aber er Rücksicht auf das Bedürfnis der Menschen nimmt, ihm etwas zu opfern?
Das könnte sein.
Es ist aber
mehr dahinter, glaube ich.
Was man Mose bestenfalls "anlasten" kann ist die Differenzierung der Opferarten. Das Fleisch der Schlachtopfer oder Erstlingsopfer beispielsweise wurde nicht mehr komplett verbrannt, sondern an die Priester oder im Volk verteilt und diente somit der Ernährung der Menschen.
Gemeindefest auf biblisch.
Für mich wirken diese Opferriten wie so eine Art Kommunikationssytem zwischen Mensch und Gott.
Die Beziehung zu Gott kostet etwas. Die Gnade ist umsonst, aber in der Realität muss der Mensch, wenn er eine Beziehung zu Gott unterhalten will, auch seinen Teil dazu beitragen. Jesus selbst rät Interessierten dazu, zuerst die Kosten zu überschlagen und sich zu überlegen, was das bedeutet oder bedeuten könnte: "
Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein"
Lk. 14,27 .
Heute werden zwar keine Tiere mehr geopfert. Aber jeder, der sich für die Nachfolge entschied, teilt mit unzähligen anderen Jüngern die Erfahrung:
Gott testet, ob ich es ernst meine.
Das macht Er wirklich. Man gerät in Situationen... in denen man sich entscheiden muss: Was ist mir wichtiger? Diese Sache, dieser Mensch, diese Position... oder GOTT?
Und das kann bedeuten, dass man auf etwas verzichten muss. Mindestens auf die allgemein praktizierte Disziplin "Selbstverwirklichung", denn der Marschbefehl für Jünger Jesu lautet : "Selbstverleugnung".
Zuerst ist es schwer oder kann schwer sein, sich dazu durchzuringen.
Das Ergebnis mag für jeden anders aussehen. Eine ebenfalls allgemeingültige Erfahrung ist:
Ich komme nicht zu kurz.
Für Noah war es sicher ein wirklich teures und schweres Opfer, auf einer von Menschen und Landtieren entleerten Erde von den Passagieren, die er mitgenommen und verpflegt hatte, und die für ihn auch irgendwo wichtig waren, um zu überleben, welche abzugeben ohne sie zu essen.
Dieser Schritt zeugt von einem großen Vertrauen: Der HERR wird mich versorgen.
Der Reichtum Abrahams und seiner unmittelbaren Nachkommen bestand ebenfalls in ihren Herden.
Ein Bullenkalb war vor einigen Jahrzehnten auch bei uns noch einige Hundert D-Mark wert. Für den Landwirt ein herber Verlust, wenn eine Kuh verkalbte, besonders auch, wenn es Zwillingskälber waren. Da lagen dann eben mal 600 DM Fehlgeburt vor dem Stall.
Immerhin sollten die Israeliten die (sowieso überzähligen) männlichen Tiere opfern - eine pragmatische Lösung; mit der beiden Seiten gedient war.
LG