Kontinuität von AT und NT

Rund um Bibel und Glaube
Maryam
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Maryam »

Hiob hat geschrieben: Mi 5. Aug 2020, 22:43
Michael hat geschrieben: Mi 5. Aug 2020, 17:19 jetzt wirst du stur.
Indem ich immer wieder dieselben Fragen stelle und Antworten bekomme zu Fragen, die ich NICHT stelle. ;)
Maryam hat geschrieben: Mi 5. Aug 2020, 22:26 Hast Du Dir schon Gedanken darüber gemacht, was Jesus Christus unter Erfüllung der Gesetze und Propheten verstand?
Ja, habe ich. --- Für mich gibt es diese Kontinuität, weil ich unter Heilsgeschichte verstehe, dass aus einem Imperfekten etwas Perfektes wird (ganz am Ende). - Ich schaue also im AT nicht so sehr nach dem, was mangelhaft ist, sondern nach dem, wo Lichter im Sinne des NT aufleuchten. - Diese gibt es.
Hi Hiob
Wenn es um Nächstenliebe im AT geht, dann ist doch sicher Rut ein gutes Beispiel darin, indem sie ihre Schwiegermutter begleitet, ihr beisteht. Sie war Noomi in deren Zukunfsnöten ein Licht.

Wie es das Buch Hohelied in den Kanon der Bibel geschafft hat ist mir ein Rätsel, aber die Texte sind doch nur so vor "erotischer" Liebe überströmend. ;)

Bei David und Jonathan erkennt man die in AT und NT gebotene gelebte Nächstenliebe meiner Ansicht auch sehr gut. Jonathan verhalf David zur Flucht. Darum wohl diese Worte Davids nach der Gewissheit, dass sein einstiger treuer Freund ums Leben gekommen ist.
2 Samuel 1,26 Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonatan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist.
Ist es inetwa das, bezüglich Rut und Jonathan, was Du meinst, mit Lichtern in AT, die im Sinne des NT aufleuchten?
Ah, da fällt mir noch Josef ein, der seinen Verwandten in ihrer Not half statt sich für das niederträchtige Verhalten seiner Brüder zu rächen, so im Sinne von, da ihr mich schlecht behandelten so zahle ich es euch gleichermassen heim.

lg Maryam
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Helmuth
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mi 5. Aug 2020, 22:43 Indem ich immer wieder dieselben Fragen stelle und Antworten bekomme zu Fragen, die ich NICHT stelle. ;)
Ich fürchte ja, weil du unbedingt andere Antworten erwartest, die wir auf deine Frage aber nicht anders geben können. Das nennt die Schrift verstockt. Ein Nicht-Zuhören-Wollen, keine Sache des Intellekts, zum wiederholten Mal, sondern eine Herzenshaltung. Ich WILL das nicht hören. So wie es sich anhört und verstanden werden muss, weil man es gar nicht anders interpretieren kann, will ich es nicht akzepteren.

Das betrifft die eingangs gestellte Thematik:
Hiob hat geschrieben: Mo 3. Aug 2020, 14:33 Andererseits gibt es Geschehnisse im AT, bei denen Menschen „für den Herrn im Angesicht der Sonne auf Pfähle“ (Num. 25,4) gespießt werden oder im Buch Josua im Namen Gottes alle inklusive „Greise und Kinder“ (6,21) getötet werden oder ganze Völker ausgelöscht werden wie bspw. die Amalekiter im Auftrag des Propheten Samuel.
Es steht objektiv so geschrieben wie auch dass JHWH dazu den Befehl gab. Josua folgte den Befehlen, König Saul hingegen nur halbherzig, weil ihn andere Motive antrieben. Das offenbarte Gott nach und nach als widerspenstigen Eigenwillen und nannte es Götzdienst wie Zauberei. Er tat so, als gehorche er, aber nicht in Wahrheit. Nach mehreren geduldigen Versuchen verwarf ihn Gott eines Tages. Seinen Charakter habe ich sehr intensiv studiert, weil Gott an ihm aufzeigt, was es bedeutet das eigene Herz zum Maßstab zu setzen.

Der widerspenstige Eigenwille kostete König Saul nicht nur die Königsherrschaft, er verviel auch in Wahnzustände infolge Dämonisierung und sein Leben endete in einem tragischen Selbstmord. Josua hingegen legte sich am Ende seines Lebens in Frieden zu den Vätern und erneuerte dazu noch das Bundesverhältnis mit dem Volk Israel.

