Travis hat geschrieben: ↑Di 11. Feb 2020, 12:37
PeB hat geschrieben: ↑Di 11. Feb 2020, 12:31
Aber was mich stört: in der Regel versteht man die Bibel in ihrem Ablauf chronologisch - aber wenn es nicht zur eigenenen Deutung passt, verweist man auf einen möglichen Vorgriff auf spätere Ereignisse.
Das liegt meist daran, dass die Bibel selber vorgibt, wo etwas chronologisch ist und wo nicht. Bei der Offenbarung würde ich, von den sich wiederholenden Motiven bzw. Ereignissen ausgehend, entsprechend keine durchgehende Chronologie annehmen.
Es gibt aber einen logischen Aufbau (den man womöglich nicht versteht) und die Offenbarung springt nicht willkürlich hin- und her. Eben wird noch über das Gericht gesprochen und im nächsten Satz soll es dann um einen völlig anderen Zeitpunkt gehen? Möglich, aber ich sehe keinen Anlass.
Zur Klarstellung: ich will gar nichts beweisen oder bestreiten. Aber ich möchte das eine oder andere gerne hinterfragen, was sich in unserem kulturellen Kontext ganz selbstverständlich festgesetzt hat. Wir sind kulturell ja nicht nur durch die Bibel geprägt.
Ist unser Bild der "Hölle" wirklich immer biblisch?
Rein etymolisch leitet sich das Wort "Hölle" von der germanischen Göttin der Unterwelt "Hel" ab. Aber haben wir wirklich nur den Begriff übernommen oder womöglich mit dieser Begrifflichkeit auch Inhalte?
Das ist im Grunde die Frage, die ich zu stellen wage.
Konkret geht es hier um die Frage: kommt erst das Gericht, dann Vernichtung von Tod und Hölle und danach das himmlische Jerusalem, wie es sich im Text darstellt? Oder haben wir die Berechtigung, die Vernichtung von Tod und Hölle - wie vorgeschlagen - aus dem Text herauszunehmen und hinten anzustellen - weil dies ein Vorgriff sei?