PeB hat geschrieben: ↑Mo 21. Sep 2020, 15:50
Auf die Gefahr hin, mir wieder vorwerfen lassen zu müssen, meine Einmischung sei offtopic oder meine Vorstellung sei grundsätzlich wieder mal falsch und daher unangebracht, möchte ich trotzdem folgende (rhetorische) Fragen stellen:
1.
Sollte Jesu Tod am Kreuz nur ein punktueller "Reset" unseren Sündenregisters sein, um uns danach wieder vor das Gesetz Israels zu stellen?
Meine Entschuldigung zuvor. Es ging mir eine Weile nicht gut, da konnte ich mich nicht so einbringen.
Ich meine , daß dies eine wesentliche Aussage des NT ist, daß wir dem Gesetz gestorben sind und das wir frei sind , von dem Gesetz.
Das Gesetz hat unsere Sündhaftigkeit ins Licht gestellt und unsere Unfähigkeit , es in jeder Beziehung einzuhalten und deswegen hat Gott uns von dem Gesetz Israels befreit. Nur wenige Dinge sind den gläubigen Christen bei dem Apostelkonzil auferlegt worden, als die Frage nach der Beschneidung laut wurde.Gal 2,19, Rö 7,6, Apg 15,29
Der Herr Jesus hat das Gesetz erfüllt und unsere Gerechtigkeit auf ein neues Fundament gestellt.
Aber damit ist nicht die ganze Funktion des Gesetzes erklärt.
Der Herr Jesus hat uns gemahnt, an ihn zu glauben und die Gebote der Liebe zu achten, sonst nichts. Die Gebote der Liebe beziehen sich sowohl auf Gott als auch auf den Nächsten.
Es ist klar, daß in den Geboten der Liebe enthalten ist, daß wir das Gesetz im Hinterkopf behalten und Dinge nicht tun, wo Gott nicht will, daß wir sie tun.
Insofern sind wir in unserer Freiheit von dem Gesetz nicht dazu berufen, alle Gebote zu übertreten. So kann man ja Gott nicht lieben. 1 Joh 5,3
Zunächst scheint alles viel einfacher geworden zu sein, aber in Wirklichkeit ist es gar nicht so leicht diese Gebote zu halten.
Ein Bild ist mir dabei immer vor Augen, daß Paulus im Galaterbrief verwendet. Da geht es darum,daß Israel , wie ein Kind unter der strengen Zucht des Gesetzes Gottes Regeln gelernt hat und nun durch die Verlagerung der Gerechtigkeit auf das Fundament des Glaubens, die Freiheit hat, zu leben, wie ein mündig gewordenes Kind. Gal 3,23-29
Ist es nun leichter als Kind zu leben unter dem Zuchtmeister des Gesetzes oder ist es leichter als erwachsenes Kind zu leben, das sich mit dem Gelernten in der Welt bewähren soll ?
PeB
2.
Woran hat es denn den Akteuren im AT beim Versuch, das Gesetz zu erfüllen, gemangelt? Anders gefragt: wodurch hat Jesus das Gesetz erfüllt?
Der Herr Jesus hat uns der Bürde befreit, das Gesetz zu erfüllen. Aber der Punkt ist nicht nur, daß wir das Gesetz nicht erfüllen können, sondern , daß wir durch das Gesetz in wichtigen Punkten lernen, wie wir uns in der Welt verhalten sollen.
Wer das Gesetz kennt, sollte wissen, worauf es Gott ankommt und es ist nicht immer leicht so zu leben, wie es Gott gefällt.
Und die Versuchungen durch Satan sind schlimmer geworden, meine ich. Off 12,12 Es gab viele schreckliche Verfolgungen für die Christen.
Und es gibt Christen, die so verführt sind, daß sie vielleicht nicht einmal merken, wie sehr sie schon vom Wege abgekommen sind.
Da haben sich vielleicht in der Frühzeit des Christentums manche wieder nach den ruhigen Zeiten des Gesetzes zurückgesehnt, obwohl die Pharisäer aus dem Gesetz so eine schwere Last gemacht haben.
Erinnert das nicht irgendwie an die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten ? Da haben sich ja auch einige Israeliten wieder nach den Fleischtöpfen Ägyptens zurückgesehnt. 2 Mo 16,3
Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.