Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

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ProfDrVonUndZu
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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 18:16 Hä? Ich kann Dir in klarer Sprache etwas formulieren, was Du inhaltlich nicht verstehen kannst, obwohl Du es sprachlich verstehst.
Und wie funktioniert das dann ? Indem du ewig lange Schachtelsätze konstruierst und mit Länge und Komplexität steigend die menschliche Aufmerksamkeit auf Satzglieder verwirrst, oder sie zumindest überstrapazierst. Und/oder indem du Begriffe entgegen ihrer üblichen Verwendung als spezielle Termini Technici verwendest. Dann widerspricht sich erst mal das Gehörte mit dem Gemeinten, aber das Gemeinte kann sehr wohl auch Unsinn und unpräzise sein.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 18:16 Antike Sprache ist deutlich bildhafter als die moderne Sprache, aber auf jeden.
In den Natur- und Technikwissenschaften bemüht man sich zumindest, aber die haben auch ihren eigenen Duktus, für den es dann spezielle Lexika gibt. Aber auch wenn man Fachbegriffe etymologisch analysiert, wäre man erstaunt, auf welche abseitigen Pfade das manchmal führt. Deswegen werden Begriffe in der Regel einfach normativ festgelegt, ohne dass dazu erst mal abseitige Pfade bis zum Ende bzw. zum Ursprung zurück verfolgt werden.

Und die Alltagssprache ist keineswegs weniger bildfhaft als früher. In den Literatur-, Geistes- und Gesellschaftsdisziplinen gibt es ja um so mehr Anerkennung, je sprachgewaltiger sich da ausgedrückt wird. Das liegt einfach daran, dass Assoziationen die Menschen emotional mehr ansprechen als trockene und objektive Texte ohne Lebenskontext. Was den Unterschied von Verstehen und Nichtverstehen angeht, dreht es sich dabei im Wesentlichen, wie oben schon gesagt, um Komplexität von Sätzen und Zuordnung von Begriffen mit Inhalten. Haben gleiche Begriffe unterschiedliche Inhalte, handelt es sich objektiv nicht um die gleiche Sprache.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 18:16 Aber niemand sagt heute: ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, welches mit eisernen Zähnen Fleisch von anderen Tieren im Maul hatte und meint damit ein neues Herrschaftssystem, welches andere durch Kriege erorbert hat.
Da die Erscheingungen in den Visionen dem Daniel noch innerhalb der Visionen erklärt werden mussten und erklärt wurden, schien es sich auch zu seinen Zeiten nicht um allseits bekannte Bilder gehandelt zu haben. Die Bilder aus den Träumen Nebukadnezars konnte Daniel auch nicht adhoc aus seiner antiken Bildung heraus erklären, sondern musste sie sich selber erst von Gott offenbaren lassen. Danach, als die Texte Daniels sich in Mesopotamien und im griechischen Raum über die Septuaginta verbreitet hatten, mögen die Metaphern in den allgemeinen Gebrauch übergangen sein. Es gab ja dann auch Vermischungen von jüdischer mit nicht-jüdischer Philosophie. Man sollte diesen Einflusss nicht unterschätzen.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 18:16 Sondern?
Eine Ausnahme, aber deswegen natürlich nicht aus einem anderen Hi-Tech Universum.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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AlTheKingBundy
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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von AlTheKingBundy »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 19:26 Und wie funktioniert das dann ? Indem du ewig lange Schachtelsätze konstruierst und mit Länge und Komplexität steigend die menschliche Aufmerksamkeit auf Satzglieder verwirrst, oder sie zumindest überstrapazierst. Und/oder indem du Begriffe entgegen ihrer üblichen Verwendung als spezielle Termini Technici verwendest. Dann widerspricht sich erst mal das Gehörte mit dem Gemeinten, aber das Gemeinte kann sehr wohl auch Unsinn und unpräzise sein.
Wenn ich Dir die Allgemeine Relativitätstheorie oder Quantentheorie erkläre, verstehst Du zwar die Wörter und Sätze aber inhaltlich verstehst Du nur Bahnhof, es sei denn, du beschäftigst Dich eingehend inhaltlich mit der Materie.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 19:26 In den Natur- und Technikwissenschaften bemüht man sich zumindest, aber die haben auch ihren eigenen Duktus, für den es dann spezielle Lexika gibt. Aber auch wenn man Fachbegriffe etymologisch analysiert, wäre man erstaunt, auf welche abseitigen Pfade das manchmal führt. Deswegen werden Begriffe in der Regel einfach normativ festgelegt, ohne dass dazu erst mal abseitige Pfade bis zum Ende bzw. zum Ursprung zurück verfolgt werden.
Ich glaube, Du hast überhaupt keine Ahnung, wovon du da sprichst. Du wärst überrascht, wie anschaulich mathematisch-naturwissenschaftliche Begriffe doch sind.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 19:26 Was den Unterschied von Verstehen und Nichtverstehen angeht, dreht es sich dabei im Wesentlichen, wie oben schon gesagt, um Komplexität von Sätzen und Zuordnung von Begriffen mit Inhalten.
Eben, es dreht sich auch um Inhalte. Die Komplexität von Sätzen kann Verstehen verkomplizieren, sicher, wenn die Sätze dann einfacher formuliert sind, umso besser fürs Verstehen. Ist man inhaltlich von der Thematik aber Lichtjahre entfernt, so helfen einfache Sätze anfangs wenig.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 19:26
AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 18:16 Aber niemand sagt heute: ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, welches mit eisernen Zähnen Fleisch von anderen Tieren im Maul hatte und meint damit ein neues Herrschaftssystem, welches andere durch Kriege erorbert hat.
Da die Erscheingungen in den Visionen dem Daniel noch innerhalb der Visionen erklärt werden mussten und erklärt wurden, schien es sich auch zu seinen Zeiten nicht um allseits bekannte Bilder gehandelt zu haben.
Ich bin mir sicher, dass Johannes in Offenbarung 13 klar war, dass es sich nicht buchstäblich um ein Tier handelte. Zumindest hat er nicht ein einziges Mal nachgefragt. Warum sollte Gott Daniel Visionen geben, die ihm völlig fremd waren, mit der er in seiner Lebenswelt überhaupt nichts anfangen konnte? Mit den Bildern sollte doch nicht Unklarheit sondern Klarheit geschaffen werden. Daniel schien die Bedeutung der ersten 3 Tiere klar zu sein, keinerlei Nachfrage, die Flügel des Panthers hatte er wohl verstanden auch die 4 Köpfe anscheinend.
Beste Grüße, Al

