CoolLesterSmooth hat geschrieben: ↑Mi 18. Mär 2020, 16:28
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 18. Mär 2020, 14:53
Da wir derzeit unter völlig ungewohnten Umständen leben müssen, halte ich es für SEHR wichtig, einer Verrohung der Gesellschaft entschlossen entgegen zu treten. Soziales Denken und Handeln muss auch in Krisensituationen den Umgang miteinander bestimmen.
Das ist korrekt, aber gerade dann wundert es mich, dass du so wenig Empathie für die Kassiererin aufbringen kannst.
O.k., dann werde ich jetzt einmal deutlicher.
Natürlich will und werde ich Menschen, die sichtlich am Ende sind, nicht schikanieren oder irgendwie stressen.
Wogegen ich mich empöre, und das ist sicherlich subjektiv empfunden, aber deshalb nicht weniger real: Diese MENTALITÄT eines KZ- AUFSEHERS, die da zum Vorschein kam.
Das bezieht sich auch auf den Typen mit der Kiste Bier. Was geht es ihn an? Offenbar sehen sich nicht wenige Mitbürger jetzt in der Rolle eines selbst ernannten Hilfssheriffs.
Jemand, der müde ist oder "fertig", agiert nicht so wie dieser Besen. Sorry, das gehört zur Deutlichkeit dazu und zur Einschätzung der Gesamtsituation, ist einfach nur als Beschreibung zu sehen und bezieht sich auf die äußere Erscheinung sowie das Auftreten.
Ich kopiere meinen Kassenbon
nicht hierher, damit bleibt die Anonymität der betreffenden Person gewahrt.
Man reflektiert... ich zumindest, schon länger -- wie
konnte es eigentlich sein, wie konnte es passieren, dass sich Menschen im Dritten Reich dazu hergaben, ihre Familienmitglieder und Nachbarn zu denunzieren?
Meine Oma ist auch denunziert worden. Sie hatte etwas gegen die Hitlerdiktatur gesagt. Auf dem Land! Keine 100 Einwohner lebten in dem Provinzkaff.
Wer hatte Grund, diese Frau, die hart arbeitete, um sich und ihre Kinder durchzubringen, angeschwärzt?
Man weiß es nicht. Warum tut jemand so etwas? Meine Großeltern lebten bescheiden; sie waren keine Nazifans, aber das durften sie ja nicht sagen.
Die Oma wurde abgeholt. Der Mann war im Krieg.
Drei kleine Kinder verfolgten, wie ihre Mutter von Männern in Uniform mitgenommen wurde und hatten Angst. Einfach nur Angst. "Was soll jetzt aus uns werden?"
Glücklicherweise konnte Oma sich herausreden. Vielleicht gab es bei den Bürohengsten auch noch jemanden, der Mensch geblieben war unter der Uniform.
Der Schrecken saß tief. Mein Vater hatte ihn auch nach Jahrzehnten noch nicht vergessen. Mir wurde die Abneigung gegen Nazi- Tendenzen sozusagen mit in die Wiege gelegt.
Wie kann ein Mensch andere Menschen aus seiner näheren Umgebung verpfeifen und deren Existenz ruinieren? Ich habe viele Bücher gelesen von Zeitzeugen, überwiegend von Überlebenden der Opfer. - Wie konnten KZ- Aufseher ihre Mitgefangenen so mißhandeln, für weniger als einen Judaslohn?
Wer demütigte, verfolgte und ermordete in diesen schrecklichen Dokumentarfilmen mit Originalaufnahmen in Polen, der Ukraine und so weiter die Juden? Lange, bevor die industrielle Vernichtung mit Gaskammern etc. überhaupt begonnen hatte waren es die Einheimischen, die ihre eigenen Landsleute jagten und ermordeten. Davon gibt es Filme. Privataufnahmen. Eigentlich war es verboten, diese zu machen. zdf info bringt solche Dokus.
Und wer gab sich dazu her, in der DDR Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn und Gemeinden zu bespitzeln und "Ausreisewillige" sowie Systemkritiker den Häschern auszuliefern und ins Zuchthaus zu bringen; ihre Familien zu zerstören? Die waren doch nicht alle unfreiwillig und unter Druck tätig... das kann mir niemand erzählen.
Nein. Ich glaube, wenn Menschen Macht erhalten, wirken sich die damit verbundenen Privilegien bei vielen ziemlich übel aus.
...
Da waren User, relativ ausgeglichene Leute, dachte ich, ihren Posts nach keine Anfänger im Glauben, umgänglich. Kaum wurden sie zum Mod (nicht bei 4religion.de oder .org), erlagen sie dem Machtvirus und taten Ungerechtigkeit. Das habe ich einige Male leider beobachten müssen, wurde dann auch selbst zum Opfer dieser Mitchristen.
Nicht jeder kann mit Macht umgehen.
Man kann Leiter sein UND respektvoll bleiben. Man kann Anordnungen durchsetzen, ohne andere Menschen überflüssigerweise zu demütigen. Man muss auch nicht die eigenen Kompetenzen übertreten. Und, das ist echt wichtig: Wer sich weigert, sich Gott unterzuordnen, egal, ob Mann oder Frau, der muss nicht erwarten, von Gott mit Autorität ausgestattet zu werden. Da wird er vergeblich auf die Bestätigung seiner Ansprüche durch Gott hoffen. Was bedeutet: Er muss selbst darum kämpfen, Autorität zu erwerben und zu behalten. Und damit gleitet er ab in eine fleischliche Gesinnung mitsamt den damit verbundenen Folgen.
Mir wehte da einfach diese ... Mentalität entgegen. Und deshalb thematisierte ich das. Wetten, von den Aufpassern, die zur Kontrolle der Ausgangssperren eingesetzt werden, ist auch nicht jeder ein selbstloser Samariter und Menschenfreund? Da wird wohl auch noch einiges zum Vorschein kommen.
Angesichts der Gesamtsituation und den damit verbundenen, zunehmenden Einschränkungen der Bürgerrechte beschleicht mich schon so langsam die Furcht, irgendwelche Köpfe in der EU könnten auf den Gedanken kommen, die immer mehr bevormundeten und entrechteten Menschen in eine Diktatur zu zwingen.
Kürzlich sagte Wolfgang Schäuble etwas von "Änderung des GG"...
noch widersprechen ihm andere Politiker, aber wie lange werden sie das tun, wenn es einfacher wäre, einfach zu befehlen anstatt zu diskutieren.
Zuerst nimmt man den Menschen elementare Rechte und isoliert sie voneinander. Dann lenkt man noch nachhaltiger als bisher die öffentliche Meinung und erteilt Befehle...
Und willige Helfer
werden sich finden, die die Widerspenstigen mundtot machen/ einschüchtern. Besen halt.