Coronavirus auf dem Vormarsch

Politik und Weltgeschehen
Hiob
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Hiob »

Galahad hat geschrieben: Fr 17. Apr 2020, 20:14 Was ist denn das für ein hochinteressanter Artikel? Oder besser gesagt: was macht denn den Artikel für dich so hochinteressant in diesem Kontext?
Zunächst mal, dass er überhaupt dieses Thema anspricht. --- Man muss sich mal überlegen: Da einigen sich die Länder WELTWEIT darauf, altes Leben zu retten, obwohl es volkswirtschaftlich/darwinistisch besser wäre, das Gegenteil zu tun.
jsc
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von jsc »

Travis hat geschrieben: Fr 17. Apr 2020, 09:30 Auch wenn ich mich wiederhole.

Was mir bei den Sterbefällen nicht aus dem Kopf geht ist, dass es ja kaum Obduktionen gibt. In Italien zum Beispiel, finden Obduktionen so gut wie gar nicht statt. Trotzdem hat man auch dort lediglich bei 12% der Corona-Toten Corona auch auf dem Totenschein. Die viel zitierten 21k Toten reduzieren sich damit auf ca. 2,5k Tote. Das ist immer noch viel, rückt jedoch die Perspektive zurecht.
Ich habe mehrfach gelesen, dass dies durchaus bedacht wird (von Wissenschaftlern). Anfangs haben die Zahlen in Italien eine Mortalität von über 9% "gezeigt". Aktuell von über 1%.
Dass am Ende irgendwas zwischen 0,1% und 1% rauskommt war immer klar von Wissenschaftlern kommuniziert worden.
Dass in den Medien häufig etwas anderes suggeriert oder impliziert wurde ist ein Problem unser Zeit. Alles ist "sofort" und "überall" zu lesen, aber nicht alle verstehen diese Zahlen auch vollkommen...
Ich habe schon mehrmals davon gelesen, dass "im Hintergrund" natürlich auch wenn möglich untersucht wird, ob der Mensch auch ohne Covid-19 gestorben wäre. Aber das ist bei anderen Krankheiten nicht anders. Zur Zeit scheint der Fokus nicht primär an der 100%ig genauen Unterscheidung zu liegen.
Achtung! Der Post über dieser Signatur wirft Magdalena keine Lüge vor und bezichtigt sie auch nicht der Dummheit!
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Magdalena61
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 07:40 Denkt man rein evolutionär / materialistisch, hat eine Durchseuchung eben auch Vorteile. Zum Beispiel die Sanierung der Rentenkasse und Entlastung der Krankenkasse. Die Seuche tötet die Schwachen und Alten also Menschen, welche die Sozialsystem belasten.
Unterstellen will ich niemandem etwas- aber dieser Gedanke war einfach da, seitdem bekannt geworden war, für welche Gruppen der Bevölkerung das Virus eine echte Gefährdung darstellt.

Mittlerweile fragt sogar das heute- journal des zdf nach der Herkunft des Virus und stellt das Verhalten der WHO öffentlich in Frage.

Jetzt nehme ich mal noch hinzu (aus meinem Post vom 2. März 2020):
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 2. Mär 2020, 23:16 Wenn man das Urteil des BVG mit den Aussagen einiger Köpfe des IWF (Internationaler Währungsfond) kombiniert, ergibt sich ein äußerst makabres Bild.

Offenbar existieren diese Infos nur in Nischenmedien.
Ich verlinke mal eine dieser Seiten.
Da kann man nur hoffen, dass es nicht stimmt, was da zu lesen ist.
Aber ich fürchte... man hofft vergebens. Die Politik geht in genau diese Richtung.
---
Jetzt habe ich doch noch einen Hinweis bei Focus gefunden:
„Die Lebenserwartung steigt in den meisten Ländern schneller als die Rendite, die auf dem Kapitalmarkt erwirtschaftet werden kann“, analysiert Life-Bond-Geschäftsführer Rüdiger Frischmuth. „Deshalb wollen viele Unternehmen ihre Pensionsverpflichtungen loswerden.“ Zugleich seien Investoren in aller Welt wegen der Niedrigzinsphase auf der Suche nach guter Rendite. „Daraus ergeben sich explosive Mischungen“, warnt Frischmuth.
Seite 1
...
Um welche Summen es dabei geht, hat der Internationale Währungsfonds (IWF) schon mal ausgerechnet: Für jedes Jahr, das kapitalgedeckte Rentenfonds die Lebenserwartung zu niedrig angesetzt haben, muss die Welt eine Billion US-Dollar nachschießen.

