Humanismus vs Christentum?

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Rembremerding

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 09:17
Auch der moderne, agnostische Humanismus versucht, mit SEINEN Mitteln (bspw. Kategorischer Imperativ) bewusst oder unbewusst (wohl eher unbewusst) seiner göttlichen Seelenfunktion gerecht zu werden. - Insofern gibt es Überschneidungen, die ja nur gut sind, weil sie zeigen, dass der Ursprung letztlich derselbe ist. - Das Problem: Dieser Ursprung wird je nach heilsgeschichtlichem Status unterschiedlich verstanden.
So gibt es auch einen säkularen Humanismus, der allein die unbedingte Freiheit des Einzelnen in den Mittelpunkt rückt und auf Relativismus basiert. Der Fehler wird dann deutlich, dass alles was gleich gültig ist, dann auch gleichgültig wird.
Hier befindet man sich gewissermaßen noch innerhalb des Paradieses nach dem Sündenfall, welche die Verantwortung, die durch die Freiheit notwendig wird, ausblendet und Leben bewertet.

Ein Humanist, der dem antiken Vorbild des Humanismus nacheifert, benötigt weder das Feindbild Religion noch erwartet er im Humanismus Erlösung. Durch die Arbeit an sich selbst, seinen Schwächen, das Achten auf die Tugenden, und das entsprechende Handeln, will er ein besserer Mensch werden. Hier wird Jesus inkognito wirken, ganz der inneren Haltung des Menschen angepasst. Als Christ will ich jenem natürlich zurufen: Mach es dir nicht so schwer, deine Last ist zwar weitaus größer, als du meinst, ja untragbar, aber gerade deshalb gibt es Hilfe durch jenen, der sie erträgt!
Dieses Bemühen ein besserer Mensch zu werden ist im Christentum ähnlich, nur dass es eben nicht alleine und mit eigener Kraft getan werden muss: Hier ist Jesus im Hl. Geist mit seinem Wort, Kraft und Liebe am wirken, bei eigenem Versagen und Hindernissen kann dies nachhaltiger sein, schon allein deshalb, weil es für die Ewigkeit ausgelegt. Ganzheitlich betrachtet kann nur Gott erlösen, viele Humanisten sind sich dem Sinn dieser Erlösung jedoch gar nicht bewusst, einige lehnen ihn ab.

Als Mensch, ob Christ oder Humanist (etwa Freimaurer), ist quasi das Versagen durch die innewohnende Sünde vorprogrammiert. Hier können Christen wie Humanisten gleichermaßen fehlen.

Sicherlich gibt es auch humanistische Strömungen, die ideologische oder religiöse Absichten hegen. So wird dort etwa Hermetik, die Kabbala herangezogen und/oder gnostisch-neumanichäische Weltbilder verwendet. Hier muss man also erneut unterscheiden. Es gibt eben DEN Humanismus nicht.
Rembremerding

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 09:26 Aus meiner Sicht bedürfte es einer Aufklärung der heutigen Aufklärung.
Die Zeit der Aufklärung ist zu Ende. Erneut hat der Aberglaube die Oberhand. Heute ist es Verschwörungsglaube und Unvernunft. Eigentlich ein noch größerer Rückfall: Wurden etwa früher die Ergebnisse der Wissenschaft nicht anerkannt, ist es heute die Wissenschaft. Suchte man früher das Unerklärliche und die Risiken des Lebens durch höhere Mächte zu erklären, sind es heute diffuse menschliche Mächte. Durch die vormalige Aufklärung hat der Mensch eine Selbstbestimmung erhalten, mit der er nun nicht umgehen kann, denn er ist sich dafür selbst zu wenig. Er meint alles wissen zu können und zwar stets besser. Die Menschen brauchen die Erlösung durch unseren Herrn dringender denn je.
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Sunbeam
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Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 09:26 Man hat Begriffe einfach so zurecht gelegt, dass es nicht geht.

Das ist aber das täglich Brot der Religionen auch, ich erinnere hier noch einmal an meinen Beitrag an den User Michael, der den Humanismus für so eine Art von teuflischer Revolte gegen seinen Glauben sieht. Also einen Hau-Den-Lukas der christlichen Fanatiker und Fundamentalisten.

Also hier noch einmal, es geht um den Absolutheitsanspruch einer jeden Religion und da kann ich in der Summe keine Ratio entdecken, hier zum Beispiel Christentum und Islam, der christliche Religionsstifter meint:

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
(Joh 14,6)

und hier das islamische Äquivalent:

Allāh – kein Gott ist da außer Ihm, Dem Ewiglebenden, Dem durch Sich Selbst Seienden.

