Was ist Theologie?

Rund um Bibel und Glaube
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AlTheKingBundy
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Mi 8. Jul 2020, 21:05 Ich kenne eine Person, die sich ohne eine andere Person und zwar druch Studium bekehrt hatte, das war Derek Prince. Er studierte Philosophie und kannte nahezu alle Werke der Weltliteratur bis auf die Bibel. Eines Tages war er ehrlich zu sich selbst und meinte, es wäre nicht richtig, dieses Werk auszulassen und begann sie systematisch zu lesen.
Dann war er eine Witzfigur, man kann nicht Philosophie studiert haben, ohne sich den Weltreligionen gewidmet zu haben.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Anthros hat geschrieben: So 23. Aug 2020, 21:05 "Menschenlehre" heißt "Anthropologie".
Das heißt es bei dir, aber nicht bei der die Mehrheit bibeltreuer Christen. Was den Theologie-Begriff anbelangt, heißt es soviel, dass Menschen andere Menschen über Gott belehren und ist zumeist negativ konnotiert.

Paulus benutzt z.B. den Begriff "Menschenweise" und grenzt ihn bewusst vom HG ab. Das Wort Theologie kommt als Begriff in der Schrift nicht vor. Eine einzige Stelle könnte man dahingehend deuten:
Joh 7:17 hat geschrieben: Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede.
Diese Wort gibt uns einen deutlichen Hinweis wie man wirklich die "Lehre von Gott" erkennt, Nicht indem man tonnenweise theologisches Papier studiert und in 1000 Nachtsitzungen überdenkt, sondern indem man einfach Gottes Willen tut. Es erspart 1000 Bücher zu lesen und ist eine Offenbarung, wenn man es erfasst hat.

Bei deinem Begriff, der sich erst im 16. Jh. geformt hat, geht es nicht um Gott. Zwischen guter und schlechter Theologie würde ich nun nach Jesu Wort wie folgt unterscheiden:

- Menschen mit HG belehren andere über Gott
- Menschen ohne HG belehren andere über Gott

Mit dem HG besteht die Chance, dass deren Theologie gut ist, ohne den HG ist es nahezu immer nur Topfen, also wertlos. Viele theologische Lehren entstanden ohne den HG. Aber dennoch nehmen sie andere an, obwohl sie im HG wandeln, weil solches Gedankengut dann unter dogmatischem Einfluss verbreitet wird.

Dort wo Theologie dazu benutzt wird um andere gleichzuschalten, entstehen auch immer Probleme. Es geht dann so aus, dass man andere, die dem nicht folgen ausschaltet und so entstehen Spaltungen. Die historisch wohl bekannteste Kirchenspaltung entstand in der Reformationszeit. Und nach ihr ging der Prozess nahezu unaufhaltsam weiter.

Die Tatsache der vielen Denominationen heute zeigt, dass also Theologie dazu geführt hat, entweder sich selbst abzugrenzen oder andere auszugrenzen, die sich nicht gleichschalten lassen. Man sieht demnach schon, was Theologie angerichtet hat.

Der Augangspunkt war eine verkommene Kirche, die mehr also nur Theologie zum Problem hatte und diese auch heute noch hat. Der Versuch Einheit zu schaffen indem man das Lehren nur einem exklusiven Klerus erlaubt bzw. Menschen zur absoluten Autorität erhebt war also eine Fehlentwicklung und zeigt, dass der HG sie auch nicht geleitet hatte.

Ich habe dafür gelernt unterschiedliche Auffassungen stehen lassen zu können, da der HG andere Dinge abverlangt. Er verlangt nicht die Gleichschaltung der Menschen im Denken, sondern die Einheit des Sinnes, das ist mehr als bloß gleich zu denken. Theologie kann das gehörig zerstören, was sie historisch zur Genüge unter Beweis gestellt hat.

