Travis hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 08:33
Wer wissen will, was wirklich im AT steht, kann dies nur mit dem NT als Schlüssel herausfinden.
Da bin ich anders rangegangen - ich wollte erst mal wissen, was in der Zeit steht, in der es geschrieben ist.
Travis hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 08:33
Jesus und die Apostel positionieren ihre Lehre genau so.
Schon klar - das tue ich ja im zweiten Schritt ja genauso und vergleiche dann mit dem dem ersten Schritt.
Travis hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 08:33
Was in dem Zusammenhang "selbst-bestätigend" bedeuten soll, ist mir nicht klar.
Man kann aus NT-Sicht Dinge in das AT hineinlesen, die aus Sicht derer, die damals geschrieben haben, nicht drinstehen.
Travis hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 08:33
Denn im NT steht die Erfüllung des AT und Jesus Erklärungen zu diversen AT Aussagen, stellten diese in den Zusammenhang, in dem diese Aussagen von Gott eigentlich gedacht waren.
Da sind wir uns einig. - Aus dieser NT-Sicht erschien mir das AT wie ein dunkles Loch, in dem ab und zu Lichter aufleuchten, die in der Draufsicht von oben einen Weg ins NT weisen. - Aber ein Abraham, Jakob, David, Solomon, etc. wusste das NICHT - sie hatten keine Draufsicht. --- Am ehesten gab es diese Sicht bei großen Propheten wie Jesaja.
Travis hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 08:33
Kontextuales Lesen ist genau mein Ding. Um das Lesen kommt man allerdings nicht herum und es ist dem Bild, was man aktuell im Kopf hat steths überzuordnen. Denn nicht selten hat man Dinge falsch oder anders im Hinterkopf.
Jetzt sind wir wieder beim Subjekt/Leser (egal ob er Travis oder Hiob heiißt). --- Denn unsere beider "Hinterköpfe" sind unterschiedlich geprägt - Deiner mag evangelikal (?), meiner könnte katholisch (im weiten Sinne des Wortes) sein. - Da kann Unterschiedliches an Interpretation DERSELBEN Texte rauskommen.
Travis hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 08:33
Hiob hat geschrieben: ↑
Di 7. Jan 2020, 07:50
Richtig. - Aber meine Frage war noch etwas anders gemeint: Wer von uns weiß, welcher Mensch den HG hat und wer nicht?
Zunächst einmal muss man es von sich selbst wissen.
Hui - da bin ich vorsichtig. --- Ich bin eher der Typ, der diesbezüglich an sich zweifelt. - Für mich war deshalb wichtig, wenn mir immer wieder Theologen/Priester gesagt haben, dass ich ihn habe - aber der HG ist flüchtig und kann sich schnell abwenden, ohne dass man es merkt. - Dafür reicht es, dass man selbstsüchtig und zu selbstgewiss wird, ohne dass man es merkt. - Da muss ich immer an die Szene bei Mose denken, infolge derer Jahwe ihm den Eintritt ins gelobte Land verwehrt.
Travis hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 08:33
Gott ist ein Gott der Geschichte, weshalb ihm bereits Menschen und Situationen "dienen" mussten, die davon selber nichts ahnten und später für ihre Weigerung Gott anzuerkennen gerichtet wurden.
Mit "dienen" habe ich nicht "dienen müssen" gemeint, sondern aus ihrem intakten inneren Gesetz heraus unweigerlich dienen, ohne es zu wissen.
Was "Weigerung Gott anzuerkennen" angeht. - Mir ist ein ehrlicher Mensch, der reinen Herzens sagt "Mir ist dieser Gott nach meiner Lebenserkenntnis fremd", lieber als ein Mensch, der sich zwar zu Gott offiziell bekennt, aber de facto nichts mit ihm am Hut hat. - Was hältst Du eigentlich von den vielen Kirchensteuer- und Tauf-Christen und gesellschaftlichen Bekenntnis-Christen? Sind sie "Volk Gottes"?
Travis hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 08:33
Es wird von ihnen gesagt, dass auch sie eine Ahnung davon haben, dass es Gut und Böse gibt und deshalb auch durch ihr eigenes Gesetz gerichtet werden. Gott wohlgefällig gelebt haben weder die Juden, die das Gesetz Gottes ausdrücklich kennen, noch die Nichtjuden, die ein inneres Gesetz haben.
Durchgehend gottgefällig leben tut doch NIEMAND. - Du sagst doch selber, dass kein Mensch Gott genügen kann.
Ich tue mir schwer, dass Gott vorab einige (!) Menschen auswählen sollte, die sein Volks sind, und alle anderen schauen letztlich in die Röhre, selbst wenn sie nach bestem Wissen und Gewissen ihr inneres göttliches Gesetz leben. ---- Vorstellen könnte ich mir, dass Gott zwar einige auserwählt ("fügt"), dies aber nicht am Ende zu einer Scheidung in Töpfchen und Kröpfchen führt. --- Welchen Sinn hätte denn der Erlöser-Tod, wenn damit nicht ALLE gemeint wären und ALLE irgendwann ins Licht der Erkenntnis gestellt würden, welches ihnen ermöglicht, Jesus zu folgen?