PeB hat geschrieben: ↑Mi 10. Jun 2020, 08:05
Das funktioniert ungefähr so (fiktives Beispiel): Jesus kündigt in seiner eschatologischen Rede die Zerstörung des Tempels an. Da der Tempel aber erst 70 zerstört wurde, muss dieser Teil der Evangelien nach 70 niedergeschrieben worden sein - denn: derartige Prophezeiungen sind nicht wissenschaftlich belegbar.
Gutes Beispiel. Ich könnte noch eins nennen:
Mt. 5:26 hat geschrieben:Ich versichere dir, du kommst erst dann wieder heraus, wenn du den letzten Cent bezahlt hast.
Diese ÜS benutzt das Wort "Cent", weil sie aus dem Jahre 2014 stammt. Andere ÜS verwenden Groschen, Pfennig, Heller, also andere, sprich ältere Währungen.
Was kann nun HKM - Sie kann auf die Entstehung des Textes rückschließen, was ein Exeget eben so macht. Wenn steht "Cent", dann wird der (deutsche) Text wohl nicht vor 2002 entstanden sein, bei Heller könnte es bis ins 16. Jh zurückgehen.
Was kann die HKM nicht - Sie kann damit nicht behaupten, der Ausspruch komme nicht aus dem Munde Jesu, da dieser ja die diese Währung noch gar nicht kannte.
Wir können das feststellen: Die HKM ist als Werkzeug derart für die Theologie unbrauchbar, weil sie das gar nicht kann. Sie kann nur das, was sie kann. Es liegt im Sinne des Benutzers, wie er die Methode nutzt oder auch zweckentfremdet.
Für die Zweckentfremdung ist also nicht die Mehode haftbar sondern der Nutzer. Man gebraucht sie aber immer nach seinen geistlichen Orientierung. Steht diese für Unglauben, wird sie auch so benutzt, glaubt der Exeget, dann verwendet er sie gem. des Glaubens.
Oder um auf den Hammer zurückzugreifen. Er ist nützlich, um einen Nagel in die Wand einzuschlagen, und hier kommt es auf das Geschick des Handwerkers an, wie gut er das kann.
Der Hammer ist aber total untauglich, um damit ein Boot zu rudern. Aber so lächerlich das klingt, wenn wir negativ von der HKM reden, prangern wir den falschen an. Nicht die HKM versagt, sondern der dumme Exeget, der mit einem Hammer rudern will.