Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Wozu sollen wir dann schon seit 2000 Jahren beten, "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe" ? - Da ist wohl gemeint, dass UNSER Leben im Hier & Jetzt das Reich herbeiführt.
Nein - das wäre ja Selbsterlösung.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Oder meinst Du Gott ist so vergesslich, dass wir ihn daran erinnern müssen, was er tun will?
Nein. - Das Problem liegt darin, dass wir "Dein Reich" vollkommen unterschiedlich verstehen. -Du verstehst es als irdische Projektion, ich als "Himmelreich". - Glaubst Du, dass "Dein Reich" in Deinem Sinne das ist, was in der Offenbarung steht?
Offb.21
Und ich sah
einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn
der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. ...
Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach:
Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und
er wird bei ihnen wohnen, und
sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4und
Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein,
noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Das ist schon sonderbar: Da will Gott das Gute und lässt den "Teufel" gewähren...
Das Bewusstsein des Guten ist nur möglich über das Kennen des Bösen. - Das irdische Dasein (= "Gefallene" Welt) ist demnach nicht der Erfüllungsort, sondern ein Erkenntnis-Entwicklungsort. - Den Begriff "Selbst-Verwirklichung" gibt es erst seit dem späten 20. Jh.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Aber wenn man genauer hinschaut ist alles Böse allein aus dem Menschen erklärlich.
Man kann Modelle finden, mit denen es so ist. - Aber das erklärt nicht, woher das Böse kommt und was es ist.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Aber solange das Christentum auf diesem Niveau agiert, wird der "Fürst der Welt" noch lange herrschen.
Das Christentum kann agieren wie es will: Auf diese Frage hat es keinen Einfluss.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Es heißt "Jetzt ergeht das Gericht über die Welt" und das ist vollkommen logisch. Denn mit Jesu Auferstehung ist der Tod ein für allemal besiegt und damit die Herrschaft des Irrtums entmachtet.
Das ist wirklich eine komische Stelle, da sie dem "Der Fürst kommt" widerspricht - zumindestens auf dem ersten Blick. - Ich habe mal nachgeschlagen - bei "Handreichungen" steht dazu:
Mit dem Einzug Jesu in Jerusalem beginnt für den HERRN die Leidenszeit, und Er weiß, dass mit Seiner Kreuzigung die Sünde der Menschheit ihren Höhepunkt erreicht und die Welt in ihrem Unglauben und ihrer Verwerfung des Sohnes Gottes gerichtet wird, dass aber auch durch Seinen Erlösungstod dem Fürsten dieser Welt, dem Teufel, die Macht genommen wird. Wohl stehen wir noch unter der Gegenwart und dem Einfluß der Sünde, aber nicht mehr unter ihrer Herrschaft. (Hebr. 2,14).(Handreichungen)
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Was meinst Du mit "anderem Geist" ?
Das sagt man oft für "Satan", wenn man dessen geistige Macht benennen will.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Welcher Eigenwille wurde überwunden? - Jesu Eigenwille?
Durch Jesus als Mensch wurde der Eigenwille in das "Dein Wille geschehe" hinein überwunden.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Die Menschen sind jetzt eigenwilliger als je zuvor, und das Leid besteht auch noch, und wird weiterhin bestehen, wenn sich der Mensch nicht ändert.
Eben - und er wird sich nie ändern, weil es sein Wesen ist, ich-orientiert zu sein. --- Es ist EIN Argument für die Trinität, wenn man in Jesus den Menschen sieht, der nur als Gott diese Ich-Orientierung überwinden/aufheben konnte.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Nur im Bewusstsein, dass mich - da ich ewig bin - nichts vernichten kann, kann ich alles "fleischliche" Wesen aufgeben. Wer das nicht tut, bleibt im Leid.
Prinzipiell ja - nur dass Du mit diesem Bewusstsein im Irdischen Leid nicht verhindern kannst. - Und wenn es nur deshalb ist, weil Leid auch Mit-Leid ist. - Oder anders: In der "gefallenen Welt" ist Leid eine Konstante an sich, die Du individuell nicht dadurch aushebeln kannst, dass Dir irgendwas bewusst ist.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Muss doch aber nicht sein, wenn man auch so gut zurechtkommt.
Man kommt nur dann gut zurecht, wenn man die Sehnsucht nicht kennt, die es zwischen Gott und Menschen geben kann.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Und wenn die Menschen böse bleiben?
geht nicht. - Wenn "das Böse" als solches vernichtet ist, kann es auch nicht mehr im Menschen sein.
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Der verlorene Sohn gibt seine alte verfassung auf und nimmt freiwillig die wahre an.
Das tut JEDER, der irgendwann ins Licht der Erkenntnis gestellt wird. Denn dann wird man gezogen und will "dorthin".
Spice hat geschrieben: ↑Di 6. Okt 2020, 17:06
Es geht darum, dass wir uns konkret und zwar von Grund auf ändern, sonst wird`s nichts mit dem Himmelreich.
Nicht "wir uns". --- Wir müssen verwandelt/verändert sein - da stimme ich Dir zu. - Aber ich glaube nicht, dass dies dadruch geht, dass "wir uns" verändern. - Das ist schon wieder zu menschen-zentriert gedacht.