Christliche Gesprächskultur

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Helmuth
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 10:25 Ach, du meinst es geht dabei um Eitelkeit.
Ja, und ich stelle fest, dass dies symptomatisch für Missverständnisse ist. Die Eitelkeit hat auch mehrere Formen, bis hin zu betont bösartig. Jedenfalls trübt sie, auch in verminderter Form, die korrekte Einschatzung des Gegenübers.
PeB hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 10:25 Hmm, ich meine es so:
Matthäus 5, 22 hat geschrieben:wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig
Es geht also nicht darum, ob die Eitelkeit des Gesprächspartners versetzt wurde, sondern ob es die Absicht des Redners war, den Gesprächspartner als einen "Narren" darzustellen.
Wenn das deine allgemeine Meinung ist, dann hast du ein gar verzerrtes Bild von Christen, oder du kennst keine besseren, das kann ich nicht beurteilen. Was Jesus hier anspricht ist ein mit Vorsatz bösartig gesinntes Herz. Das unterstelle ich nicht einmal Nichtchristen, sondern wirklich nur denen, die es auch offenkundig zeigen.

Das von Jesus angesprochene Verhalten ist also zutiefst unchristlich und hat schon allein deshalb kein Anrecht darauf kultiviert zu werden. Was man kultivieren kann ist demnach nur der Sprachgebrauch. Und ich sage, passt deine Haltung nicht, ist mir mehr oder weniger auch deine Kultur egal.

Wie wir heute z.B. das Wort „Narr“ umgangssprachlich verwenden entspricht nicht dem, was Jesus hier anspricht. Da müsstest du schon eine Stufe höher schalten und z.B. „Drecksau“ sagen, also wirklich merklich böse. Jesus redet von der bösen Herzenshaltung, nicht von der Höflichkeitsform. Und bekanntlich schafft es die entsprechende Kultur auch in höflicher Form „Drecksau“ zu sagen. Hier ist es wiederum von Vorteil die Geister unterscheiden zu lernen.
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PeB
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 11:20
Matthäus 5, 22 hat geschrieben:wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig
Was Jesus hier anspricht ist ein mit Vorsatz bösartig gesinntes Herz. Das unterstelle ich nicht einmal Nichtchristen, sondern wirklich nur denen, die es auch offenkundig zeigen.

Das von Jesus angesprochene Verhalten ist also zutiefst unchristlich und hat schon allein deshalb kein Anrecht darauf kultiviert zu werden.
Was du gerade tust, ist eine Abwägung, die da lautet: wie weit darf ich den Bogen spannen, um noch von Gott angenommen zu sein. Das ist ganz sicher der falsche Ansatz.

Jesus spricht hier von den Geboten und macht exakt das Gegenteil von dem was du darstellst: er warnt vor Relativierungen. Hier geht es um das Tötungsverbot.. Jesus stellt klar, dass nicht erst der Mord die Sünde ist, sondern bereits das böse Wort an den Nächsten.
Matthäus 5, 25-26 hat geschrieben:Vertrage dich mit deinem Widersacher sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, auf dass dich der Widersacher nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.
Nur zur Klarstellung: MIR schuldest du nichts.
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Travis
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 12:37 Was du gerade tust, ist eine Abwägung, die da lautet: wie weit darf ich den Bogen spannen, um noch von Gott angenommen zu sein. Das ist ganz sicher der falsche Ansatz.
Das ist eine wichtige Erkenntnis. Bezüglich des Wesens von Geboten samt der Frage, wie man den Willen Gottes anhand des im Gebot ausgewiesenen Bruches erkennt, hatte ich an anderer Stelle beschrieben. Dort hatte ich mich zwar lediglich auf Gebote des AT bezogen, setze den notwendigen Perspektivwechsel jedoch auch für den Neuen Bund voraus.

