ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 18. Mai 2020, 14:58
Zippo hat geschrieben: ↑So 17. Mai 2020, 12:36
Und , wenn Welt Sünde ist, welcher Sünde Knecht sind wir in der Welt ? Beim normalen Leben fällt kaum etwas auf. Man tut seine Arbeit, versorgt seine Familie, gestaltet seine Freizeit. Wo ist da die Sünde ?
Manchmal bemerkt man Zwänge allerdings erst, wenn man von einer Sache lassen will und dann stellt man fest, daß es so einfach nicht geht. Da gibt es die Pornographie , andere Frauen, Spielsucht , diverse Süchte usw.
Manchmal fordern auch Gemeinschaften von uns, daß wir etwas tun, was wir nicht wollen. Da gab es in der Vergangenheit schreckliche Kriege und Christen haben sich wohl immer gefragt, ob sie da mitmachen dürfen ? Und sie haben die Knechtschaft Ägyptens bemerkt.
Völkermord und Kriminalität, ist das alles Welt ? Hier tut der Mensch seinen Nächsten etwas an.
Die Sünde liegt im gedankenlosen Mitmachen, das aus dem Bedürfnis der sozialen Teilhabe erfolgt. Jesus lässt das anklingen mit seinem Vergleich späterer Zeiten mit Sodom und Gomorra und den Zuständen vor der Sintflut. Sie aßen, tranken, heirateten, erledigten nur ihre als ganz normal empfunden Geschäfte. Aber die Systeme, in denen die Banalität des Alltags vollzogen wird, sind strukturiert und verknüpft mit Gewalt und Ausbeutung. Durch die weit ausdifferenzierte Arbeitsteilung bemerkt der einzelne Funktionär aber so gut wie nichts von dem Leid und Elend.
Gedankenloses Mitmachen, ja das ist so das weltliche Leben. Jeder will was vom Leben haben. Dabei orientiert man sich an dem Lebensstil, den man im Fernsehen sieht und auch schon mal bei den Nachbarn. Jeder nimmt , was er kriegen kann. Natürlich gibt es auch noch Freundschaften, da teilt man sich mit und gestaltet die Freizeit.
Noch scheint keine Sünde dazusein.
Der Vergleich mit den Zeiten Noahs wird gebracht, als der Herr Jesus von der Zeit seiner Wiederkehr spricht: "Sie aßen und sie tranken, sie heirateten...., bis die Flut kam und brachte sie alle um." Lk 17,27 Das klingt zunächst mal auch nicht schlecht, aber wissen ja aus dem AT , daß die Menschen damals recht böse waren "Und die Erde war verdorben und die Erde war voll Gewalttat"1 Mo 6,11
Sie hatten kein Gesetz, aber sie hatten ein Gewissen und das hat sie schuldig gesprochen. So wird auch heutzutage den Menschen schon mal das Gewissen ansprechen, wenn sie innerhalb des sozialen Systems , in dem sie leben , die Menschen ausbeuten. 10 % der Bevölkerung hat die Hälfte des Weltvermögens, habe ich mal gehört. Die Ungerechtigkeit in der Welt ist fatal.
Gewalttat geschieht meist im Verborgenen, die sexuelle Verworfenheit wird da schon eher offen zur Schau gebracht. In Lk 17 wird ja die Zeit der Wiederkehr Jesu auch mit den Tagen Sodoms verglichen.
Aus heiterem Himmel ist die Flut dann nicht über die Menschheit hereingebrochen. Der Noah hat ihnen schon gesagt, was da kommen wird und warum. Genauso wird den Menschen heutzutage auch verkündigt, daß da ein Gericht Gottes kommen wird, wo der Mensch bestraft wird.Aber sie nehmen es nicht immer ernst.
So gesehen kann man die weltlichen Verhältnisse auch mit Ägypten vergleichen, aber schuldig waren eher die Ägypter und nicht die Israeliten. Die haben Israel ja ausgebeutet. Und selbst, als das Volk Israel nach den Plagen Ägyptens dann schließlich ausziehen durfte, eilte der Pharao hinterher, um sie wieder zurückzuholen. Aber das Schilfmeer hat sie alle verschlungen. Was für Israel die Taufe war, war für die Streiter Ägyptens das Verderben.
Prof
PeB hat geschrieben: ↑Mo 18. Mai 2020, 10:49
Auch wenn Andere hier im Forum etwas anderes behaupten, meine ich, dass wir als Christen die Heilsgeschichte immer vom Ende her betrachten müssen. Eine Interpretation des Auszugs aus Ägypten ohne Einbeziehung der neutestamentlichen Erkenntnisse wäre Nonsens und unfruchtbar.
Das hab ich auch mit Gesamtkontext gemeint. Ich halte es aber für eine Fehlannahme, dass die Knechtschaft das Volk Israel irgendwie geistig gebessert hätte.
In der Not sind die Menschen oft besser, als im Reichtum. Da teilt man miteinander und ist gewissermaßen in der Not vereint.
Israel wurde ja auch nicht geknechtet , weil sie so böse waren. Das waren der Pharao und seine Aufseher.
Verglichen mit der heutigen Welt läßt sich noch sagen, daß auch Christen von der Welt eingeholt werden können. Die Habgier und manche üblen Marotten kehren auch ganz gerne wieder zurück. Satan probiert es einfach mal wieder und hat oft Erfolg. Irgendeine Schwäche wird sich ja wohl bei jedem finden lassen.
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.