Dennoch werde ich meinem Grundsatz nun auch hier weiter treu bleiben nicht das Kinde mit dem Bade auszuschütten. Hin und wieder findet ja sogar ein blindes Huhn ein Korn. :mrgreen:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Anthros
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Anthros »

Michael hat geschrieben: Mo 24. Aug 2020, 08:13
Anthros hat geschrieben: So 23. Aug 2020, 21:05 "Menschenlehre" heißt "Anthropologie".
Das heißt es bei dir, aber nicht bei der die Mehrheit bibeltreuer Christen.
Das heißt es weder bei mir noch ist es so, wenn eine angebliche Mehrheit es meint.
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AlTheKingBundy
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Anthros hat geschrieben: Mo 24. Aug 2020, 09:17
Michael hat geschrieben: Mo 24. Aug 2020, 08:13
Anthros hat geschrieben: So 23. Aug 2020, 21:05 "Menschenlehre" heißt "Anthropologie".
Das heißt es bei dir, aber nicht bei der die Mehrheit bibeltreuer Christen.
Das heißt es weder bei mir noch ist es so, wenn eine angebliche Mehrheit es meint.
Das versteht Michael nicht, deswegen ist jede Diskussion mit ihm verloren, weil er sich seine eigene Sprache definiert. Wenn es schon mit der aktuellen Sprache hapert, wie soll es dann mit der antiken funktionieren? :lol:
Beste Grüße, Al

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Anthros
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Anthros »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 24. Aug 2020, 16:39 Das versteht Michael nicht, deswegen ist jede Diskussion mit ihm verloren, weil er sich seine eigene Sprache definiert.
Wie der Zuschlag für Qualität per Quantität gegeben wird, verliert sich die Qualität seines Selbst in der Quantität und Meinung einer Mehrheit.
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Anthros »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 24. Aug 2020, 04:59
Anthros hat geschrieben: So 23. Aug 2020, 21:11
AlTheKingBundy hat geschrieben: So 23. Aug 2020, 18:21 Ohne Theologie hat man keine Chance, biblische Schriften zu verstehen. Allerdings nur dann, wenn sie antidogmatisch ist.
Was macht denn ein Dogma aus? Kannst du ein Beispiel nennen? Und kannst du sagen, wie jenes Beispiel oder auch ein anderes antidogmatisch angegangen werden würde?
Antidogmatisch bedeutet z.B., dass folgende Festlegungen NICHT getroffen werden, sondern höchstens nach der Hermeneutik geschlussfolgert werden kann: "der Autor ging mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass...":

1. Es existiert ein Gott.
2. Es existiert kein Gott.
3. Die Dreieinigkeit ist (nicht) existent.
4. Es existieren Wunder.
5. Jesus ist von den Toten auferstanden.
Du meinst, zwar von Wahrscheinlichkeiten ausgehend, sie dann aber als Wirklichkeit präsentieren?
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AlTheKingBundy
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Anthros hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 08:43 Du meinst, zwar von Wahrscheinlichkeiten ausgehend, sie dann aber als Wirklichkeit präsentieren?
Nein, eine wissenschaftliche Textdeutung stellt die Aussagen eines Textes nur als "Wirklichkeit" oder auch Absicht des Autors dar.
Beste Grüße, Al

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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 10:05 Nein, eine wissenschaftliche Textdeutung stellt die Aussagen eines Textes nur als "Wirklichkeit" oder auch Absicht des Autors dar.
Aber unter "undogmatischen" Bedingungen. - Das Problem: Die Bibel kann man nur verstehen, wenn man Gott voraussetzt. - "Wissenschaftlich" in Deinem Sinne ist also: Was bedeutet der Bibeltext, wenn man Gott als Grundlage NICHT voraussetzt.

