Hiob hat geschrieben: ↑So 16. Aug 2020, 21:22
Ab er das geht doch nur deshalb, weil in ihm etwas aktiviert ist, was es ihm ermöglicht. Dieses muss aber nicht aktiviert sein - es kann ein "Schläfer" sein. Ich halte diesen Schläfer-Zustand heute eher für die Regel als für die Ausnahme - der Mensch ist dann geistlich nicht schuldfähig (im modernen Sinne von "Er kann was dafür").
Was in einem Menschen "aktiviert" ist, ist sein Verstand, seine Vernunft, sein Gewissen, zu lieben und geliebt zu werden. Dies zusammen ermöglicht ihn zu entscheiden. Die Entscheidungen eines Menschen würden zuerst durch das Gefühl geprägt sein, wäre er kein Ebenbild Gottes. Der Mensch hat die Freiheit sich für etwas zu entscheiden, bar jeder Erkenntnis darüber.
Die Menschen generell schuldunfähig zu erklären ist eines der übelsten geistigen Entwicklungen der Postmoderne. Es führt zur Verantwortungslosigkeit, aber auch zu Verbitterung und Unversöhnlichkeit, alles Entwicklungen, durch die etwa der gesellschaftliche Diskurs heute bestimmt ist. Denn eine Schuld bleibt trotzdem offensichtlich (deshalb weiterhin die vielen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen). Wenn man meint, selbst dazu unfähig zu sein, können es nur der andere (Verschwörungstheorien!), die Gesellschaft, die Umstände, die Herkunft etc. sein. Keine Schuld haben zu können nimmt dem Menschen u.a. die Freiheit, umkehren zu können und die Realität, also die Wahrheit zu wählen.
Wenn man dem Menschen Schuldunfähigkeit zuspricht, dann ist er ebenso erkenntnisunfähig. Wer vom Bösen nichts weiß, kann auch das Gute nicht davon unterscheiden. Im Grunde hat also heute der Mensch die Frucht vom Baum der Erkenntnis verderben lassen. Gott hat uns im übrigen darauf hingewiesen, dass es so sein wird: alle Erkenntnis vergeht, allein die Liebe ist ewig.
Gerade hier gibt Gott uns seinen Namen: Jehoschua, Jesus: Gott rettet.
Also: Der Mensch kann nicht nur ein Stück Ton sein, sondern ein Teil von Gott muss in ihm mindestens schlummern, damit er überhaupt gnadenfähig ist, was ihm wiederum "Deine" Art der Entscheidung ermöglicht.
Ist mein vorangehender Absatz aus Deiner Sicht eine "Emanations-Bekenntnis?
Nein, so wie er da steht nicht. Emanation als Grundlage kann jedoch dazu führen, dass man den Menschen als Gott sieht, der sich nur noch selbständig dazu entwickeln muss. Aus der Bibel wissen wir, dass weder der Mensch noch etwa die Natur Gott ist.
Die Gnade hat logischerweise in der Emanationslehre keine große Bedeutung, womit auch eine Menschwerdung Gottes unnötig wäre.
Um beim Bild des Tons zu bleiben: es sind die Hände, mit denen Gott uns formt, nachdem er einen Gedanken an uns hatte. Aus sich heraus macht er uns aus Liebe wahr und schön, weil dies sein Wesen. Wenn man so will, ist die Kraft des Gedankens der Hl. Geist, die Bewegung, welche den göttlichen Willen in Materie umsetzt.