40 Prozent des Börsenwerts müssen die DAX-30- Konzerne im Schnitt für Pensionen einplanen.
Seite 2
Im Klartext heißt das: Die Menschen leben zu lange, und ihre Renten und Pensionen werden zu teuer für die Weltwirtschaft. Diese steigenden Ausgaben nennt der IWF ein "Risiko".

Christine Lagarde, die Direktorin des IWF :
Ältere Menschen leben zu lange und es ist ein Risiko für die Weltwirtschaft, etwas muss getan werden
Quelle
Da kommt so ein Virus vielleicht nicht ganz ungelegen.

Jetzt kommt noch etwas anderes dazu: China verfolgte seit Ende der 70er die Ein- Kind- Politik; teilweise mit äußerst brutalen Methoden. Unzählige Babys wurden abgetrieben, auch zwangsweise, auch im letzten Drittel der Schwangerschaft; unzählige Babys wurden einem qualvollen Tod durch Nichtversorgen überlassen, später kamen sie dann auf die Idee, unerwünschte Kinder in die USA zu verkaufen, über Adoptionen. Oftmals wurden die "unerlaubten" Kinder den Familien einfach weggenommen. Sogar Zwillinge wurden auseinandergerissen. Zweck der Aktion war, das Bevölkerungswachstum zu regulieren.

Nun haben sie aber ein anderes Problem, nämlich, dass es immer schwieriger wird, die alten Menschen zu versorgen, weil zu wenig junge Leute da sind, die diese Bürde tragen können. Seit 2015 ist die Ein- Kind- Politik Vergangenheit.

Ich habe keine Ahnung, wie viele alte Menschen in China leben. Jedenfalls wird die Regierung dort über eine Dezimierung der älteren Bevölkerung auch nicht gerade unglücklich sein.

Dummerweise hat das Virus unerwünschte Nebenwirkungen. Auch jüngere Menschen, Leistungsträger, sterben daran. Und es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass auch die Überlebenden, die Chovid- 19 durchgemacht hatten, bleibende Schäden davontragen.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:18
Magdalena61 hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:12 Auf bewährte Art: Wir verorten Frau Bahner in den Einzugsbereich der AfD.
Weshalb sollte man das auch nicht erwähnen dürfen? Telepolis ist ziemlich kritisch, in jede Richtung. Auch die AFD bot und bietet Anlaß kritisch beäugt zu werden.
Natürlich, das wäre nicht das Problem. Kritisches muss man thematisieren und in Frage stellen dürfen, egal, auf welchem parteipolitischem Boden es gewachsen ist.

Wenn allerdings eine Nähe zur Opposition oder das Interesse der Opposition an einer bestimmten Thematik oder Entwicklung alleine bereits ausreichend ist, um Kritik abzuwürgen, indem man sagt: "Man weiß ja, von wem das kommt, und mit denen debattieren wir nicht"-- dann können sie sich ihr verlogenes Gelaber von "Demokratie" und: "Kein Ansehen der Person"; "Meinungsfreiheit", "REchtsstaat", "alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich" etc. auf ihre Filet- und Kaviarbrote schmieren oder noch besser auf ihr Klopapier drucken lassen, denn MEHR ist das GG dann auch nicht mehr wert.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:12 Meinst du die Pressemitteilung?
Was ist daran "verwirrt"?
Meine Aussage beschränkte sich nicht auf eine Pressemitteilung, weshalb ich auch von "alles" schrieb. Spätestens das was nach der Anhörung von ihr zitiert wird, hinterlässt einige Fragezeichen.
Ich frage mich immer noch, was sie mit der Frau gemacht haben.
Die Pressemitteilung ist unauffällig, würde ich sagen-- dann gibt es den Mitschnitt eines Telefonats, das klingt auch noch vernünftig.
Und dann gibt es ein Video, in dem sie tatsächlich sehr merkwürdig auftritt.

Im Interesse des Volkes könnte man nun die Ungereimtheiten von den Fakten trennen und sich mit der Pressemitteilung befassen. Diese wurde aber gar nicht inhaltlich erörtert, sondern abgeschmettert... wegen "Fehlern" oder so.
Meiner Meinung nach hätte man inhaltlich auf die Kritik eingehen MÜSSEN.

