Hiob hat geschrieben: ↑Sa 25. Jan 2020, 15:42
Habe auf die Schnelle eine andere Stelle gefunden: Hiob 4,17 - Buber übersetzt hier mit:
"Ist das Menschlein bewahrheitet vor Gott?". - Welcher hebräische Wortstamm steht da im hebräischen Urtext?
Fragen zu Buber beantworte ich nicht weiter, wel sie zum Thema nichts bringen. sondern davon wegführen.
Die Stelle ist derart verdreht, dass man sie zuerst sogar im buber'schen Sinne korrigieren müsste. Nimm die ELB und vergleiche. Anhand dieser kannst du mir weitere Fragen stellen.
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 25. Jan 2020, 22:11
Ist "Richten" im biblischen Sinne gemeint wie hin-richten, also richten als Todesurteil - oder ist "Richten" gemeint im Sinne von her-richten, also so richten, wie ein Chirurg einen gebrochenen Knochen "richtet"?
Richten ist nicht gleich hin- oder herrichten sondern schlicht richten. Erst das Urteil aus dem Gericht kommt zu der Feststellung, ob Schuld oder Unschuld vorliegt. Somit sind beide Ausgänge möglich. Darum hinkt hier der chirurgische Vergleich, da das Gericht kein Heilungs- sondern ein Offenbarungsprozess ist.
Der Zweck des Gerichts ist ja, die Wahrheit über einen Tatbestand offenzulegen, also etwas zu offenbaren. Das Urteil erst befindet dann über die Schuldfrage und damit über Freispuch oder Schuldspruch. Das wären mal die grundsätzlich juristischen Aspekte im rechstwissenschafltich biblischen Sinne.
Um es begrifflich klarzustellen, z.B. die Institution, den Zweck und das Ergebins anzusprechen, gibt es etablierte Begrffe. Meine Frage an dich ist, warum du hier nicht bei Gericht, Wahrheit und Urteil bleiben kannst? Alles Welt versteht sie und die Schrift geht dazu in ihrem Gebrauch konform.
Alle Welt ist hier umfassend gemeint, Sowohl Christen wie Nichtchristen haben hier eine einhellige Begriffswelt. Paulus spricht das z.B. in 1 Kor. 6 an, indem er meint, man geht doch nicht zu Gerichten dieser Welt.
Die Funktion ist also dieselbe, was die "Sache Gottes" damit deutlich aufzeigt, bloß die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus. Von weltichen Gericht erwarten wir z.B. nicht gerechte Urteile, was Paulus dabei auch so ausdrückt. Und genau deshalb wird Gott unserem Evangelium zufolge einmal alles in einem sog. End-Gericht unter Jesus als Richter zur gottgewollten Gerechtigkeit führen lassen.
Das Gericht, das der TE angesprochen hat, bildet dazu dieses spezielle Gericht. Ich denke, er will den eschatologischen Aspekt herausarbeiten, bei dem es um die letzte Bestimmung geht, die den ewigen Verbleib von Menschen ausmacht.
Wenn ich das also Recht verstanden habe, dann waren wir zu dem Thema schon weit fortgeschritten, würde uns Hiob nicht immer auf sein buber'sches Nebengleis führen. Wenn der TE (oder ein Mod) es anders sieht, soll er mich korrigieren. Bis dahin setze ich diesem Sinne fort.
Das AT macht diesbezüglch schon recht klare Ansagen, wie diese von Salomo:
Prediger 12,14 hat geschrieben:
Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse.
Gericht ist hier das hebräische Wort mishpat (משׁפּט). Ich denke der Begiriff wurde nun hineichend behandelt. Wer ihn verstehen will, der versteht ihn. Von Jesus erfahren wir darüber aber sehr wesentliche weitere Details:
Matthäus 25,31-32 hat geschrieben:
Wenn aber der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen, und vor ihm werden alle Heidenvölker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.
Hier wird uns berichtet, dass es am Ende dieses Prozesses über die Völker zwei Gruppen gibt, die Schafe und die Böcke. Das ist eine gleichnishaft bildhafte Beschreibung, die uns über das Urteil dieses Gerichts einen wichtigen Aufschluss gibt.
Wenn man allerdings genau hinsieht, stellt man fest, das es noch eine dritte Gruppe gibt, die zwar, wie ich es auslege, anwesend ist, die aber nicht den Parteienstand bildet. Ich in gespannt ob das jemand so sieht wie ich.