Das ist ein Unterschied, klar. Aber für beide ist die Tatsache, dass sie 1970/1975 ge- und erlebt haben entscheidend. Sie betrachten also beide Seiten. Herr Buber kann nicht beide Seiten betrachten, die Apostel Jünger schon. Die Apostel Jünger wissen also, wie der Schatten aussieht und wie die Sachen selbst aussehen. Jesus hingegen hat gar keine Seiten, da er mit recht sagen kann "Bevor irgendwer oder irgendwas erschaffen wurde, bin ich."
Darum ging es auch nicht. Es ging darum, welche Qualität unsere Bezugsquelle hat. Und da ist Jesus dem Herrn Buber nun mal unendlich voraus.
Jesus sieht in jedem Fall richtig. Alles. Denn er ist das Memra und das saelbst nach dessen Beschreibung im Talmud. Da wir unter uns auch messianische Juden haben (nicht im Forum, allgemein) und die Überlieferungslage der Bibel aus Sicht von Historikern exelent und einzigartig ist, haben wir eine hervorragende Ausgangssituation für das Jada. Denn Gott selbst, der Heilige Geist (trinitarisch?) trägt den notwendiger Rest dazu bei.Hiob hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 20:00 Natürlich sieht Jesus trinitarisch verstanden richtig. - Aber wir können nicht mehr machen, als seinen Blick zu verstehen versuchen - es gibt keine garantie, dass wir richtig liegen. - Alle Christen beziehen sich auf Jesus - welche Gruppierung davon hat das Recht zu sagen: "Ich WEISS, dass ICH Jesus repräsentiere". - Was geht, ist:"Ich GLAUBE, dass ich Jesus repräsentiere".
Grundsätzlich ist Deine Aussage allerdings falsch. Denn NICHTS und NIEMAND in der Bibel sagt, dass wir trotz allen Stückwerks im Jada grundsätzlich FALSCH liegen werden und können. Im NT vertreten und begründen ALLE relevanten Protagonisten, dass man die befreiene Wahrheit erkennen kann und wird. Dein Beharren auf die grundsätzliche Unsicherheit im Erkennen der Wahrheit mag philosophisch begründet sein. Biblisch begründet ist es nicht. Leider kommen wir an diesem Punkt nicht weiter. Seit Jahren nicht.
Nein. Es geht nicht um die "christliche Warte" als gäbe es eine gleichwertige "jüdische Warte". Schau Dir doch die Bibel an. Es geht um die "tatsächliche Warte", um die göttliche Perspektive. Das NT gibt keine alternative Realität, sondern zeigt die Realität wie sie ist und wie die Juden an ihr weitgehend gescheitert sind. Das AT war und ist ein Schatten mit eschatologischer Ausrichtung. Einige Menschen im AT haben das erkannt. Wir kennen sie heute als "Wolke von Zeugen". Diese Menschen haben nicht die "christliche" Warte vorausgesehen. Sie haben verstanden, was die Sache selbst ist und kein Schatten.Hiob hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 20:00 Wieso "negieren"? - Das NT ist Maßstab für die geistliche Sicht aus christlicher Warte - das bleibt auch so. --- Bsp: Der Mensch Abraham (gilt auch für David und andere) ist charakterlich in seiner Zeit ein anderer als das, was man ihm heilsgeschichtlich zuspricht.
In der Übersetzung gibt es Grenzen der Lesarten. Buber hat vieles gut übersetzt, aber eben längst nicht alles. Das geht allen Übersetzern so. Leider ist noch keiner auf die Idee gekommen, mal einen großen Rat zu gründen und neu zu übersetzen. Damit möchte ich nicht sagen, dass die vorhandenen Übersetzungen schlecht wären. Es gibt Übersetzungen, die kann man leicht aussortieren. Dort wird die Möglichkeit der unterschiedlichen Lesarten so deutlich der eigenen Tendenz unterworfen, dass man in einem Rat schnell deren Ausschluss beschließen könnte. Über Konfessionen hinweg.Hiob hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 20:00 Es geht nicht um "Buber gegen Jesus", sondern um "Buber gegen andere Übersetzer". --- Was Jesus aus seiner Sicht zum AT sagt, ist in der Tat nicht zu toppen . - Aber wir sind doch nicht Jesus, sondern Interpreten Jesu - wir meinen (oft), dass die Worte Jesu so gemeint sind, wie WIR sie verstehen (und andere sind irren sich). - Das sagen dann alle. - Was nun hat Jesus WIRKLICH gemeint?
Daran denke ich bereits seit Jahren. Dann denke ich wieder, dass wir gaaaaaanz weit auseinander sind. Es wackelt etwas hin und her. Ich weiß nämlich nicht, ob Du vieles von dem wirklich so meinst, wie Du es schreibst. Dein Wortschatz ist riesig und die Weise wie Du Begriffe füllst unübersichtlich. Es wäre einfacher, fülltest Du bei biblischen Themen Worte eben biblisch. Aber ich weiß nicht, ob Du das kannst oder überhaupt willst. Ich bin mir bei Dir nicht einmal sicher, ob Du überhaupt viel in der Bibel liest, oder Dir Stellen die Dir irgendwann mal begegnet sind partikular aus ihrem Kontext hebst und in Deinen eigenen Kontext eingliederst. Interlektuell würde ich Dir das zutrauen. Aber ich will das nicht ölffentlich weiter vertiefen.
Doch, muss es. Gottes Heilsgeschichte ist immer historisch angebunden. Darauf basiert doch gerade JHWHs Anspruch auf Vertrausenswürdigkeit und das nicht nur im oder für den Rückblick. Auch in den Propheten ist die historische Wirklichkeit die Basis, sowohl für Unheilsaussagen als auch für eschatologische Perspektiven. Jesus selbst bezieht sich auf diesen Umstand als Basis für die von ihm vollzogene Vollendung.Hiob hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 20:00 Doch, muss es. Die Heilsgeschichte des AT ist immer historisch angebunden, selbst in den Propheten. Daraus begründet JHWH doch gerade seinen Namen und darauf basiert Jesu Vollendung dessen.
Richtig - das ist der Vorsatz, den wir haben müssen (egal, ob es dann gelingt oder nicht). - Aber Du sagst zurecht HEILS-Geschichte - also im Rückblick geurteilt. - Das muss nicht viel mit der damaligen Wirklichkeit zu tun haben.