Die Religiösen brauchen keine Ratio, die dürfen alles was geht und erst recht was nicht geht, schon aus ihren absoluten Ansprüchen heraus, aber wenn das irgendeine Logik in sich haben soll, ich meine jetzt eine Old-School-Logik, dann darfst du jetzt aus den Vollen schöpfen.
Das heißt, mit Setzungen arbeiten, mit falschen Vorverständnissen, mit ontik kommen und weiter Heideggern, aber diesen Widerspruch in sich, den kriegst du nicht mit seriösen Argumenten aus der Welt geschafft.
Du darfst natürlich auch präjudizieren, aber du solltest dabei immer fair kommunizieren.
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Helmuth
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Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Helmuth »

Rembremerding hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 12:51 Die Zeit der Aufklärung ist zu Ende. Erneut hat der Aberglaube die Oberhand. Heute ist es Verschwörungsglaube und Unvernunft. Eigentlich ein noch größerer Rückfall: Wurden etwa früher die Ergebnisse der Wissenschaft nicht anerkannt, ist es heute die Wissenschaft.
Dem stimme ich zu. Heute wird auf Basis der Wissenschaft der Glaube konterkariert. Es ist dies auch ein Ergebnis der Aufklärung, die das humanistische Weltbild in vielen Disziplinen als Prämisse festgelegt hat. Gab es z.B. zuvor Begriffe wie Anrthroposophie? Oder woher kommen „Menschenrechte“?

Das sind für mich alles Strömungen, die ausgehend vom Humanismus eine Rechtsnorm oder Moralnorm auf Basis des Menschen allein etabliert haben, also unter Außerachtlassung des Schöpfers aller Dinge. Das ist an sich nichts Neues unter der Sonne. Welche Konsequenzen es nach sich zieht beschreibt Paulus bereits in Römer 1.
Rembremerding hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 12:51 Suchte man früher das Unerklärliche und die Risiken des Lebens durch höhere Mächte zu erklären, sind es heute diffuse menschliche Mächte.
Nicht nur menschliche Kräfte, die alleine hätten nicht so viel Macht. Da überschätzt man den Menschen. Der dämonische Einfluss, der auch kollektiv wirkt ist, dem „modern“ denkenden Menschen oft völlig fremd. Die Schrift hingegen zeigt uns diese Mächte.

Man darf nicht meinen, die antike Götterwelt sei durch die Moderne nicht mehr gegeben. Warum stehen weltweit immer noch deren Götzen auf allen öffentlichen Plätzen? Die Menschen sind intellektuell keinen Millimeter weiter als vor 2000 Jahren. Hiobs sog. „wir sind heute weiter“ ist m.E. eine geistliche Fehleinschätzung.
Rembremerding hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 12:51 Die Menschen brauchen die Erlösung durch unseren Herrn dringender denn je.
Amen. Ergänzung: Sie brauchen diese Erlösung seit Adam und Eva. Es gab Verführung von Anfang an. Der Teufel wechselt lediglich sein äußerliches Kleid.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 14:51 Heute wird auf Basis der Wissenschaft der Glaube konterkariert.
Was für ein Schwachsinn. Entweder Du setzt boshaft falsche Behauptungen in die Welt (oder belege, dass Wissenschaft Glaube konterkariert) oder es mangelt Dir wieder einmal am Verständnis einfachster Begriffe oder beides. Tatsache ist, dass sich Wissenschaft schlicht und einfach sich für Glaubensfragen überhaupt nicht interessiert.
Michael hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 14:51
Rembremerding hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 12:51 Die Menschen brauchen die Erlösung durch unseren Herrn dringender denn je.
Amen. Ergänzung: Sie brauchen diese Erlösung seit Adam und Eva. Es gab Verführung von Anfang an. Der Teufel wechselt lediglich sein äußerliches Kleid.
Manchmal zieht er sich ein christliches Schafspelz über.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Rembremerding »

Wer will kann die Diskussion über das Ende der Aufklärung, oder nicht, hier weiterführen:
viewtopic.php?f=20&t=6739
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Sunbeam
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Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Sunbeam »

Michael hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 14:51
Gab es z.B. zuvor Begriffe wie Anrthroposophie? Oder woher kommen „Menschenrechte“?

