Coronavirus auf dem Vormarsch

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Travis
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

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AlTheKingBundy hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 14:39Bis jetzt kam es auch mit Corona zu keiner Überlastung, ganz im Gegenteil.
Bei der starken Influenza Welle 2017/2018 verhielten sich die Leute halt wie immer. Sie blieben selten daheim, gingen kaum ins Krankenhaus sondern eher zur Arbeit, da sie Influenza nicht ernst nehmen. Da man auf Influenza kaum testet, was sich vielleicht in Zukunft ändern muss, sah man die Grippewelle wohl auch nicht als derartige Bedrohung an.

Ob man die Corona Epidemie in Deutschland ohne die hohe Anzahl an Testung überhaupt bemerkt hätte, ist eine Frage, die wir nie werden klären können. Da bei Influenza nur sehr wenig getestet wird, fiel die Anzahl der durch Tests bestätigten Influenzatoten kaum auf. Die Anzahl von 1.674 bestätigern Fällen 2017/2018 klingt zwar "niedrig", ist angesichts der geringen Testung trotzdem erstaunlich. Entsprechend fiel die konservative Exzess-Schätzung des RKI mit 25.100 angenommenen Influenza-Todesfällen auch entsprechend hoch aus. DIe 1.674 gesicherten Fälle sind immerhin fast so hoch, wie in den 8 vorherigen Grippesaisons zusammen. Erstaunlicher Weise schien man es troptzdem nicht für notwendig zu erachten, die Influenza-Tests auszuweiten.

Nimmt man die angenommene Letalität bei SARS-CoV-2 von 0,335% so wäre man in Deutschland auf Basis von 1.8mio Infizierten bei etwa 6.000 Toten. Nimmt man den höheren Wert von 0,67% Letalität, käme man auf ca. 12.000 Tote (Basis 1.8.mio). Das wären alles Zahlen, die ohne entsprechende Testung im Grundrauschen womöglich untergegangen wären, da wir parallel keine so starke Grippesaison hatten wie 2017/2018 (954 bestätigte Influenzatote).
AlTheKingBundy hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 14:17Ich hoffe, hier findet ein Umdenken statt. So kann man mit einfachen Maßnahmen viel verhindern. Auch dieses heldenhafte "ich gehe krank zur Arbeit" muss ein Ende finden, das ist Körperverletzung.
Im Kollegenkreis gab es in den letzten Jahren einige Fälle, in denen schwere und nicht auskurierte Influenzafälle zur Schädigung anderer Organe führte. Meist war es das Herz, welches angegriffen wurde. Zum Glück war keine der Schädigungen dauerhaft, aber ein Umdenken findet definitiv statt.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 07:37 Streek hat keinesfalls verneint, dass auch deutschlandweit eine hohe Dunkelziffer existiert.
Er hat auch nirgendwo betont, dass man die Heinsberg-Studie überhaupt nicht auf Deutschland anwenden könnte.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

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Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

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Travis
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Travis »

Yieva hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 09:01 Selbst wenn die Letalität bei Corona nur 0,2 Prozent betragen würde, würde das 160.000 Tote der deutschen Gesamtbevölkerung bedeuten wenn man das Virus ohne Maßnahmen hätte durchseuchen lassen.
Bei welchen seriösen Annahmen geht man denn heute noch von einer 100% Ansteckung aus? :shock: Das passiert ja nicht einmal in Haushalten, wie Heinsberg bewiesen hat. Und Heinsberg war ein HotSpot.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

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AlTheKingBundy
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von AlTheKingBundy »

