Gedanken zum Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

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Anthros
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Re: Gedanken zum Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 08:07Gehen wir mal vom Gedanken aus, der Autor hätte die Wahrheit ans Licht gebracht. Müssten wir nicht dann alle zum gleichen Ergebnis kommen?
Das heutige Ausbildungssystem lehrt das Wissen im Sinne des Habens (Erich Fromm), dabei werden von dieser und von jener als Autorität geltenden Person was zusammengesammelt, ein Meinungsbrei entsteht und es kommt zu einer endlosen Diskussion.
Im Sinne des Seins ist es, wenn der Mensch zu verstehen beginnt, dass es nicht auf den Brei ankommt, sondern alle am Fuße eines Bergs stehend sieht und es von dort zunächst viele Wege zum Aufstieg gibt, die immer weniger werden, bis an der Spitze es nur eine Aussicht für alle gibt. (Rudolf Steiner)
Hiob
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Re: Gedanken zum Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von Hiob »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 07:58 Deswegen wäre sein Text den Ansprüchen der wissenschaftlichen Fachverlage nicht gerecht.
Nach meiner Erinnerung hat mich bei Drewermann ebenfalls einiges geistlich gestört, weshalb ich ihm distanziert begegnet bin. - Aber glaubst Du, dass geistlich wahrheits-orientiertes Bibelverständnis davon abhängt, ob es den Ansprüchen der wissenschaftlichen Fachverlage gerecht wird?

Mir kam eine ähnliche Frage gerade in einem anderen Thread hoch - nämlich: Wäre es nicht einmal angebracht, das eigene Gottesbild (also die Grundlage, mit der man versteht) genauer unter die Lupe zu nehmen? - Mir scheint, dass es in der Theologie heute selbstverständlich ist, volle Pulle am Heiligen Geist vorbeizuinterpretieren.

Noch was: Kann es sein, dass in uns so wenig originäre Geistlichkeit ist, dass wir diese mit wissenschaftlichen Modellen ersetzen müssen? - Oder mit Entscheidungs-Glauben à la "Das muss jetzt so sein, wie es wörtlich da steht"??? - Irgendwas schwant mir immer mehr.
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Sunbeam
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Re: Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Do 23. Jul 2020, 20:57

Der Erkenntnis-Baum ist "die Schleuse" zum Fall ins Irdische (da lebt man zwar auch eine Spanne, aber das ist nicht mit "Leben" im Sinne des Lebensbaums gemeint). - Der Lebens-Baum ist "die Schleuse" zurück.

Es wird also bereits anfangs auf das Ende hingewiesen (mit der Nennung des Lebens-Baums) - aber dieses Ende ist für A+E mangels Bewusstsein/Erkenntnis noch vollkommen irrelevant - sie hätten es nicht verstanden, weil sie erst raus müssen, um es überhaupt verstehen zu können.
Wie hatten vor langer Zeit an der Uni einmal eine Diskussion, in was für einen Bewusstseinzsustand befindet sich ein Mensch, der absolut und definitiv nicht, also nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Dieser Mensch hat weder ein Selbstbewusstsein, noch ist dieser sich seiner selbst überhaupt bewusst, er ist nicht einmal zur Selbstreflexion, oder einer Reflexion seiner Umwelt fähig, in einem gewissen Rahmen kann man diese Menschen wohl auch blöde nennen.

Selbst Mediziner und Psychologen bezweifelten vehement, ob diese Menschen überhaupt in der geistigen Lage waren, zwischen Gut und Böse unterscheiden können, denn dazu fehlten diesen Wesen zu viele Voraussetzungen.

Eigentlich waren Eva und Adam doch schuldunfähig. Ich sehe hier eher die Schuld bei Gott, weil er zwei Wesen bestrafte, die doch nun wirklich nicht wussten, was sie da taten, oder nicht tun sollten. Und das Gott diese beiden doch eigentlich blöden Geschöpfe dem Teufel überließ, das rückt diesen Gott des Zornes immer in ein schlechtes Licht. Gott lieferte Adam und Eva sozusagen an den Teufel aus, er, der doch allmächtig ist und angeblich in die Zukunft sehen kann, verhinderte den Anschlag des Teufels nicht.
Diese Geschichte hat immer auch einen schlechten Ruch.