Da kommt sicherlich was Strukturiertes raus, aber nicht unbedingt die "Wirklichkeit". - Oder weiter gefasst: "Wissenschaftliche Theologie" in DEINEM Verständnis (und damit bist Du wahrlich nicht allein) sagt im Grunde, was die Bibel bedeutet, wenn es Gott NICHT gibt. - Genau diese Exeistenz Gottes ist aber die Voraussetzung dafür, dass der Bibeltext einen Sinn macht. - Da dreht sich was um sich selbst.
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AlTheKingBundy
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:25
AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 10:05 Nein, eine wissenschaftliche Textdeutung stellt die Aussagen eines Textes nur als "Wirklichkeit" oder auch Absicht des Autors dar.
Aber unter "undogmatischen" Bedingungen. - Das Problem: Die Bibel kann man nur verstehen, wenn man Gott voraussetzt.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Man darf nichts voraussetzen.
Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:25 "Wissenschaftlich" in Deinem Sinne ist also: Was bedeutet der Bibeltext, wenn man Gott als Grundlage NICHT voraussetzt.
Auch falsch.
Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:25 Da kommt sicherlich was Strukturiertes raus, aber nicht unbedingt die "Wirklichkeit".
Scherzkeks, es kommt immer dann nichts heraus, wenn man dogmatisch etwas von vorneherein festlegt.
Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:25 Oder weiter gefasst: "Wissenschaftliche Theologie" in DEINEM Verständnis (und damit bist Du wahrlich nicht allein) sagt im Grunde, was die Bibel bedeutet, wenn es Gott NICHT gibt. -
Blödsinn.
Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:25 Genau diese Exeistenz Gottes ist aber die Voraussetzung dafür, dass der Bibeltext einen Sinn macht. - Da dreht sich was um sich selbst.
Nein, das macht eben keinen Sinn, dogmatischer Zirkelschluss.
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:25 Die Bibel kann man nur verstehen, wenn man Gott voraussetzt.
Das wurde von mir für diesen Thread vorausgesetzt als ich dieses Thema nur mit Christen erörtere. Die Ansichten Nichtgläubiger zur Bewertung von Theologie ist für mich hier gar nicht Diskussionsgegenstand. Das philosophische Gerede kannst du hier bitte auch einstellen oder anderswo unterbringen. Das Forum bitte dafür Raum genug.

Wissenschaft schließe ich hingegen nicht aus, da uns gerade hier die Geschichts- Text- Sprachwissenschaft helfen kann die vorhandenen Textquellen über Jesu Leben hinsichtlich seiner Biographie ins rechte Licht zu rücken. Hier rangieren für mich Fakten vor jeder theologischen bzw. wissenschaftlichen Deutung oder Haltung.

Eine Wissenschaft oder Theologie, welche die Historizität über das Leben, Sterben und Auferstehung Jesu in Frage stellt erhält für mich keine Bedeutung, weil sie uns für den Glauben nichts lehren kann. Sie wird wertlos und hält erfahrungsgemäß auch objektiven Tatbeständen aus korrekter Geschichtsforschung nicht stand.

Für mich gilt, dass Gott sich geoffenbart hat und das so bezeugt hat, dass es objektiven Prüfungskriterien standhält, weshalb Paulus getrieben vom HG problemlos schreiben kann, dass wir alles prüfen sollen (1 Thess. 5:19-22), was auch Weissagung miteinbezieht, die nicht verachtet werden darf.

Dazu macht der Gläubige lebendige Erfahrungen mit dem Heiligen Geist, sodass er von anderslautenden wissenschaftlichen oder theologischen Untersuchungen nicht weiter abhängig ist. Wie Gott Gebet erhört erfahrt auch nur der, der auch betet. Das ist eine einfache theologische Tatsache und wird dennoch nur für den Fakt, der auch im Glauben betet.

Wenn Jesus über das Wasser ging, dann kann Physik das nicht erklären, weil es deren Horizont übersteigt. Desgleichen gilt für Heilung, die sich nicht nach medizinischen Erkenntnissen richten. Ein Aussätziger, der erlebt hat, wie er rein wurde, dem ist die dermatologische Fachmeinung irreparabler Hautschäden völlig Schnuppe, Et hat diese Erfahrung mit Gott gemacht und nicht mit Ärzten.

Hier steht Gott über den Dingen, weshalb es von Gott auch nur durch den Glauben zugänglich ist. Ungläubige erleben das auch nicht. Sie können noch so viele Belege über die Unmöglichkeit erbringen, sie sind einfach irrelevant, der Lebendige Beweis des Gläubigen steht dem entgegen.
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