Michael hat geschrieben: ↑Mi 11. Mär 2020, 10:46
Die Schrift zeigt uns noch an weiteren Stellen, dass Sünde oft im Verborgenen d.h. unbewusst bleibt. Man lebt in Schuld und weiß es gar nicht.
Gut, dass Du das betonst. Denn hier kann man unmittelbar die Frage anschließen: Wo kann es etwas zu "wollen" geben, wenn das Geschehen unbewusst ist? ---- Wenn ich jedesmal einer rotblonden Frau auf der Straße nachgucke (ohne es zu merken!), weil sie mich an meine allererste Liebe erinnert, "will" ich nichts - "es" geschieht.
Wenn ein Manager programmiert ist auf "Shareholder Value", wird er automatisch (!) den Regeln folgen, die dahinter stehen. - Es ist "sein" System, das nicht reflektiert wird (ich weiß aus meiner Foren-Erfahrung, wovon ich spreche
) - "es" geschieht. ---- Natürlich wird der Betroffene sagen "Ja, ich will das", aber das nichts anderes als die Übersetzung eines Automatismus ins Handeln - es sei denn, es wird ihm ein Saulus-Paulus-Effekt GEGEBEN.
Michael hat geschrieben: ↑Mi 11. Mär 2020, 10:46
Erst infolge der Erkenntnis der Sünde kann man sie bekennen
Genau so.
Michael hat geschrieben: ↑Mi 11. Mär 2020, 10:46
die Schuld lag aber schon zuvor auf dir.
Richtig - aber das heißt doch, dass "Schuld" ein objektiver Begriff ist, der unabhängig davon ist, ob man bewusst gefehlt hat oder nicht. - Genau dieses bewusste Fehlen wird aber in heutiger Denke gerne als Voraussetzung gesehen - fälschlicherweise.
Michael hat geschrieben: ↑Mi 11. Mär 2020, 10:46
Fazit: Sündigen setzt nicht das Bewusstsein der Sünde voraus. Man tut das einfach weil man schon längst ein Sünder ist.
Ganz meine Auffassung.
Michael hat geschrieben: ↑Mi 11. Mär 2020, 10:46
Die Erkenntnis der Sünde deckt sie aber auf. Erst danach bist du zu einer Entscheidung fähig, dich ihr entweder weiter zu widmen oder dich reinwaschen zu lassen.
Richtig. - Aber soweit kommt es im Rahmen unseres gesellschaftlichen Verständnisses oft nicht - die Erkenntnis der Sünde ist nicht da.
Was "Entscheidung" angeht: Ja, durchaus richtig, was Du sagst. --- Aber wie willst Du folgendes unterscheiden:
1) Ich weiß, was wahr ist, aber ich lehne mich dagegen auf.
2) Ich weiß, was wahr ist, aber mein Fleisch ist zu schwach.
Wir haben also mindestens folgende Fälle:
1) Jemand sündigt und merkt es.
2) Jemand sündigt und merkt es NICHT.
3) Jemand sündigt und merkt es und findet das ok und macht deshalb weiter.
4) Jemand sündigt und merkst es und möchte, kann es aber nicht abstellen.