Für dich scheint das unvereinbar mit dem NT, für mich nicht. Etliche Versuche dir nahezulegen, dass Gott sowohl ein Gott der Liebe als auch ein Gott der Rache ist schulgen fehl, obwohl sowohl das AT als auch das NT diesen Fakt kontinuierlich auf zeigen. Dafür bringst du nun ein Verständins dafür von vornherein nicht auf.

Verständnis erwerben beginnt damit Verständis zu zeigen. D.h. man muss offen bleiben, was die möglichen Antworten betrifft. Bist du das wirklich?

Ich habe mich dem Thema jahrelang gestellt, weil ich ebenso erkannte, dass es konträr zur anerzogegen humanistischen Gesinnung ist, das die Menschenwürde über die Gotteswürde setzt. Gott ist ist in unserer Gesllschaft nur eine "intellekte Größe", die man unter Religionsfreiheit toleriert, aber nicht Ernst nimmt. So ist der Mensch das Maß aller Dingen und Töten ist völlig gegen jedes Grundrecht.

Ergo darf es die "intellktuell Große " auch nicht, auch nicht in Gedanken. Schon der Gedanke ist widerlich. Klarerweise kommt es zu schweren Konflikte mit echtenJ esus-Nachfolger, und nicht nur deswegen. Darin zeigt sich, dass deie Beeinflussung dämonischer Art ist.

Nachdem der HG in mir eingezigen ist, lernte ich allmählich den lebendigen Gott kennen und nicht die "intellektuelle Größe." Die legte ich ab, Der HG zeigte auf was für eine Blasphemie diese Haltung an sich, Gott zwar nach Verassun iim Rhame der Verfassung zu toleriere, aber zu sagen hat er nichts. Wer das wagt kommt schnell in Konflikt mit dem säkularen Gesetz oder mit dem Pöbel der moderen Linken.

Gott tötet tagtäglich. Das ist Fakt. In Österreich tötet er jährlich 80.000 Menschen, in der BRD 900.000. Und wenn ""töten" in deinen Ohren zu schräg klingt, weil du noch in alne Denkmustern gefange bist, dann lässt er es einfach zu dass sie sterben. Und warum wissen wir aber, als Folge der Sünde. Aber weil es keine Gott für die Humanisten gibt so steht man hier halt vor einem Paradoxon. Sie werde auch nie Verstänis über Tod un Leben erhalten. Sie denken nur im Diesseits, also natlrich und nicht geisltich.

So blieb ich mit der Antwort offen, weil es klarweise auch mich verwirrte, Man wurde anders erzogen und nud das. Ein Vorbild dazu ist der Prophet Habakuk. Er beschwerte sich vor Gott über die boshaften Zustände, so als gäbe es Gott nicht und er greift gar nicht ein, aber er wartete geduldig auf seine Antwort und dann erhielt er sie vom HG auch.

So erhielt ich das Verstädnis auch erst mit mit der Zeit. Nicht in allem, das zu behaupten wäre anmaßend und Hochmut, aber Stück für Stück, weil Erkenntnis nun mal bruchstückhaft ist. Niemand hat je die ganze Wahrheit. Dabei muss man stets den ganzen Ratschluss Gottes beherzigen und nicht nur den halben.

Du hast dich festgelegt, dass es nicht ein Einklang mit deinem Verständnis zu bringen ist. Hier fehlt die Demut. Zu mir hast du gesagt, dass Demut auch darin besteht, zugeben zu können sich irren zu können. Netter Abelenkungsversuch, denn an mir möchtest du das gelten lassen, an dir nicht. ICh irrtte also nicht, weil ich mich gar nicht gestgelegt hatte. Heute erst lege ich mich fest, dass Gottes Wort die Wahrheit ist und dazu stehe ich nun auch. Ende meiner Rede.
Zuletzt geändert von Michael am Do 6. Aug 2020, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Hiob
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Hiob »

Maryam hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 07:56 Wenn es um Nächstenliebe im AT geht, dann ist doch sicher Rut ein gutes Beispiel darin, indem sie ihre Schwiegermutter begleitet, ihr beisteht.
Ein gutes Beispiel für EINE Art von Liebe.
Maryam hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 07:56 Wie es das Buch Hohelied in den Kanon der Bibel geschafft hat ist mir ein Rätsel, aber die Texte sind doch nur so vor "erotischer" Liebe überströmend. ;)

Bei David und Jonathan erkennt man die in AT und NT gebotene gelebte Nächstenliebe meiner Ansicht auch sehr gut.
Ebenfalls. - Aber ich sehe, dass Du "Liebe" sehr menschlich definierst. - Wenn man von "göttlicher Liebe" spricht, ist das etwas anderes, was zwar Deine Beispiele beinhaltet, aber viel umfassender ist.

