Coronavirus auf dem Vormarsch

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Travis
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Travis »

Claymore hat geschrieben: Mi 15. Apr 2020, 07:57 Die Todesraten sind halt in den Corona-Hotspots sehr hoch und da nicht mit normaler saisonaler Grippe vergleichbar. Umso feiner du es betrachtest, zeitlich wie räumlich umso dramatischere Zahlen bekommst du. Siehe hier auf Seite 14 für Madrid, wo sich die Todesrate an den schlimmsten Tagen fast verfünffachte....
Das Problem generell an dem Grippe-Vergleich scheint mir, dass Grippe sich im Gegensatz zu Covid-19 gleichmäßig und schnell verteilt und einen das daher in die Irre führt.
Zum Thema Verteilung von Covid-19 erstaunt mich Portugal.

https://www.heise.de/tp/features/Die-Co ... 02934.html

Portugal ist nun nicht gerade die Hochburg medizinischer Rundumversorgung. Trotzdem blieb das Land bislang fast verschont.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Claymore »

Hiob hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:13
Claymore hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 00:16 Nein, kann man eben nicht. Hab schon lange nicht mehr so eine absurde Aussage gelesen. Maximale Unlogik.
Weil Du es nicht verstanden hast. - Meine Aussage war gemeint als: Man wird an der Sterbestatistik sehen, dass es keine großen Unterschiede gibt. - Den Halbsatz am Ende habe ich mir gespart, weil ich meinte, die Aussage sei klar. - Semper idem.
Nein, das ist mir schon klar. Anscheinend verstehst du hier wirklich nicht das Problem an deiner Aussage!?

Wenn ein nie dagewesener Aufwand betrieben wird um eine Krankheit zu bekämpfen und dann am Ende des Jahres keine erhöhte Sterberate vorliegt, dann stellt sich doch die Frage: Ist (a) die Krankheit harmlos oder haben (b) die Maßnahmen gegen sie eine Erhöhung der Sterberate verhindert?

Und das zeigt einem die Sterbestatistik natürlich nicht.
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Magdalena61
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 00:00 Als heute die Nachricht kam, dass Schule und Kita (in Bayern) frühestens am 11. Mai aufmachen würden, sind die fast ausgeflippt.
Und dann erst einmal nur die Abschlußklassen...

Das Problem mit diesem Chovid-19 ist: Menschen, die einen schweren Verlauf haben und die Krankheit überleben, sind dann teilweise schwer behindert.
Nach meinen Informationen ist mindestens das Lungenvolumen stark reduziert.

Mit der gewöhnlichen Influenza kann man das Virus also doch nicht wirklich vergleichen.

Vielleicht hilft diese Info deinen Leuten, noch ein wenig durchzuhalten. Und ich hoffe, die Politik ordnet die notwendigen Schutzmaßnahmen für z.B. die Mitarbeiter der Supermärkte an... ich habe noch keinen einzigen von denen mit einem Mund- Nasenschutz gesehen.
LG
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Magdalena61
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Magdalena61 »

Claymore hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:43 Wenn ein nie dagewesener Aufwand betrieben wird um eine Krankheit zu bekämpfen und dann am Ende des Jahres keine erhöhte Sterberate vorliegt, dann stellt sich doch die Frage: Ist (a) die Krankheit harmlos oder haben (b) die Maßnahmen gegen sie eine Erhöhung der Sterberate verhindert?

Und das zeigt einem die Sterbestatistik natürlich nicht.
Da nach Prof. Püschel und anderen überwiegend ältere Menschen sowie Menschen mit massiven Vorerkrankungen an Corona "halt etwas früher" sterben -- wird sich die Sterbestatistik eventuell tatsächlich nicht gravierend verändern.
Man kann es abwarten. Dann weiß man mehr.

Und man sollte eine zweite Statistik erstellen darüber, wie viele Menschen durch die Maßnahmen gegen Corona wirtschaftlich ruiniert wurden oder sogar zu Tode kamen.

