Es kommt selten vor, aber hier weiß ich, dass ich recht habe. Das muss euch aber nicht beeindrucken. Jetzt sind wohl meine didaktischen Fähigkeiten gefragt. Ich versuche es mal.
Die Geschichte vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (römisch-katholisch: "Sündenfall") ist ein bildhafter Vorgriff auf das Gesetz.
Wer ist Inhaber und Urheber der Erkenntnis von Gut und Böse?
- Gott.
Wozu befähigt die Erkenntnis von Gut und Böse?
- Zur Einsicht in die Gerechtigkeit.
Was ist Gerechtigkeit?
- Das Halten des Gesetzes.
Wo finde ich also die Erkenntnis von Gut und Böse?
- im Gesetz.
Was ist Gesetzesbruch?
- der Missbrauch der Erkenntnis von Gut und Böse.
Wer kann Gerechtigkeit üben?
- grundsätzlich: Jeder, der eine Erkenntnis von Gut und Böse hat.
Wer kann fortdauernd und immer konsequent Gerechtigkeit üben?
- nur Gott, weil seine Erkenntnis des Gesetzes über die bloße Erkenntnis von Gut und Böse hinausgeht.
Jetzt wirds spannend:
Gott warnt Adam und Eva: ihr sollt nicht davon essen, denn wenn ihr vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse esst, werdet ihr sicherlich sterben!
Es ist keine Androhung von Strafe, sondern die weise Voraussicht der Gottheit.
Denn Folgendes geschieht:
Adam und Eva essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
Gottes Kommentar:
1. Mose 3, 22 hat geschrieben:Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist.
Das kann schon als Gesetzesbruch - Missbrauch der Erkenntnis von Gut und Böse - gewertet werden. Aber: sie nahmen vom Baum, bevor sie diese Erkenntnis hatten und wurden erst dadurch erkennend. Insofern könnte man auch sagen: Schwamm drüber - sofern ihr jetzt keinen Fehler macht.
Aber was passiert weiter?
Gott fragt Adam: warum hast du vom Baum gegessen, der dir verboten war?
Was sagt Adam?
- Eva war's!
Ist das gerecht?
Gott fragt Eva: warum hast du vom Baum gegessen, der dir verboten war?
Was sagt Eva?
- Die Schlange war's!
Beide haben ihre Erkenntnis von Gut und Böse missbraucht und damit das Gesetz gebrochen.
Darum ist diese Geschichte ein Vorgriff auf das Gesetz, das nicht zu erfüllen war und darum von Jesus erfüllt werden musste.