Denn die Volksvertreter können ja nun auch nicht einfach machen, was sie wollen. Sie müssen sich auf der Grundlage der Gesetze bewegen und ihre Entscheidungen jederzeit begründen können.

Nunja. Die gesamte Justiz untersteht-- dieser unserer Bundesregierung. Sie ist alles andere als unabhängig. Irgendwo hatte ich mal den Link gepostet, den suche ich jetzt aber nicht, weil ich noch einiges zu erledigen habe.
:)
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 10:01
Magdalena61 hat geschrieben: Do 16. Apr 2020, 08:59 Das Problem mit diesem Chovid-19 ist: Menschen, die einen schweren Verlauf haben und die Krankheit überleben, sind dann teilweise schwer behindert.
Auch Jüngere?
Ich fürchte: Ja.

Vielleicht nicht alle. Möglicherweise hinken die offziellen Informationen den Tatsachen auch mal wieder hinterher.

Zum ersten Mal erfuhr ich davon durch die Berichte und Interviews mit der FDP-Politikerin Karoline Preisler (49).
Sie wurde nicht beatmet, war aber im Krankenhaus, bekam Sauerstoff.

Bereits Ende März berichtete sie per Videotagebuch aus dem Krankenhaus, wie die Krankheit sich anfühlt:



Und hier beschreibt sie bei Markus Lanz (2. April), ab Minute 49.30, wie es ihr erging und geht.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Magdalena61 »

Dann stellten einer meiner Söhne und ich bei uns einige Veränderungen fest. Wir nehmen an, eine leichtere Form von Chovid- 19 durchgemacht zu haben. Testen werden wir, sobald man diese Tests kaufen kann, sofern sie bezahlbar sind.

Eine Arztpraxis oder in ein Krankenhaus werden wir deshalb nicht aufsuchen, jedenfalls nicht, so lange Kontaktverbot / die Ausgangsbeschränkung besteht, weil das Virus überall sein kann. Es ist schon schlimm genug, wenn man zum Einkaufen muss. Gestern hatte ich dabei zum ersten Mal einen "Schlauchschal" vor Nase und Mund... na ja... etwas dämlich kommt man sich dabei schon vor. Ich glaube auch nicht, dass das Teil wirklich etwas nützt. Es ist eher, um meine Mitmenschen zu "beruhigen".

Die Mitarbeiter der Supermärkte tragen nach wie vor keinen MNS. Und jetzt auch keine Handschuhe mehr.

Mein Sohn und ich meinen, schneller "aus der Puste zu kommen" bei längeren Anstrengungen. Ich sage ihm, er soll trainieren... soll seinen Körper fordern, damit dieser checkt, was gebraucht wird und sich darum kümmert, das Bestellte zu liefern. Herumsitzen und chillen ist nun ganz bestimmt nicht heilsam.

Und ich-- nun, die letzten Tage war mehr als genug Arbeit zu erledigen, wobei ich die Tätigkeiten in frischer Luft bevorzugte, denn dann wurde es nachweislich wieder besser. Mit dieser "Therapie" habe ich von Anfang an, als Beschwerden auftraten, das war vor einigen Wochen, "gearbeitet". Wenn es kalt war, zog ich mich dementsprechend an, blieb aber draußen. Und am Abend war ich zwar erledigt, merkte aber, dass die Krankheit immer mehr nachgeben musste.

Die Luft sollte allerdings wirklich "frisch" sein. Nicht verseucht/ schadstoffbelastet.

Von solchen Einschränkungen wie Frau Preisler sie hinnehmen muss, kann bei mir keine Rede sein. Ich will aber, genau wie sie, "mein altes Leben zurück", und daran werde ich arbeiten. (!)

Hier ist noch ein Bericht, der leider nicht gerade Mut macht: Die Innsbrucker Universitätsklinik hat Lungenschäden bei genesenen Covid-Erkrankten festgestellt. Die Schäden sind offenbar bleibend.

Deine Leute sollten wirklich noch eine Weile lang vorsichtig sein. UND darauf schauen, ihr Immunsystem in einen bestmöglichen Zustand zu bringen.

Ich möchte niemanden nerven. Aber... wenn es irgend möglich ist, dann orientiert euch, bitte! an den Biblischen Speisegeboten. Falsch machen kann man damit nun garantiert nichts. Ich denke immer, GOTT kennt unseren Körper am besten, und gerade in einer solchen Situation, in der man mit einem Virus konfrontiert wird, welches möglicherweise vor dem Hintergrund von Forschungen zu Biowaffen entstanden ist und durch einen Laborunfall unkontrolliert in die große weite Welt gelangte, sollte man auf den Schöpfer hören.

