufhebt in den Willen Gottes - das kann ein Mensch nicht zu Lebzeiten.
Das müsste man sich genauer angucken. - Ich glaube nach wie vor, dass JEDER, der Jesus im Licht der Erkenntnis sieht (also erkennt, wie er erkannt ist), gerne (!) die Knie vor ihm beugt.