Dazu müsste man fragen: Was IST eigentlich "Liebe" im geistlichen Sinn? Die Antwort könnte darauf sein, dass sie die Erfüllung oder Sehnsucht nach der Vereinigung von Gott und Mensch ist. - Wenn man weiterhin einblendet, dass aus göttlicher Sicht das irdische Leben eine "Gastschaft auf Erden" ist, kann man sogar den (irdischen) Tod als Schwelle zur Liebe hin verstehen. - Im Volk gab es dazu den Spruch "Wen Gott liebt, den holt er sich".

Wir müssen das nicht ausdisktuieren - mir geht es darum, dass "Liebe" menschlich und göttlich sehr unterschiedlich verstanden sein können. - Im Kontext hier: Wenn von Liebe Gottes im AT die Rede ist, ist das primär nicht die Liebe im Sinne Deiner Beispiele.
Maryam hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 07:56 Ah, da fällt mir noch Josef ein, der seinen Verwandten in ihrer Not half statt sich für das niederträchtige Verhalten seiner Brüder zu rächen, so im Sinne von, da ihr mich schlecht behandelten so zahle ich es euch gleichermassen heim.
Auch das ist ein gutes Beispiel, aber gleichzeitig nur die Oberfläche. --- Anderes, geistliches Beispiel: Gott bringt Hiob, indem er ihn quälen lässt, so nahe an sich ran, dass dieser sagen kann: Hiob 19, 25
" Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.
26 Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen"


Das versteht man heute im Säkularen so gut wie nicht, und auch in der Theologie ist man oft nicht so tief, um "Liebe" nicht nur säkular-menschlich, sondern auch in diesem weiten spirituellen Sinne zu verstehen. - Zumal man dann auch fragen muss, was "Leid" ist, welches aus meiner Sicht geistlich als der Trennungs-Spannungs-Schmerz zwischen Gott und Mensch verstanden werden sollte. - Damit will ich nicht sagen, dass Zahnschmerzen etwas mit Gott zu tun haben - aber das, was man "Gefallenheit der Schöpfung" nennt, bringt solches mit sich und ist nichts anderes als eine Folge der Nicht-Vereinigung von Gott und Mensch. -

Da Du neutestamentarisch denkst: Kannst Du Dir vorstellen, dass es bei der "Verklärung" Schmerzen geben KANN? - Kannst Du Dir vorstellen, dass Jesus Schmerzen haben KONNTE, als Thomas seine Wunden berührte?
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 08:29 Das nennt man bilbisch verstockt. Ein Nicht-Zuhören-Wollen.
Es ist genau umgekehrt: Ich bekomme verstockt ständig Antworten, denen ich zustimme, die aber nichts mit dem zu tun haben, worum es hier geht.
Michael hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 08:29 Diese Form des widerspenstigen Eigenwillens kostete König Saul nicht nur die Königsherrschaft, er verviel auch in Whazustände infolge Dämonisierung und sein Leben endete in einem tragischen Selbstmord. Josua hingegen legte sich in Frieden am Ende seines Lebens zu den Vätern und erneurte dazu noch das Bundesverhältnis mit dem Volk Israel.
Und das rechtfertigt Völkermord? - Wenn man Christentum universal versteht, muss man mit Blick aufs AT sagen, dass diese Zeit NICHT universal ausgerichtet war. - Trotzdem gibt es eine heilsgeschichtliche Kontinuität, die man aber NICHT damit begründen kann, dass Samuel und Joshua im Sinne Jesu gehandelt hätten.
Michael hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 08:29 Du hast dich festgelegt, dass es nicht ein Einklang mit deinem Verständnis zu bringen ist.
Doch - es gibt nach wie vor (!) ein Einklang zwischen AT und NT, indem es EIN Kontinuum ist, innerhalb dessen an verschiedenen Stellen am selben Strick gezogen wurde. --- Jedoch aus "Kontinuität" zu schließen, dass damit nachträglich alles im AT rechfertigbar wäre, geht nicht. Das wäre ein unzulässiger Freibrief.
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Helmuth
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 08:57 Und das rechtfertigt Völkermord?
Das ist die humanistische Bezeichung. Das genau ist der Lügengeist humanistischer Denkweise, eine boshafte Unterstellung Gott Mord in die Schuhe zu schieben. Und wie man sieht stehst du unter seinem Einfluss, ansonten könntest du den Begriff "Völkermord" hier nicht einwenden.