Besonders prominent ist da die Frage, unter welchen Umständen ein wiedergeborener Mensch die Ewigkeit in der Gottesferne verbringen "könnte" (müsste). Auch da wird die perspektivisch falsche Frage nach dem "wie weit kann ich gehen bis...?" oder "wie oft darf ich sündigen bis...?" gestellt. Der Klassiker ist auch die Situation in der Petrus Jesus fragt, wie oft man seinem Nächsten denn vergeben muss.
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PeB
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 12:48
PeB hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 12:37 Was du gerade tust, ist eine Abwägung, die da lautet: wie weit darf ich den Bogen spannen, um noch von Gott angenommen zu sein. Das ist ganz sicher der falsche Ansatz.
Das ist eine wichtige Erkenntnis. Bezüglich des Wesens von Geboten samt der Frage, wie man den Willen Gottes anhand des im Gebot ausgewiesenen Bruches erkennt, hatte ich an anderer Stelle beschrieben. Dort hatte ich mich zwar lediglich auf Gebote des AT bezogen, setze den notwendigen Perspektivwechsel jedoch auch für den Neuen Bund voraus.

Besonders prominent ist da die Frage, unter welchen Umständen ein wiedergeborener Mensch die Ewigkeit in der Gottesferne verbringen "könnte" (müsste). Auch da wird die perspektivisch falsche Frage nach dem "wie weit kann ich gehen bis...?" oder "wie oft darf ich sündigen bis...?" gestellt. Der Klassiker ist auch die Situation in der Petrus Jesus fragt, wie oft man seinem Nächsten denn vergeben muss.
Die entsprechende Verhaltensregel lautet:
1. Johannes 4, 12-13 hat geschrieben:Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat.
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Maryam
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Maryam »

PeB hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 13:14
Die entsprechende Verhaltensregel lautet:
1. Johannes 4, 12-13 hat geschrieben:Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat.
Hi PeB

Nicht zu vergessen, dass damit einhergehend ist, dass wer in der LIEBE BLEIBT in Gott bleibt. Christen sollte man ja an deren zufriedenen Ausstrahlung ebenso erkennen wie am stets freundlichen Umgangston.

Phil 2,14 Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, 15 damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt


Ich sehe diesbezüglich auch insbesondere in Jesus Sicht der Erfüllung von Gesetzen und Propheten, die eigentlich angebrachte Gesprächskultur unter und durch Christen:
Matthäus 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.


Gleichbedeutend mit: Was Du willst das man Dir nicht tu, das füg auch keinem Andern zu.

lg Maryam
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Helmuth
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 12:37 Was du gerade tust, ist eine Abwägung, die da lautet: wie weit darf ich den Bogen spannen, um noch von Gott angenommen zu sein. Das ist ganz sicher der falsche Ansatz.
Kein Ahnung, was du aussagen willst. Aber so ist es unter uns regelmäßig. Ich erfasse deine Gedankengänge nicht. Ich versuche mich beim Thema zu halten um über die Gesprächskultur zu reden. Dein Matth. Zitat war dazu keine Hilfe, da es dabei nicht um Kultur geht sondern um eine böse Gesinnung gegenüber dem Bruder.

Man setzt unter Christen voraus, das sie diese unter sich nicht haben oder zumindest eine solche vermeiden wollen. Dann erst kann man auch über die Kultur der Sprache reden. Ich spreche hier also nicht, welche wüsten Worte ich wen entgegenbringe sondern welcher Umgangston angebracht ist.

Wir reden also nur über den "Freundschaftsmodus". In Feindschaft ist es nahezu egal, wie man sich ausdrückt.
PeB hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 12:37 Jesus spricht hier von den Geboten und macht exakt das Gegenteil von dem was du darstellst: er warnt vor Relativierungen. Hier geht es um das Tötungsverbot.. Jesus stellt klar, dass nicht erst der Mord die Sünde ist, sondern bereits das böse Wort an den Nächsten.
PeB, immer wieder muss ich dich auf das aktuelle Thema hinweisen. Ich habe nicht vor in diesem Thread Gesinnungsdebatten zu führen. Woanders gern, aber hier nicht.