Wenn wir ( noch nicht 70- 85- Jährigen) unser Immunsystem mit vermeidbaren Gefechten auslasten, kann es zusätzliche Bedrohungen nicht mehr erfolgreich abwehren, das leuchtet doch ein.

Möglicherweise bin ich noch so "gut drauf", weil ich seit Jahren diese Speisegebote ernst nehme, obwohl ich auch mit großen Schritten auf die 60 zugehe. Dazu muss man keine Biotante werden. Vollkorn ist gar nicht so bekömmlich, wenn es nicht geschrotet ist, der menschliche Körper kann es nicht verwerten. Ein Mittelweg, mit Vernunft, und ruhig auch einmal einigen lecker gefüllten Schokoeiern, Eierlikör oder Whisky :angel: , ist immer noch der beste Weg.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Claymore »

Travis hat geschrieben: Fr 17. Apr 2020, 09:30 Auch wenn ich mich wiederhole.

Was mir bei den Sterbefällen nicht aus dem Kopf geht ist, dass es ja kaum Obduktionen gibt. In Italien zum Beispiel, finden Obduktionen so gut wie gar nicht statt. Trotzdem hat man auch dort lediglich bei 12% der Corona-Toten Corona auch auf dem Totenschein. Die viel zitierten 21k Toten reduzieren sich damit auf ca. 2,5k Tote. Das ist immer noch viel, rückt jedoch die Perspektive zurecht.
Verstehe das Argument nicht. Auf welchem Totenschein steht z. B. AIDS drauf? Das dürfte ja in westlichen Ländern wohl eher nicht vorkommen.

Dass HIV unbehandelt ziemlich tödlich ist, ist dennoch unbestritten. Wenn ein AIDS-Kranker mit 35 Jahren an einer typischen opportunistischen Infektion stirbt, dann kann man annehmen, dass letztlich HIV die Ursache war. Wenn er vom Bus überfahren wurde, eher nicht. So feingranular ist das ganze aber nicht und kann es auch gar nicht sein. Wenn du den Level ans Skepsis auch sonst überall ansetzt, dann kannst du bei sehr, sehr vielen eindeutig tödlichen und gefährlichen Krankheiten argumentieren, dass sie harmlos sind.

Dazuhin ist umgekehrt eine starke Unterschätzung der wahren Opferzahlen hier auch sehr plausibel. Dazu muss man nur den Peak der "alle Ursachen"-Todesrate in den Hotspots anschauen und mit den offiziellen Covid-19-Todesfällen dort vergleichen.
Ja, es sterben viele Menschen. Und ja, es sterben viele Menschen, die positiv getestet wurden. Damit scheint bereits klar zu sein, woran diese Menschen gestorben sind. Was, wenn dies gar nicht so klar ist? Was wenn all diese Menschen auch bei einer starken Influenza gestorben wären? In Hamburg jedenfalls gibt es keinen einzigen "Corona-Toten" der an Corona gestorben ist. Dort wurden alle Corona-Toten opduziert.
Das kann schon sein, dass sie alle an einer starken Influenza gestorben wären. Die Frage ist aber wie stark?

Denn eine Jahrhundert-Grippe ist eine sehr schwere Krankheit. Nicht nur was die Tödlichkeit angeht. Tatsächlich kann sie sogar Spätfolgen bei Genesenen haben. Wie bei der Spanischen Grippe chronische neurologische Schädigungen.

So problematisch die Vergleiche mit Influenza sind (weil die Ausbreitung in der Bevölkerung anders ist), würde ich erstmal annehmen, dass für den Einzelfall Covid-19 ungefähr so hart wie eine Jahrhundert-Grippe ist.

Denn wenn man die Diamond Princess hernimmt als abgeschlossene Population, dann spricht es für eine IFR von um die 1%. Also hoch für eine Atemwegserkrankung.

So ein gutes Argument ist es nicht, dass es fast immer Vorerkrankungen braucht um an Covid-19 zu sterben. Denn ich bezweifle, dass Herr Püschl es wirklich so gut abschätzen kann ob Covid-19 jemandem 10 Monate oder 10 Jahre Restlebenszeit raubte.