Gott mordet nicht, er rächt sich. Darum gibt es für ihn auch legitime Todesurteile und hat per Gesetz auch geboten, wie und wann sie anzuwenden sind. Auch darin musste ich umdenken lernen. Die Abschaffung der Todesstrafe ist also ein Freibrief für Mörder. Auch hier wird der Begriff "Freibrief" m.E. falsch angewandt.

Der Exekution zum Tode geht also stest ein sündhaftes Handeln voraus. Niemals tötet Gott grundlos, denn dann wäre es in der Tat Mord. Den Grund liefert schlicht und ergreifend der Mensch selbst dazu. Und derart beschützt er die anderen Menschen, die für das Leben erhalten werden sollen von denen der Überrest für das ewige Leben auserwählt ist.
Zuletzt geändert von Michael am Do 6. Aug 2020, 09:25, insgesamt 3-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 08:57 ... muss man mit Blick aufs AT sagen, dass diese Zeit NICHT universal ausgerichtet war. - Trotzdem gibt es eine heilsgeschichtliche Kontinuität,
So ist es, und dennoch ist bereits die Öffnung zur Universalität im Keim angelegt. Der Abgrenzung von Israel von der umwohnenden Bevölkerung steht bereits ein gerechts Handeln gegenüber jenen Fremden innerhalb Israels entgegen. Das Eine bedeutet geistig gesehen Abgrenzung von der Sünde, das Andere Barmherzigkeit gegenüber der Sünder.
Wenn Gott keine Vermischung mit Völkern will, welche ihre Kinder für Götzen opfern, so gibt er etwa dennoch den Auftrag auch Fremde und Sklaven im Volk den Ruhetag zu gönnen und sie gut zu behandeln.

Im NT waren die Juden geradezu empört, als Jesus das Heilsversprechen und den Bund mit Gott auch für die Heiden öffnete. Spätestens ab hier war die Universalität aufgeblüht, deren Knospen allerdings auch schon im AT zu entdecken sind.
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 09:18 Das genau ist der Lügengeist humanistischer Denkweise, eine boshafte Unterstellung Gott Mord in die Schuhe zu schieben.
Wieso Gott? - Meine Frage hat sich am Geschehen selbst orientiert: Wie nennst Du es, wenn umliegende Völker inklusive „Greise und Kinder“ (6,21) getötet werden?
Michael hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 08:29 Josua folgte den Befehlen, König Saul hingegen nur halbherzig, weil ihn andere Motive antrieben.
War es WIRKLICH Gott, der Josua befohlen hat, umliegende Völker inklusive „Greise und Kinder“ (6,21) zu töten? - War es Gott oder Samuel, der Saul angewiesen hat? Waren die "anderen Motive" Sauls nicht Menschlichkeit?
Michael hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 08:29 Etliche Versuche dir nahezulegen, dass Gott sowohl ein Gott der Liebe als auch ein Gott der Rache ist schulgen fehl
Richtig - weil universale Liebe keine Rache in unserem Wortverständnis erlaubt. - Siehe "Hohes Lied" von Paulus:
"4 Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf.
5 Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das Böse nicht nach.
6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern freut sich an der Wahrheit.
7 Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand"

Michael hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 09:18 Niemals tötet Gott grundlos, denn dann wäre es in der Tat Mord.
Nein - Mord ist auch dann Mord, wenn es einen Grund dafür gibt. - Wenn heute jemand wegen Mord verurteilt wird, hat der Täter IMMER einen Grund gehabt.
Michael hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 09:18 Die Abschaffung der Todesstrafe ist also ein Freibrief für Mörder.
Nein. - Sie ist Ausdruck dessen, dass der Mensch kein Leben nehmen darf, sondern nur Gott. --- Was aber wiederum kein Freibrief sein darf, die Getöteten des AT als "verdient" Getöteten zu bezeichnen.
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 09:19 Im NT waren die Juden geradezu empört, als Jesus das Heilsversprechen und den Bund mit Gott auch für die Heiden öffnete. Spätestens ab hier war die Universalität aufgeblüht, deren Knospen allerdings auch schon im AT zu entdecken sind.
So ist es. - Allerdings: Die Träger dieser Knospen haben dies in der Regel nicht selber erkannt. - Man sollte den Gedanken zulassen, dass die Träger großer heilsgeschichtlicher Missionen dies selbst ganz anders wahrgenommen haben. Vielmehr ist es unser Vogelschau, die Wachstums-Strukturen erkennt.
Maryam
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Maryam »

