Bonnie hat geschrieben: ↑Do 7. Mai 2020, 12:00
Zwei gute Freundinnen von mir haben aus dem engsten Freundeskreis einen jungen Mann durch Selbstmord verloren. Beide sind nicht keine Christen und überhaupt nicht gläubig. Bisher konnten wir uns noch nicht ausführlicher unterhalten, was ich jedoch weiß, der Angriff auf Gott – wo war er denn, warum hat er das zugelassen, es kann keinen Gott geben – wird kommen. Beide beäugen meinen Glauben sehr kritisch.
Das tut mir sehr leid.
Ein junger Mensch-- eine irreversible Entscheidung. Ist es der Sohn einer deiner Freundinnen?
Man kann gar nicht viel dazu sagen. Den Schmerz der Hinterbliebenen kann man nicht lindern. Das ist das Problem.
Innerlich hat man einen Widerstand: Das DARF doch nicht sein... dass ein junger Mensch sein Leben wegwirft, hätte man ihm (nicht) helfen können, welche Gedanken oder Umstände trieben den Selbstmörder dazu, diesen endgültigen Schritt zu tun-
-- und weil viele Menschen so hilflos vor dieser Realität stehen, innerlich fassungslos, entsetzt, geschockt und irgendwann auch zornig, soll dann Gott "daran schuld" sein. Gott soll die Verantwortung für die Entscheidung des Selbstmörders übernehmen. (?)
Wenn die Frage kommt: "Warum lässt Gott das zu?" kann man mehr oder weniger nur sagen: "Weil Gott die Entscheidungsfreiheit des Menschen respektiert".
Das ist wahrscheinlich keine Hilfe für die Betroffenen. Andererseits müssen sie schon akzeptieren: Wenn ein Mensch von Gott nichts wissen will, dann kann er auch nicht erwarten, dass Gott für ihn tätig wird.
Wahrscheinlich sorgt, plant und hilft Gott dennoch in unzähligen Fällen, ungebeten und unerkannt. Denke ich mal.
Wir können diesen jungen Menschen, der nicht mehr leben wollte, nur noch der Gnade Gottes anbefehlen. Ich glaube, wenn jemand Suizid begeht, dann hat er alle Hoffnung verloren; er ist in einer Ausnahmesituation, nicht wirklich zurechnungsfähig, total verzweifelt.
Ich setze meine Hoffnung auf den barmherzigen Rettergott, der Lazarus zum Leben erwecken kann.
LG