Wir haben mehr als 800 000 Wohnungslose und Zigtausende von Obdachlosen. Alle Einrichtungen, in denen ihnen normalerweise geholfen wird, sind geschlossen.
Dann kommen häusliche Gewalt und Panikreaktionen dazu, hoffentlich verhungert keiner, da denke ich besonders an Kinder aus prekären Verhältnissen und an die Armutsrentner.

Die vielen finanziellen Pleiten... wenn jemand einen Kredit aufgenommen hatte, um ein Haus zu kaufen oder ein Auto und arbeitslos wird oder mit Kurzarbeitergeld nur noch etwas mehr als die Hälfte seines Einkommens erhält, dann wird die Bank irgendwann handeln.
Die Solounternehmer, Einzelhandel... Schwarzarbeiter, z.B. Prostituierte, die ohne Kunden ihre Miete nicht bezahlen können... sogar der Adidas- Konzern hat Hilfen beantragt?

Das ist alles erst am Anfang. Die Auswirkungen des Shutdowns werden wohl erst in Zukunft so richtig zum Tragen kommen. Man spricht von einer weltweiten Rezession.
LG
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:43 Wenn ein nie dagewesener Aufwand betrieben wird um eine Krankheit zu bekämpfen und dann am Ende des Jahres keine erhöhte Sterberate vorliegt, dann stellt sich doch die Frage: Ist (a) die Krankheit harmlos oder haben (b) die Maßnahmen gegen sie eine Erhöhung der Sterberate verhindert?

Und das zeigt einem die Sterbestatistik natürlich nicht.
Moment: Täte man nichts, wären die Kliniken jetzt überfüllt - ich denke schon, dass man im Vergleich mit Zahlen anderer Länder von Italien bis Kongo rausrechnen könnte, dass es beim Nichtstun einen Schub gäbe, der aber nur Leute über 70 beträfe. - Gäbe es dann eine Impfung, würde es danach eine Delle nach unten geben, weil schon vorher viele gestorben wären, die ansonsten ohne Corona 1 oder 2 Jahre später gestorben wären. - Also erst eine signifikante Steigerung nach oben und dann eine Delle nach unten, bis es dann wieder seinen Gang geht.

Dass die Krankheit NICHT harmlos ist, hat man jetzt bei Boris Johnson gesehen - aber eine echte Influenza ist ebenfalls alles andere als harmlos. ---- Bei den heutigen Behandlungsmöglichkeiten wird man an der Sterbestatistik in der Tat so gut wie nichts sehen, weil ein Teil der Corona-Opfer eh in diesem Jahr gestorben wäre. - Selbst wenn am Ende des Jahres 20.000 Tote dastünden, wären das so um die 2,5% der Regeltodeszahl - und wie gesagt: Ein Großteil davon wäre eh gestorben.
Claymore hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:43 Wenn ein nie dagewesener Aufwand betrieben wird um eine Krankheit zu bekämpfen
Das ist die eigentliche interessante Sache: Wie kann es sein, dass die Welt sogar altes (also volkswirtschaftlich eher nutzloses) Leben so aufwändig schützt? Das ist für mich die eigentliche Sensation. - Und nicht nur für mich - auch in der ZEIT steht dazu letzte Woche ein hochinteressanter Artikel.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:59 Das Problem mit diesem Chovid-19 ist: Menschen, die einen schweren Verlauf haben und die Krankheit überleben, sind dann teilweise schwer behindert.
Auch Jüngere?
Magdalena61 hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:59 Vielleicht hilft diese Info deinen Leuten, noch ein wenig durchzuhalten.
Das werden sie wohl - aber ich fürchte, dass es demnächst insgesamt Unruhe gibt - nämlich dann, wenn die Rückführung an eine relative Normalität nicht gelingt.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Claymore »

Hiob hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 10:01
Claymore hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:43 Wenn ein nie dagewesener Aufwand betrieben wird um eine Krankheit zu bekämpfen und dann am Ende des Jahres keine erhöhte Sterberate vorliegt, dann stellt sich doch die Frage: Ist (a) die Krankheit harmlos oder haben (b) die Maßnahmen gegen sie eine Erhöhung der Sterberate verhindert?