Jede Mutter achtet mehr auf ihre Kinder uns sorgt sich um diese, als es dieser gnadenlose Gott tat.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Gedanken zum Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 08:07 Du meinst also die Bibel könnte anders, denn esoterisch ausgelegt werden? - Was verstehst Du überhaupt unter diesem Begriff?
Für mich fällt das in die Kategorie Esoterik, weil es sachlich nicht mehr nachvollziehbar wird. Dass der Text nicht aus sich selbst heraus allgemeinverständlich ist, hast du ja bereits selber gesagt und auch die Antworten der Verlage ordnen den Text so ein. Der Text ist voraussetzungsvoll, ohne deutlich zu machen, was er da überhaupt voraussetzt. Angesprochen scheint ein gewisser Kreis von Eingeweihten. Evangelikal ist das jedenfalls nicht.
Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 08:07Gehen wir mal vom Gedanken aus, der Autor hätte die Wahrheit ans Licht gebracht. Müssten wir nicht dann alle zum gleichen Ergebnis kommen? - So wie schließlich, nach dem Befremden, das Kopernikus auslöste, alle dahin kamen, dass sich die Erde um die Sonne drehe? Oder zwei plus zwei vier ist? Es gibt doch nur Wahrheit und Irrtum.
Die Wissenschaft irrt sich vorwärts. Soll ich den Text als Offenbarung Gottes behandeln ? Ja, dann ist er eben esoterisch.
Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 08:11 Das schreibst Du unter der Vorannahme, die Menschen wären damals schon zu dem fähig gewesen, wozu wir erst nach einen langen Entwicklungszeit fähig wurden. Das ist unwissenschaftlich.
Du schreibst unter der Vorannahme, dass Genesis 1-3 mit dem modernen Stand der Wissenschaft (welcher genau ?) in Einklang zu bringen sei. Wenn ich diese Vorannahme bezweifle, wird meine Betrachtung des Bibeltextes damit noch nicht unwissenschaftlich, nur weil als Extrakt eine unwissenschaftliche Weltvorstellung aus der Bibel spricht.
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Re: Gedanken zum Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von Spice »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 10:38
Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 08:07 Du meinst also die Bibel könnte anders, denn esoterisch ausgelegt werden? - Was verstehst Du überhaupt unter diesem Begriff?
Für mich fällt das in die Kategorie Esoterik, weil es sachlich nicht mehr nachvollziehbar wird.
Für mich ist er sachlich nachvollziehbar. Dass er das nicht für Dich ist, könnte ja nur an Dir liegen, oder? - Wo ein gewisses Hintergrundwissen durch den Beitrag nicht geweckt werden kann, muss man es sich anders erwerben. Ich empfehle Dir z.B. Ken Wilbers "HalbzeitEvolution", das sehr gut die Bewusstseinsentwicklung des Menschen aus der Früh- bis in die Neuzeit nachzeichnet. Aber auch die Texte von Neumann oder Jean Gebser sind sehr hilfreich.
Evangelikal ist das jedenfalls nicht.
Nun ja, wenn man unter "evangelikal" Anspruchslosigkeit versteht, dann ist er das gewiss nicht.
Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 08:07Gehen wir mal vom Gedanken aus, der Autor hätte die Wahrheit ans Licht gebracht. Müssten wir nicht dann alle zum gleichen Ergebnis kommen? - So wie schließlich, nach dem Befremden, das Kopernikus auslöste, alle dahin kamen, dass sich die Erde um die Sonne drehe? Oder zwei plus zwei vier ist? Es gibt doch nur Wahrheit und Irrtum.
Die Wissenschaft irrt sich vorwärts. Soll ich den Text als Offenbarung Gottes behandeln ? Ja, dann ist er eben esoterisch.
Du meinst, dass sich die Erde um die Sonne dreht, könnte sich als Irrtum herausstellen?
Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 08:11 Das schreibst Du unter der Vorannahme, die Menschen wären damals schon zu dem fähig gewesen, wozu wir erst nach einen langen Entwicklungszeit fähig wurden. Das ist unwissenschaftlich.
Du schreibst unter der Vorannahme, dass Genesis 1-3 mit dem modernen Stand der Wissenschaft (welcher genau ?) in Einklang zu bringen sei.
Ja, genau. Der Genesistext, betreffend Sündenfall, ist mit dem modernen Wissensstand in Einklang zu bringen (s.o. die genannten Vertreter)
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Re: Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Sunbeam hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 10:33 Selbst Mediziner und Psychologen bezweifelten vehement, ob diese Menschen überhaupt in der geistigen Lage waren, zwischen Gut und Böse unterscheiden können, denn dazu fehlten diesen Wesen zu viele Voraussetzungen.
Welche Menschen meintest du doch gleich ?
Sunbeam hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 10:33 Eigentlich waren Eva und Adam doch schuldunfähig. Ich sehe hier eher die Schuld bei Gott, weil er zwei Wesen bestrafte, die doch nun wirklich nicht wussten, was sie da taten, oder nicht tun sollten. Und das Gott diese beiden doch eigentlich blöden Geschöpfe dem Teufel überließ, das rückt diesen Gott des Zornes immer in ein schlechtes Licht. Gott lieferte Adam und Eva sozusagen an den Teufel aus, er, der doch allmächtig ist und angeblich in die Zukunft sehen kann, verhinderte den Anschlag des Teufels nicht.
Diese Geschichte hat immer auch einen schlechten Ruch.