Das ist aber nur so ganz, ganz grob ins blaue geschätzt. Vielleicht, vielleicht ist es merklich weniger schlimm wenn Herr Püschl's Einschätzung doch halbwegs korrekt ist und wir auch die Dunkelziffer bei Infektionen stark unterschätzen. Vielleicht ist es schlimmer, weil es bei schweren Verläufen (auch bei jüngeren Patienten) häufiger bleibende, chronische Folgeschäden gibt.
In jedem Fall wird sich "Corona" in das Gedächstnis der Welt einbrenne. Vielleicht als großer Fehler, vielleicht als verhinderte Pandemie... oder vielleicht als Mahnmal dafür, dass auch die moderne WIssenschaft nicht in der Lage ist eine Bedrohungssituation richtig einzuschätzen.
Epidemiologie funktioniert immer dann am schlechtesten, wenn man sie am ehesten braucht. Nämlich wenn die Krankheit neu ist. Du musst den kurzen Zeitraum bedenken. In wenigen Monaten kann die Wissenschaft da unmöglich zu einer guten Einschätzung kommen und harte Fehler sind leicht möglich. Daran ist wirklich nichts erstaunliches.

Ich denke trotzdem, dass in der Geschichte der Menschheit wohl bei keiner Seuche das Ausmaß der Maßnahmen so umfangreich war im Vergleich zur Gefahr. Ich würde mich wundern, wenn sich das am Ende anders herausstellt.

Natürlich waren früher die Menschen in viel größerem Ausmaß von Seuchen bedroht und es gab zahlreiche andere Gefahren. Da ist es nicht eigenartig, dass sie viel lockerere Standards angesetzt haben. Der "mittelalterliche Mensch" mit Erinnerungen an die Pest hätte bei Covid-19 nur mit den Schultern gezuckt.

Ich denke, dass durch die Entscheidung in China die Krankheit aggressiv zu bekämpfen auch ein enormer Druck auf den westlichen Regierungen liegt. Denn von der KPC nimmt man an, dass sie mehr um ihre Industrie sorgt als um das Wohlergehen der chinesischen Bevölkerung (das ist ein zu simpler Gedankengang, aber lassen wir das). Niemand will inhumaner rüberkommen als die KPC.

In dem Sinne, wenn man da ähnlich hart im nehmen ist, wie der mittelalterliche Mensch (ach, so weit muss man nicht gehen, 1900 reicht aus), kann man die Maßnahmen sicher als übertrieben ansehen.

Aber doch nicht weil wie Hiob daherquakt, Covid-19 so harmlos ist wie eine ganz normale saisonale Grippe.

Wenn man schon den Einzelfall Boris Johnson, der einem als Einzelfall eigentlich gar nichts sagt, hernimmt, dann sollte man bedenken, dass ein gesunder Mensch in den 50ern wegen einer normalen saisonalen Grippe nur selten auf die Intensivstation kommt.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 20:53 Aber doch nicht weil wie Hiob daherquakt, Covid-19 so harmlos ist wie eine ganz normale saisonale Grippe.
Sag mal: Hast Du Blaueritis? Wir sind hier im Grünen. -- Konkret: Wo habe ich gesagt, dass Covid-19 so harmlos ist wie eine ganz normale saisonale Grippe?
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Travis
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Travis »

Claymore hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 20:53 Verstehe das Argument nicht.
Ich habe kein Argument gebracht, daher weiß ich nicht, worauf Du hinaus willst. Ich fragte mich nur, wie viele Menschen wohl überhaupt an Covid-19 verstorben sind aber der Krankheiut zugeschrieben werden. Es prüft ja kaum jemand nach.

Ob auf Totenscheinen AIDS vermerkt wird, wenn die typischen Infektionen einen Menschen umgebracht haben, weiß ich nicht. Habe keinen Zugang zu Totenscheinen. Wäre interessant zu erfahren. Bist Du Pathologe?

Eine coronaindizierte Covid-19 Lungenentzündung kann man diagnostizieren. Gibt sogar Bilder davon. Da in Italien 12% Covid-19 auf dem Totenschein stehen haben, ist eine mögliche Diagnose offensichtlich. Das Problem ist jedoch, dass es in Italien kaum Obduktionen gibt. Wir werden es also vielleicht nie herausfinden.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Pluto »

Nord-Koreas Machthaber KimYong Un soll schwer krank sein. Ob es sich dabei um Corona handelt, ist nicht bekannt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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