Ja woher kommen die Menschenrechte, von den Menschen für den Menschen, würde ich sagen, denn der Mensch soll frei sein, seine Würde soll unantastbar sein, und in der Wahl seiner Religion oder Weltanschauung soll der Mensch frei entscheiden können, also alles rote Tücher und schlimmes Teufelszeug für dich und deinen fanatisch fundamentalen Geist.

Erste Ansätze und Gedanke zu den Meschenrechten gab es schon in der Zeit der Antike, genauer - das antike Persien gilt als Ursprungsort.
Die, also die Menschenrechte wie wir sie heute kennen, die gehen zurück auf die Virginia Bill of Rights (1776) in Nordamerika und die die Déclaration des Droits de l'Homme et du Citoyen (1789) in Frankreich, aber diese waren mehr nationalen Charakters, daraus entwickelte sich dann im Gang der Zeit das, was wir heute unter den allgemeinen Menschenrechten verstehen und sich die Menschheit sich in einem zähen Ringen erkämpft hat.
Ich nenne das, die ersten wenn auch zaghaften Schritte zum Menschsein, auch wenn vieles noch mit Problemen behaftet ist.

Wenn ich heute zum Beispiel an den Menschen des Mittelalters denke, welche Rechte die (einfachen) Menschen zu der Zeit hatten, wenn überhaupt, dann wurde mit der Proklamation der Menschenrechte am 10. Dezember des Jahres 1948 im Palais de Chaillot in Paris schon ein gutes Stück des Weges geschafft, trotz aller und oft auch herber Rückschläge ist das ein fruchtbarer und guter Weg, wie ich meine, der noch viel Arbeit und wohl auch Schweiß und Tränen in sich birgt.

Nun denn, die Menschenrechte sind die Rechte, die der Mensch sich selbst schuf, einen Gott brauchte es dazu nicht, auf das der Mensch ein Mensch werde, auch wenn diese Rechte für dich den Ruch des Teufels haben, so einfach wegsprengen oder dem "Feuer überantworten" können du und deinesgleichen diese Rechte nie und nimmer mehr, und allein das, das ist doch schon einmal ein gewaltiger Fortschritt.
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Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 09:28 Das Problem ist schon anders: Nur durch Jesus kann man erlöst werden. Der Humanismus hat keine Erlösung.
Richtig - aber das ist auf pastoraler Ebene irrelevant.
Michael hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 09:28 Er meint der Mensch löst seine Probleme selbst.
Der Humanismus versucht soviele Probleme wie möglich selber zu lösen - wobei er dies im ursprünglichen Humanismus "Ad maiorem gloriam Dei" macht - also Gott-gewidmet macht. - Das fällt seit dem 19. Jh. weg.
Michael hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 09:28 Spr. 14:12 hat geschrieben:
Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber zuletzt führt er ihn doch zum Tod.

