ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Fr 15. Mai 2020, 11:35
PeB hat geschrieben: ↑Fr 15. Mai 2020, 09:17
Verstehst du den Auszug aus Ägypten also nicht als Vorbereitung auf Jesus?
Doch, im Gesamtkontext schon, aber nicht speziell bezogen auf die aus Ägypten ausziehende Generation und auch nicht auf die 40 Jahre später in Kanaan landnehmende Generation.
PeB hat geschrieben: ↑Fr 15. Mai 2020, 09:17
Das Volk lebte in Ägypten natürlich in Sünde, da es seinen Gott nicht kannte. Der Auszug aus Ägypten - verbunden mit dem Sinai - war der Weg zu Gott, heraus aus der Sünde, hin zu verheißenen Land.
Das ist das Bild auf Jesus, der uns aus der Sünde heraus zu Gott führt, hin zum ewigen Leben.
Israel war auch in seiner Frühzeit schon ein halsstarriges Volk und genau so sündhaft wie andere. Das war aber weder die Ursache für seine Gefangenschaft, noch die Ursache für seine Erlösung daraus, um sie zum Besseren zu führen.
Es ging um die Vorbereitung auf Christus, die ein generationenübergeifender Prozess war.
Die Notwendigkeit, dass die Israeliten in der Fremde leben musste, hatte verschiedene Gründe. Klar, sie flohen vor der Hungersnot und konnten dort versorgt werden. Über die Gründe der Hungersnot mag ich jetzt nicht spekulieren, weil das AT hier keine Gründe angibt, die man irgendwie moralisch einordnen sollte, aber zu Abraham sagte Gott in 1. Mose 15, dass die Knechtschaft Israels was mit den Ägyptern und den Bewohnern Kanaans (Amoriter) zu tun hatte. Israel war hier zunächst mehr Mittel zum Zweck, was sie aber als Profiteur daraus hervor gehen lassen sollte.
Das ist schon richtig, mit der Sündhaftigkeit des Volkes hatte die Knechtschaft des Volkes Israel nichts zu tun. Man liest nur vom Klagen des Volkes Israel über ihre Bedrücker und das sie wohl dachten, daß der Gott ihrer Väter sie verlassen hatte.
Dabei hatte der HERR es dem Abraham vorab schon angekündigt , was da passieren würde. Gott versprach dem Abraham, daß er das Land Kanaan zum Besitz haben würde1 Mo 15,7 Aber zuvor würden seine Nachkommen 400 Jahre in der Fremde leben würden und im 4 Geschlecht würden sie zurückkehren. 1 Mo 15,13-16
Das war so bei Gott beschlossene Sache und dann wurde durch die Geschichte mit Josef, den seine Brüder an eine Karawane verkauft hatten, die Sache eingeleitet und durch die Hungersnot mußte Jakob mit seiner Familie dann nach Ägypten ziehen.
Die harte Knechtschaft Israels sollte dann möglicherweise die Israeliten motivieren, Ägypten wieder zu verlassen, um den Plan auszuführen , der dem Abraham schon anvertraut war.
Die Zeit in Ägypten sollte ein heilsgeschichtliches Vorbild sein. Es hatte also mit der Sünde Israels nichts zu tun, eher mit der Verknüpfung von Knechtschaft und Sünde.
Als der Herr Jesus wieder mal im Gespräch mit den Pharisäern war , die stolz behaupteten, daß Abraham ihr Vater wäre und daß sie niemandes Knecht wären, sagte der Herr ihnen: " Wer die Sünde tut , ist der Sünde Knecht. Joh 8,34
Wenn Ägypten ein Bild für die Welt ist , inwieweit knechtet uns die Welt eigentlich ? Muß man mit "Welt" immer etwas sündhaftes verbinden ?
Und , wenn Welt Sünde ist, welcher Sünde Knecht sind wir in der Welt ? Beim normalen Leben fällt kaum etwas auf. Man tut seine Arbeit, versorgt seine Familie, gestaltet seine Freizeit. Wo ist da die Sünde ?
Manchmal bemerkt man Zwänge allerdings erst, wenn man von einer Sache lassen will und dann stellt man fest, daß es so einfach nicht geht. Da gibt es die Pornographie , andere Frauen, Spielsucht , diverse Süchte usw.
Manchmal fordern auch Gemeinschaften von uns, daß wir etwas tun, was wir nicht wollen. Da gab es in der Vergangenheit schreckliche Kriege und Christen haben sich wohl immer gefragt, ob sie da mitmachen dürfen ? Und sie haben die Knechtschaft Ägyptens bemerkt.
Völkermord und Kriminalität, ist das alles Welt ? Hier tut der Mensch seinen Nächsten etwas an.
Und das ist dann Ägypten, wenn uns unsichtbare Stricke an etwas binden, daß uns und anderen nicht gut tut und in einem Zustand verharren läßt , aus dem Gott uns befreien möchte ?
Die neue Heimat, die Gott für glaubensgehorsame Menschen bereitstellt ist die schöne Stadt Jerusalem. Mit dem herrlichen Strom in der Mitte, ist wohl der Heilige Geist gemeint, die Bäume zu beiden Seiten sind ein Sinnbild für Heilung und ewiges Leben. Das Gold der Strassen ein Bild für den durchläuterten Glauben 1 Petr 1,7 und die Perlentore ein Bild dür die Gnade, die den Zugang zu dieser Stadt bildet. Die Perle ist ja eigentlich ein mit Perlmut ummantelter Fremdkörper .Off 21
Imposant sind die Mauern der Stadt , denn 12000 Stadien ergeben eine große Länge und mit der Höhe der Stadt ist wahrscheinlich die Höhe des Berges gemeint , auf dem sie steht ?
144 Ellen ist die Mauer hoch, das ist eine große Höhe.
Hier auf dieser Erde würde diese Stadt nicht gut passen.Off 21, 12-16
Auf den Grundsteinen dieser Stadt stehen die Namen der 12 Apostel.
Das Üngewöhnliche an der Mauer ist auch, daß ihre 12 Tore Tag und Nacht offen sind.Off 21,25 Kein guter Schutz.
Da stellt sich überhaupt die Frage, was für eine geistliche Bedeutung diese Mauer hat ?
Wovor grenzt sie uns ab ? Woraus besteht sie ? Sind es Menschen, die zu dieser Stadt gehören oder ist es die biblische Lehre, welche die Gemeinde vor schädlichem Einfluß Ägyptens, also der Welt , schützen soll ?
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.