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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 20:36 Ich bin mir sicher, dass Johannes in Offenbarung 13 klar war, dass es sich nicht buchstäblich um ein Tier handelte. Zumindest hat er nicht ein einziges Mal nachgefragt. Warum sollte Gott Daniel Visionen geben, die ihm völlig fremd waren, mit der er in seiner Lebenswelt überhaupt nichts anfangen konnte? Mit den Bildern sollte doch nicht Unklarheit sondern Klarheit geschaffen werden. Daniel schien die Bedeutung der ersten 3 Tiere klar zu sein, keinerlei Nachfrage, die Flügel des Panthers hatte er wohl verstanden auch die 4 Köpfe anscheinend.
Und haben sie sich dabei an die Fabeln des Sklaven und Außenseiters Äsop orientiert ?
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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 20:36 Ich glaube, Du hast überhaupt keine Ahnung, wovon du da sprichst. Du wärst überrascht, wie anschaulich mathematisch-naturwissenschaftliche Begriffe doch sind.
Ich kann auch nicht für sämtliche Fachbegriffe sämtlicher Disziplinen urteilen, aber so Begriffe wie Kathete, Hypotenuse, Zodiaklicht, Wurzelziehen, Chemie, die sind etyomologisch überhaupt nicht selbsterklärend in einem fachlichen Kontext. Sie sind sind nur normative Festlegungen, die man gesondert zur eigentlichen Sprache erst mal lernen und abrufbar haben muss.
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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von AlTheKingBundy »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 22:42 Ich kann auch nicht für sämtliche Fachbegriffe sämtlicher Disziplinen urteilen, aber so Begriffe wie Kathete, Hypotenuse, Zodiaklicht, Wurzelziehen, Chemie, die sind etyomologisch überhaupt nicht selbsterklärend in einem fachlichen Kontext. Sie sind sind nur normative Festlegungen, die man gesondert zur eigentlichen Sprache erst mal lernen und abrufbar haben muss.
Wie gesagt, keine Ahnung. Chemie bedeutet so viel wie Metall schmelzen, oder Wissenschaft der Menge oder Physik Lehre von der Natur. Hypotenuse = darunter spannen, strecken, Kathete = senkrechte Linie.
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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von PeB »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 15:34
PeB hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 07:21 Jetzt ist es aber seltsam, dass Gott extra die "antike Sprechweise" annimmt, damit die Leute ihn verstehen und sie verstehen es immer noch nicht. Auch Daniel muss ja nachfragen. :)
Ich würde eher sagen, Du hast da was nicht verstanden, nämlich den Unterschied zwischen gesprochener Sprache und dem inhaltlichen Verstehen.
Ich hab das schon verstanden.
Aber wenn du sagst, Daniel habe das Gesehene in "antike Sprechweise" umgewandelt, dann verstehe ich in der Tat nicht, wie er das konnte, ohne den Inhalt zu verstehen.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 23. Jun 2020, 15:34 :lol: :lol: :lol: Bitte mach weiter, putzig.
Ja gerne. Man sollte nicht immer bierernst bis auf's Blut streiten. :)
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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von AlTheKingBundy »

PeB hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 09:58 Ja gerne. Man sollte nicht immer bierernst bis auf's Blut streiten. :)
Also darauf würde ich beinahe ein Bier trinken, wenn ich Alkohol trinken würde. :dafuer2:
Beste Grüße, Al

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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von PeB »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 10:02
PeB hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 09:58 Ja gerne. Man sollte nicht immer bierernst bis auf's Blut streiten. :)
Also darauf würde ich beinahe ein Bier trinken, wenn ich Alkohol trinken würde. :dafuer2:
Du kommst aus Berlin?
Da gibt's doch Weiße mit Schuss. Kann man das Alkohol nennen???
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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von AlTheKingBundy »

PeB hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 10:06 Du kommst aus Berlin?
Da gibt's doch Weiße mit Schuss. Kann man das Alkohol nennen???
Nicht direkt aus Berlin, ich arbeite aber in Berlin. Weiße mit Schuss? Kenn ich, trinke ich aber nicht, Alkohol ist in Spuren wohl vorhanden :lol:
Beste Grüße, Al

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Re: Sacharja 13, 7-9 - Einordnungsproblem

Beitrag von PeB »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 10:14
PeB hat geschrieben: Mi 24. Jun 2020, 10:06 Du kommst aus Berlin?
Da gibt's doch Weiße mit Schuss. Kann man das Alkohol nennen???
Nicht direkt aus Berlin, ich arbeite aber in Berlin. Weiße mit Schuss? Kenn ich, trinke ich aber nicht, Alkohol ist in Spuren wohl vorhanden :lol:
Du meinst, so wie Erdnüsse in Erdnussflips? Da steht auch auf der Packung: Vorsicht! Kann Spuren von Erdnüssen enthalten! :mrgreen:
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