Yieva hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 08:48
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 07:28
Yieva hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 21:31 Du hast aber gefordert dass 'diese Zahlen' berücksichtigt werden sollten.
Ich gehe von Schätzungen aus nicht von exakten Zahlen.
Also bisher könntest du auch keine Schätz-Zahl nennen.
Was also konkret sollte berücksichtig werden?
Wenn die Heinsbergstudie eine Dunkelziffer mit Schwankungsbreite vom 11-20 fachen ausgeht, halte ich eine bundesweite Schätzung mit dem Faktor 10 für realistisch. Was die Selbstmordrate angeht, liegen so scheint es, tatsächlich bis jetzt keine erhöhten Zahlen vor. Ich muss noch mal nachschauen, irgendwo hatte ich etwas interssantes zu Thema "Sterben in der Zeit von Corona" gelesen, mit Blick auf unterlassene oder aufgeschobene Behandlungen. Was ich bei dir nicht verstehen kann, ist das kategorische Ausblenden von "Begleiterscheinungen" durch den Lockdown. Übrigens, wenn Du derart auf Zahlen pochst. Die Übersterblichkeit ist im Mai zurückgegangen, sogar unter dem Vorjahresniveau:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ar-beendet
Yieva hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 08:48 Der Lockdown, und wir hatten eh noch einen milden, wurde ja nicht leichtfertig getroffen.
Der Lockdown selbst war nicht leichtfertig, sogar zu spät, das was während des Lockdowns gemacht wurde, war es aber. Anstatt sinnvolle Maßnahmen vorzuschlagen und umzusetzen, wurde die Sache weitgehend ausgesessen. Paradebeispiele: Schulen, Maskenpflicht.
Yieva hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 08:48 Die meisten Regionen in Deuschland sind aber keine solchen Hotspots, geschweige denn das ganze Land. Daher lassen sich die Zahlen auch nicht übertragen.
Ähm doch, es lässt sich sehr wohl eine relative Schätzung vornehmen (siehe oben), so zu tun, es gäbe keine Dunkelziffer bzw. diese spiele keine Rolle, weil keine exakte Zahl vorliegt, ist grundlegend falsch. Die Logik hatte ich aufgeschlüsselt.
Beste Grüße, Al

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Travis
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Travis »

Schaut man sich den Vorfall der "Diamond Princess" an, so schwankt die mögliche Letalität zwischen 0,025 und 0,625%. Daher verstehe ich die Maßnahmen der Regierung zu Beginn der Epidemie. Denn auch knapp 20,8k Tote wären eine Katastrophe.

Wie man eine 80% Durchseuchung verhindern kann, weiß wohl niemand. Aber da kommt es auf die Geschwindigkeit an. Wie man das Virus gut in Schach halten kann, sieht man anahnd der derzeitigen Maßnahmen. Wie Herr Streek bei M. Lanz andeutete, wird man im Nachgang den LockDown wohl als überflüssig bezeichnen müssen. Hygienemaßnahmen hingegen sind, wie bei Influenza auch, unabdingbar, werden uns dauerhaft begleiten und müssen auch bei Grippewellen ernster genommen werden.

Die anderen Schäden werden gerade erst ausgewertet. Der geleakte Bericht aus dem BMI verheißt jedoch nichts gutes.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von lovetrail »

Travis hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 09:40
Die anderen Schäden werden gerade erst ausgewertet. Der geleakte Bericht aus dem BMI verheißt jedoch nichts gutes.
Manche Schäden sind auch nicht so schnell greifbar. zB die psychischen Schäden durch die Panikmache welche sich dann auch somatisch auswirken können. Die Traumatisierung kleiner Kinder durch social distancing, das Leid älterer/alleinstehender isolierter Menschen...
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch

Beitrag von Travis »

lovetrail hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 09:48 Manche Schäden sind auch nicht so schnell greifbar. zB die psychischen Schäden durch die Panikmache welche sich dann auch somatisch auswirken können. Die Traumatisierung kleiner Kinder durch social distancing, das Leid älterer/alleinstehender isolierter Menschen...
Es war schon vor Corona in vielen Gegenden Deutschlands schwer einen ambulanten Therapieplatz zu bekommen. Mal schauen, wie sich das entwickelt.
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