Und das zeigt einem die Sterbestatistik natürlich nicht.
Moment:
Ach ja stimmt, du bist ja "dieser eine". Hatte ich schon wieder vergessen. Diese Formulierung "Moment: " war ein guter Hint. Damit ist die Debatte sinnlos.
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Travis
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Travis »

Auch wenn ich mich wiederhole.

Was mir bei den Sterbefällen nicht aus dem Kopf geht ist, dass es ja kaum Obduktionen gibt. In Italien zum Beispiel, finden Obduktionen so gut wie gar nicht statt. Trotzdem hat man auch dort lediglich bei 12% der Corona-Toten Corona auch auf dem Totenschein. Die viel zitierten 21k Toten reduzieren sich damit auf ca. 2,5k Tote. Das ist immer noch viel, rückt jedoch die Perspektive zurecht.

Ja, es sterben viele Menschen. Und ja, es sterben viele Menschen, die positiv getestet wurden. Damit scheint bereits klar zu sein, woran diese Menschen gestorben sind. Was, wenn dies gar nicht so klar ist? Was wenn all diese Menschen auch bei einer starken Influenza gestorben wären? In Hamburg jedenfalls gibt es keinen einzigen "Corona-Toten" der an Corona gestorben ist. Dort wurden alle Corona-Toten opduziert.

In jedem Fall wird sich "Corona" in das Gedächstnis der Welt einbrenne. Vielleicht als großer Fehler, vielleicht als verhinderte Pandemie... oder vielleicht als Mahnmal dafür, dass auch die moderne WIssenschaft nicht in der Lage ist eine Bedrohungssituation richtig einzuschätzen.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: Fr 17. Apr 2020, 08:39 Ach ja stimmt, du bist ja "dieser eine". Hatte ich schon wieder vergessen. Diese Formulierung "Moment: " war ein guter Hint. Damit ist die Debatte sinnlos.
Genau - da kommst Du nicht so einfach durch.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Otto »

Solange jemand gesund ist, macht „intelligente“ Überlegungen und stellt alles in Frage. Ist er dagegen betroffen und kämpft selbst gegen Corona, freut sich mit Lobeshymnen (wenn) er es überlebt hat.

Was ist denn dieser 100% bewiesener „ Corona Toter“? Einer mit zerplatzter/verstopfter Lunge? Es ist in Wirklichkeit „Wurscht“ ob einer während akuter Corona Infektion, an einen Herzinfarkt oder an seinen Fußpilz gestorben ist. Ohne die „Beihilfe“ von Corona wäre dies eher nicht passiert.

Es werden Obduktionen „verlangt“. Werden bei einen Influenza Toten auch gemacht? Jedes Jahr sollen tausende daran sterben. Wisst ihr wie diese Zahlen zu Stande kommen? Hier ein Auszug aus dem RKI:
Die Zahl der mit Influenza in Zusammenhang stehenden Todesfälle wird – vereinfacht dargestellt – als die Differenz berechnet, die sich ergibt, wenn von der Zahl aller Todesfälle, die während der Influenzawelle auftreten, die Todesfallzahl abgezogen wird, die (aus historischen Daten berechnet) aufgetreten wäre, wenn es in dieser Zeit keine Influenzawelle gegeben hätte.
Quelle: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Influ ... Liste.html

Früher hatte man dazu Kaffeesatz lesen gesagt… So jetzt weiter mit verharmlosen und vergisst nicht beim Einkaufen eure Schutzmaske.. ;)
LGrüße von Otto
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Galahad
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Galahad »

Hiob hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 10:01
Claymore hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:43 Wenn ein nie dagewesener Aufwand betrieben wird um eine Krankheit zu bekämpfen
Das ist die eigentliche interessante Sache: Wie kann es sein, dass die Welt sogar altes (also volkswirtschaftlich eher nutzloses) Leben so aufwändig schützt? Das ist für mich die eigentliche Sensation. - Und nicht nur für mich - auch in der ZEIT steht dazu letzte Woche ein hochinteressanter Artikel.
Was ist denn das für ein hochinteressanter Artikel? Oder besser gesagt: was macht denn den Artikel für dich so hochinteressant in diesem Kontext?
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