Jede Mutter achtet mehr auf ihre Kinder uns sorgt sich um diese, als es dieser gnadenlose Gott tat.
Unter dem Vorbehalt, dass man den Text so liest, als hätten A+E mit dem Sündenfall eine Fähigkeit erhalten, die sie vorher noch nicht hatten. Dass man den Text aber anders lesen kann und sollte, hab ich schon dargestellt. Der Mensch im Bilde Gottes war kein Dummkopf und er wurde auch nicht als Baby in die Welt gesetzt.
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Re: Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von Spice »

Sunbeam hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 10:33
Hiob hat geschrieben: Do 23. Jul 2020, 20:57

Der Erkenntnis-Baum ist "die Schleuse" zum Fall ins Irdische (da lebt man zwar auch eine Spanne, aber das ist nicht mit "Leben" im Sinne des Lebensbaums gemeint). - Der Lebens-Baum ist "die Schleuse" zurück.

Es wird also bereits anfangs auf das Ende hingewiesen (mit der Nennung des Lebens-Baums) - aber dieses Ende ist für A+E mangels Bewusstsein/Erkenntnis noch vollkommen irrelevant - sie hätten es nicht verstanden, weil sie erst raus müssen, um es überhaupt verstehen zu können.
Wie hatten vor langer Zeit an der Uni einmal eine Diskussion, in was für einen Bewusstseinzsustand befindet sich ein Mensch, der absolut und definitiv nicht, also nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Dieser Mensch hat weder ein Selbstbewusstsein, noch ist dieser sich seiner selbst überhaupt bewusst, er ist nicht einmal zur Selbstreflexion, oder einer Reflexion seiner Umwelt fähig, in einem gewissen Rahmen kann man diese Menschen wohl auch blöde nennen.

Selbst Mediziner und Psychologen bezweifelten vehement, ob diese Menschen überhaupt in der geistigen Lage waren, zwischen Gut und Böse unterscheiden können, denn dazu fehlten diesen Wesen zu viele Voraussetzungen.
Natürlich konnten A+E nicht zwischen gut und böse unterscheiden. Denn gut und böse sind ja Begriffe, die das Verhältnis eines Subjekts primär zur Umwelt betreffen.
Um also unterscheiden zu können, muss sich da das Subjekt erst einmal seiner selbst gewahr sein.
Nach dem Paradiesmythos wurde das der Mensch in dem Augenblick, wo Adam Eva erkannte.
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Re: Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von Sunbeam »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 11:12
Sunbeam hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 10:33 Selbst Mediziner und Psychologen bezweifelten vehement, ob diese Menschen überhaupt in der geistigen Lage waren, zwischen Gut und Böse unterscheiden können, denn dazu fehlten diesen Wesen zu viele Voraussetzungen.
Welche Menschen meintest du doch gleich ?

Mit dieser nicht gerade intelligenten Antwort ist doch eigentlich schon alles gesagt, das ist die Flucht vor dem Argument, und zeugt von einer Einstellung, die weit jenseits der Wahrhaftigkeit liegt.
Ist doch ganz einfach zu begreifen, wenn man will, in welch einem "Bewusstseinszustand" befindet sich ein Mensch(en), also hier Eva und Adam, der nicht zwischen gut und böse Unterscheiden kann? Eine wohl sehr verständliche und glasklare Frage.
Was fehlt diesem Menschen, der nicht in der geistigen Lage ist, zwischen gut und böse zu unterscheiden? Was bedeutet das, für den betroffenen Menschen?
Ist dieser Mensch nicht im wahrsten Sinne des Wortes bewusstlos? Ich denke mal, Gott hat hier zwei völlig ahnungslose Wesen missbraucht, zu seinen Zwecken wurden sie zu tragischen Schauspielern auf einer Weltbühne, dessen Stück viele Christen im Licht eines Gottes sehen, der hier eher als eine dunkle, zwielichtige und ethisch sowie moralisch zweifelhafte Gestalt agiert.
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Re: Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von Sunbeam »

Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 11:28
Um also unterscheiden zu können, muss sich da das Subjekt erst einmal seiner selbst gewahr sein.
Nach dem Paradiesmythos wurde das der Mensch in dem Augenblick, wo Adam Eva erkannte.
Du meinst, erst nach dem ersten Geschlechtsverkehr verloren Eva und Adam ihre schon komatöse Ahnungslosigkeit? Du magst da völlig recht haben, denn vielen Menschen geht es heute auch noch so.
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Re: Baum des Lebens/ Unsterblichkeit

Beitrag von Spice »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 11:12 Der Mensch im Bilde Gottes war kein Dummkopf und er wurde auch nicht als Baby in die Welt gesetzt.
Was versteht man unter "Dummkopf" ? - Doch jemand, der wissen könnte, aber nicht kann.
Also ein Dummkopf war der Mensch im Paradies sicher nicht.
Aber weshalb nicht ein Baby? - Babies kommen ja auch heute - mit Einschränkungen, die Du sicher auch nicht akzeptierst (nämlich der karmischen Erbschaft) - als "unbeschriebenes Blatt" auf die Welt.
Und was macht gerade den Menschen dem Bilde Gottes gleich? - Doch gerade seine Freiheit von Beschränkungen und damit seine unbegrenzte Lernfähigkeit. Ein Tier ist nicht nach dem Bilde Gottes, weil es mit Instinkten ausgestattet ist, und damit ist seine Selbstbewusstseins- und Lernfähigkeit begrenzt.
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