Hiob hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 08:48
Dazu müsste man fragen: Was IST eigentlich "Liebe" im geistlichen Sinn? Die Antwort könnte darauf sein, dass sie die Erfüllung oder Sehnsucht nach der Vereinigung von Gott und Mensch ist. - Wenn man weiterhin einblendet, dass aus göttlicher Sicht das irdische Leben eine "Gastschaft auf Erden" ist, kann man sogar den (irdischen) Tod als Schwelle zur Liebe hin verstehen. - Im Volk gab es dazu den Spruch "Wen Gott liebt, den holt er sich".
Hi Hiob
Liebe im geistlichen Sinn ist für mich schon mal der Verzicht auf Hass gegenüber Peinigern. (siehe Josef im AT, Jesus am Kreuz mit den Worten, Vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun, oder Stephanus bezüglich seinen Mördern: Herr rechne ihnen ihre Sünden nicht zu.
Der Satz "wen Gott liebt, den holt er sich" weist aber m.E. keineswegs darauf hin, dass es immer angeblich Gottes Liebe zugeschrieben werden kann, wenn jemand stirbt. Doch schon oft hörte ich bei Unfallopfern, dass Gott den Verstorbenen geliebt und deshalb abberufen zu sich geholt habe.

Wen Gott liebt, den begnadet er zu einem seiner irdischen Mitarbeiter zu gehören und holt ihn in seinen (geistlichen) Weinberg. (bei solchen geläuterten Menschen ist die Ich-Bezogenheit also die äussere Hülle (wie beim Korn) Egoismus/Egozentrismus "abgestorben".

Der Himmlische Vater weist solchen somit von fleischlicher Gesinnung befreiten Menschen gabenspezifische Aufgaben zu und hilft auf teils fast myteriöse Weise, somit jemandem oder Vielen ein Segen im Auftrag Gottes zu sein, sie von einer Last zu befreien, egal welche r Art. Solcherlei finde ich im AT bei Josef in Aegypten, bei Rut und bei Jonathan.

Solche Arbeiter in Gottes Weinberg lassen dann Gottes Liebe in und aus sich strömen. [/quote]

Hiob hat geschrieben:Wir müssen das nicht ausdisktuieren - mir geht es darum, dass "Liebe" menschlich und göttlich sehr unterschiedlich verstanden sein können. - Im Kontext hier: Wenn von Liebe Gottes im AT die Rede ist, ist das primär nicht die Liebe im Sinne Deiner Beispiele.

Da Du neutestamentarisch denkst: Kannst Du Dir vorstellen, dass es bei der "Verklärung" Schmerzen geben KANN? - Kannst Du Dir vorstellen, dass Jesus Schmerzen haben KONNTE, als Thomas seine Wunden berührte?
Ich unterscheide bei Schmerzen, zwischen körperlichen und seelischen. Bei der Verklärung, also der geistlichen Neugeburt aus Gott hören nach meinen eigenen Erfahrungen seelische Schmerzen auf, (Schmerzen bei Schnittwunden oder Schürfungen bestehen weiterhin, auch bei Muskelkater nach zu intensiver körperlicher Anstrengung. Jesus spürte meiner Ansicht nach die Schmerzen.

Nach Ablegen von allen Werken des Fleisches Gal 5,19-21 wird man sogar immun gegen sämtliche Versuche von Werkzeugen der Macht der Finsternis jemandem von der innigen Gottverbundenheit=durch nurmehr gelebte Liebe (Agabe), zu trennen.
Jak 1,12 Selig ist, wer Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben.
1Joh 5,18 Wir wissen: Wer aus Gott geboren ist, der sündigt nicht, sondern wer aus Gott geboren ist, den bewahrt er und der Böse tastet ihn nicht an.
Hierin empfinde ich auch AT-mässig, weil es ja eigentlich auf das Selbe herauskommt, wenn man nurmehr gottgefällig lebt und handelt.
Jes 61,10 Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam mit priesterlichem Kopfschmuck geziert und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt.
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Re: Kontinuität von AT und NT

Beitrag von Travis »

Maryam hat geschrieben: Do 6. Aug 2020, 09:49 Hierin empfinde ich auch AT-mässig, weil es ja eigentlich auf das Selbe herauskommt, wenn man nurmehr gottgefällig lebt und handelt.
Jes 61,10 Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam mit priesterlichem Kopfschmuck geziert und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt.
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Ja, in JHWH kan man sich freuen und fröhlich sein. Setzt sich im NT fort. Erstaunlich, dass ein solcher Bezug möglich ist, wenn man JHWH gar nicht als Gott anerkennt.

Im Grundtext liest man: "JHWH" ( בַּֽיהוָ֗ה) dort wo die meisten Übersetzungen mit "HERR" übersetzen, auch in Jesaja 61,10
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"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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