Hiob hat geschrieben: ↑Fr 10. Jul 2020, 11:50
der Streitpunkt ist: Muss diese Stimme in Sprache und bewusstem Hören ausgedrückjt sein oder kann der HG einfach wirken, ohne dass der damit Be3gnadete genau sagen könnten: "DAS ist der HG" ---???
Wir lesen in Kol 1:16 ELB:
Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen;
Wenn alles
in Jesus Christus, der Kraft seiner Person, geschaffen wurde, dann ist alles ebenso in der Kraft des Hl. Geistes geschaffen. Was Gott geschaffen, kann nicht unabhängig von ihm existieren, der Hl. Geist
muss immer und überall wirken, damit etwas und jemand bestehen kann. Deshalb weiter Vers 17:
und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.
Der Hl. Geist ist jener, der Jesus, den Sohn erkennen lässt. In der inneren Konsequenz der biblischen Gesamtansicht erkennt man ein Ineinsfallen von Anthropologie und Kosmologie in der definitiven Christologie. Kosmos und Mensch gehen in Jesus Christus auf ihren Zielpunkt der Einheit zu. Das eine ist also: Niemand muss erkennen, dass der Hl. Geist wirkt, damit er wirkt. Denn ohne den Hl. Geist gäbe es kein Sein und Dasein, dass je etwas erkennen und nicht erkennen könnte.
Nun aber auch die persönliche Komponente:
Was im Hl. Geist erschaffen, ist in der Liebe erschaffen, exisitert in der Liebe. Doch der Mensch existiert ja nicht nur, sondern hat das Bewusstsein seiner Existenz. Allein dem Menschen ist es also gegeben, nicht nur zu existieren, sondern jene Kraft erkennen zu können, die ihn in der Existenz hält, in der er existiert. Der Mensch hat diese Erkenntnis (bitte jetzt nicht mit Gnosis verwechseln), schon sehr lange, vom Neolithikum über Wahrheitssucher in der antiken Philosophie bis zu den Weltreligionen. Immer und überall kann man die Spur einer gemeinsamen Ethik erkennen, eben ein Gesetz in den Herzen, die Gutes erkennen und Böses sanktionieren will. In der Entscheidung hin oder weg zur Liebe wird dieselbe Liebe den Menschen richten.
Da die Liebe, die göttliche, absolute Liebe des Herrn am Kreuz alle Menschen erlöst hat, ermöglicht dieses Gericht der Liebe auch die Erlösung durch diese Liebe. Gerechtigkeit und Barmherzigkeit fließen ineinander. Am Gerichtstag jedes Menschen wird also die göttliche auf das Maß der menschlichen Liebe treffen und diese wird wieder in den Hl. Geist eingehen. Wenn da aber im Menschen nichts ist, wo die Liebe die Liebe erkennt, so bleibt nur mehr jener "Nichtort", in dem Existenz zum Zustand wird, in dem keine Bewegung zur Liebe mehr geschehen kann, weil sie verneint wurde.
Nun kann man fragen: Warum dann überhaupt Christentum? Der Sohn Gottes hätte sich ja irgendwo, von der Geschichte verborgen, für die Erlösung der Welt, der Menschen, ans Kreuz schlagen lassen können. Der "Akt" hätte doch genügt, warum also Evangelium, Gottes Offenbarung, Hl. Schrift, Kirche, Mission? Wegen der Liebe. Aber vielleicht wollen diese Spur andere Diskutanten aufnehmen, hier ist es OT.
Servus