Nicht umsonst soll das Evangelium gepredigt werden und keine Menschenlehre.
Der Humanismus versteht sich als pragmatische Lehre - wenn man etwas fundamental dort sehen will, ist es das "Wir machen selber, was wir können". - Auch hier kommt es natürlich zu Fehlentwicklungen ab dem 19. Jh., mündend in: "Was der Mensch prinzipiell wissenschaftlich nicht klären kann, ist irrelevant" (hört man oft)
AlTheKingBundy hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 10:02 Nein der Zirkelschluss liegt bei den Bibelfanatikern
Das ändert nichts am Zirkelschluss der modern-gängigen Aufklärung. - Einem Bibel-Fanatiker (was immer das ist) muss man sagen: "Wissen" ist heute ausschließlich ein wissenschaftlicher BEgriff und nicht mehr in der alten Bedeutung verwendbar.
Rembremerding hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 12:10 Ein Humanist, der dem antiken Vorbild des Humanismus nacheifert, benötigt weder das Feindbild Religion noch erwartet er im Humanismus Erlösung.
Sehe ich genauso.
Rembremerding hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 12:10 Es gibt eben DEN Humanismus nicht.
Wir kommen immer wieder an den Punkt, wo wir beim Begriff "Sprache" landen. - Alle sollten sich bewusst sein, dass Begriffe in der Regel nur innerhalb von Gruppen homogen verwendet werden - s.o.: "Wissen".
Rembremerding hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 12:51 Die Zeit der Aufklärung ist zu Ende. Erneut hat der Aberglaube die Oberhand. Heute ist es Verschwörungsglaube und Unvernunft.
Ich meine, dass das, was heute so ziemlich jeder als "Aufklärung" bezeichnet, selbst Aberglaube ist. - Wir haben also verschiedene Fronten:
* Christentum in verschiedensten Facetten (allein das sind schon viele Fronten)
* Ursprünglich gemeinte Aufklärung
* Heutige, semantisch-geshiftete Aufklärung
* Verschwörungs-Glauben
* Unvernunft
* etc.
Das ist ein Gemenge, dessen man sich bewusst sein sollte.
Rembremerding hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 12:51 Suchte man früher das Unerklärliche und die Risiken des Lebens durch höhere Mächte zu erklären, sind es heute diffuse menschliche Mächte.
Klar - da ist etwas, was man spürt, aber nicht mehr metyphysisch erklären darf - also sucht man neue ERklärungsfelder.
Rembremerding hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 12:51 Die Menschen brauchen die Erlösung durch unseren Herrn dringender denn je.
Sehe ich genauso - aber das versteht ein moderner Mensch selten.
Sunbeam hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 14:16 Das ist aber das täglich Brot der Religionen auch
Ja - s.o.: "Verschiedene FRonten" (an Rem)
Sunbeam hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 14:16 es geht um den Absolutheitsanspruch einer jeden Religion und da kann ich in der Summe keine Ratio entdecken, hier zum Beispiel Christentum und Islam
Die Aussage, dass es letztlich nur EINEN Weg gibt, halte ich für sehr rational. - Warum der eine Gott zu verehren ist und der andere zu verteufeln, ist dagegen rational nur schwer bis nicht zu begründen.
Sunbeam hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 14:16 Die Religiösen brauchen keine Ratio
Das stimmt nicht. SCholastik und sogar Mystik sind sehr rational begründet. - Leute wie Ratzinger sind rationale Asse - nur dass sie damit nicht die physikalische, sondern die metaphyisische Welt begründen. - Andererseits: Davon gibt es wenige.
Sunbeam hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 14:16 Du darfst natürlich auch präjudizieren, aber du solltest dabei immer fair kommunizieren.
Wo argumentiere ich unfair? --- Davon abgesehen: Auch der moderne Rationalismus präjudiziert. - Das Problem (mehrfach in anderen Diskussionen gehört): Man setzt sein Vorverständnis nicht als "ich glaube, dass es so ist" (so tue ich es), sondern als "Wieso? Das IST doch so". --- Das heißt: Letztlich ist die einzige Setzung heute vornehmlichen Denkens, dass man keine Setzungen hat. - Das ist geradezu die Definition von Selbst-immunisierung. --- Diesen Kreisel (ich weiß, wovon ich spreche) kann man von außen nicht durchbrechen - da ist man machtlos.
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Sunbeam
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Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 18:08
Die Aussage, dass es letztlich nur EINEN Weg gibt, halte ich für sehr rational. - Warum der eine Gott zu verehren ist und der andere zu verteufeln, ist dagegen rational nur schwer bis nicht zu begründen.

[/quote]

Klingt so ein bisschen nach einer an die Scholastik verlorenen Pythia, oder einem katholischen Rasputin.

Aber egal, du, ich, wir alle wälzen den Stein des Sisyphos weiterhin, aus den unterschiedlichsten weltanschaulichen Motivationen, und keinem von uns wird es je gelingen, den Stein dauerhaft auf den Berg zu bringen, aber Camus stellte sich Sisyphos immerhin als einen glücklichen Menschen vor.

So sei es, du wirst glücklich mit deinem Gott, ich werde glücklich mit meinem Gott, und so werden wir leben bis an das hoffentlich glückliche Ende unserer Tage, so die Moiren es wollen.
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Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Di 21. Jul 2020, 20:10 So sei es, du wirst glücklich mit deinem Gott, ich werde glücklich mit meinem Gott, und so werden wir leben bis an das hoffentlich glückliche Ende unserer Tage, so die Moiren es wollen.
Urworte. Orphisch
Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.


Goethe darf man nie unterschätzen. - Das, was er hier schrieb, kommt dem, was ich "Persönlicher heilsgeschichtlicher Status" nenne, sehr nahe. - Und da 1 hoch x IMMER 1 ergibt, kommt bei jedem Menschen am Ende immer dasselbe heraus. - JEDER hat mit etwas innerlich zu tun und müht sich mit etwas ab - egal ob auf Level 1 hoch 1 oder 1 hoch 100. - Manche der tiefsten geistlichen Aussagen habe ich von Asis gehört - und sie haben es nicht einmal gewusst.

"Wer ewig strebend sich bemüht, den können wir erlösen".
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