Spice hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 09:06
Ich kenne keine Selbstverwirklichungs-Religion.
Das heute vorherrschende Weltbild predigt Selbstverwirklichung im anthropozentrischen Sinne als die große Botschaft und hat somit den Rang einer säkularen Religion.
Spice hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 09:06
Wenn Du unter dem Begriff das allgemeine Streben mancher Menschen nach Selbstverwirklichung verstehst, dann meine ich das auf keinen Fall. Denn das ist ja nichts anderes als der Ruf nach Freiheit für den Egoismus. Diese Menschen gehen ja nicht von dem neuen Bewusstsein (also der Wiedergeburt) aus, ewige Wesen zu sein, sonder vom Bewusstsein, wir haben nur dieses eine Leben.
Genau - also das meinst Du NICHT.
Spice hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 09:06
nd diese transzendente Wahrheit ist, dass jeder Mensch potentiell ein Gott ist
Das ist allermindestens missverständlich formuliert, da es nur EINEN Gott gibt. - Christlich wäre, dass sich der Mensch als gott-orientierungs-fähiges Wesen ("Ebenebildlichkeit") erkennt und danach lebt (ein Gnu kann das NICHT).
Spice hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 09:06
Vielleicht, weil es um uns geht, und nicht um Gott. Gott ist ja schon vollkommen ?
Klar geht es um uns - aber doch nur in Bezug auf Gott. ---- Letztlich geht es um uns insofern, dass wir in uns selber das "DEIN Wille geschehe" erkennen und danach handeln.
Spice hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 09:06
Aber wir unterlassen, was uns aufgetragen ist!
Das wird der Normalfall im DAsein bleiben. - Es gibt natürlich "Heilige", die zu besonders gottgefälligem Handeln befähigt wurden - aber diese haben eher die Funktion von Wegweisern. Sie sind NICHT dazu da, sich dem Irrtum hinzugeben, dass sie jemals "mehrheitsfähig" werden könnten. - Es wird auch im Jahr 2500 Heilige geben, aber der Normalo wird im Spannungsfeld von gut und böse gefangen bleiben.
Heute ist es doch sogar so, dass oft die Orientierungsgröße Gott überhaupt nicht mehr erkannt wird. - "Jesus" hat in der westlichen "aufgeklärten" Kultur immer mehr den Rang eines "Pumuckl" oder "Harry Potter" - Fiktion. --- Wir müssten also überhaupt erst wieder einmal Grundlagen erneuern, um in die Linie Deiner Vision zu kommen.
Interessant wäre allerdings die Frage, ob Dinge wie der Kategorische Imperativ oder bspw. wie Achtsamkeits-, Rücksichts- und Naturschutz-Politik säkulare Folgen des (christlichen) "neuen Menschen" sind (also sozusagen incognito) oder ob dies auch ohne NT gehen würde. - Was meinst Du?