Dafür versuche ich dir das mit einer anständig kultivierten Sprache näherzubringen, dass ich einen anderen Aspekt mit meinem vorigen Beitrag zum Ausdruck bringen wollte. Es scheint, dass du meinen Gedankengang nicht erfasst hast. Aber es geht mir umgkehrt nicht anders. Darum habe ich auch geraten nachzufragen. Ich tue es hiermit: Hast du meinen Gedankengang erfasst oder muss ich mich anders ausdrücken?

In einem Kommunikationsseminar lehrte man uns eine Frage oder Aussage des anderen mal zu wiederholen. Damit sollte sichergestellt werden, dass der andere auch verstanden hatte, was man sagen wollte. Erst dann durfte eine Antwort erfolgen. Das fand ich damals nicht schlecht und fällt auch unter gute Kultur.
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Helmuth
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Helmuth »

Maryam hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 15:57 Gleichbedeutend mit: Was Du willst das man Dir nicht tu, das füg auch keinem Andern zu.
Das stimmt, nur halte ich oft ganz andere Ausdrücke mir gegenüber aus, wo ein anderer die Pistole zückt oder sich verletzt von dann begibt. Man kann aber Disziplin lernen. Es nennt sich objektiv bleiben und sich gewiss sein, was man ist und was man nicht ist, weil man weiß wie Gott einem sieht.

Ist sicher schwer dies hier als Kulturaspekt zu besprechen. Nochmals: Es geht nicht um Verhaltenscodizes sondern um Gesprächskulutur. Ich verstehe aber auch, dass sich das nicht immer sauber trennen lässt.
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 16:51
PeB hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 12:37 Was du gerade tust, ist eine Abwägung, die da lautet: wie weit darf ich den Bogen spannen, um noch von Gott angenommen zu sein. Das ist ganz sicher der falsche Ansatz.
Kein Ahnung, was du aussagen willst. Aber so ist es unter uns regelmäßig. Ich erfasse deine Gedankengänge nicht. Ich versuche mich beim Thema zu halten um über die Gesprächskultur zu reden. Dein Matth. Zitat war dazu keine Hilfe, da es dabei nicht um Kultur geht sondern um eine böse Gesinnung gegenüber dem Bruder.
Nein, darum geht es nicht.
Es geht Jesus hier darum, den SINN des Gesetzes zu erläutern.
Dieser besteht nicht darin, auszuloten, wie weit man gehen kann, bevor man sündig wird. Sondern er besteht darin zu erkennen, DASS man sündig ist - selbst wenn man seinen Bruder "nur" einen Narren nennt, ist das schon todeswürdig.
Warum zeigt er das? Weil er gleichzeitig den Ausweg darlegt, der in seiner Person liegt.
Michael hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 16:51 Wir reden also nur über den "Freundschaftsmodus". In Feindschaft ist es nahezu egal, wie man sich ausdrückt.
Ganz und gar nicht. Auch das sagt Jesus ausdrücklich mit: Liebet eure Feinde!
Das Gesetz ist unabhängig von deiner Haltung gegenüber deinem Nächsten.
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Helmuth
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Mi 12. Feb 2020, 10:42 Es geht Jesus hier darum, den SINN des Gesetzes zu erläutern.
Ich denke wir lassen es. Wenn ich bei dir es nicht schaffe zu erklären, was ich hier zum Thema gemacht haben, dann wird das möglicherweise nichts. Du bist mit deinen Gedankengängen weiterhin woanders.
Zuletzt geändert von Michael am Mi 12. Feb 2020, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Mi 12. Feb 2020, 11:52
PeB hat geschrieben: Mi 12. Feb 2020, 10:42 Es geht Jesus hier darum, den SINN des Gesetzes zu erläutern.
Ich denke wir lassen es. Wenn ich es nach drei Versuchen nicht geschafft habe zu erklären, was ich hier zum Thema gemacht haben, dann wird das einfach nichts.
Okay.
Es ging darum, ob du mich als einen "Narren" bezeichnen darfst. Ich fand das absolut Topic.
Aber dein Thread...
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