ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 19. Nov 2020, 23:17
Es lohnt sich genau hinzschauen und dann noch mal das Konzept von Zeugenschaft zu überdenken, bevor die Glaubwürdigkeit von Autoren angezweifelt wird.
Weshalb ich immer auf die Mehr-Zeugen-Regel verweise als Gottes Prinzip, wie wir uns der objektiven Wahrheit nähern können.
Was genau ist unser Beobachtungsgegenstand? Es ist nicht Matthäus oder wer anderer, der sich u.U als Matthäus ausgibt, sondern ein Text, der uns vorliegt. Auf diesen werfen wir jeder aus seiner Blickrichtung den Blick darauf. Hier beginnt bereits der erste gravierende Denkfehler. Man sagt dazu nicht mehr "Text" sondern "Mt." Das ist bereits objektiv gesehen fürs erste falsch.
Es ist also nicht nur der Blick, der unsere Wahrnehmung beeinflusst, sondern in erster Linie die geistliche Orientierung. Hier helfen objektive Kritereien, damit uns die eigene subjektive Blickrichtung nicht täuscht.
Ein gewaltige Quelle an Täuschung ist die Theologie. Durch vorgegebene Prämissen wird es quasi verboten einen anderen Blickwinkel auf einen Text zu werfen, als sie vorgibt. Das wäre nur gültig wenn die Prämisse auch objektiv wahr wäre. Tatsächlich sind viele das nicht, sie wurden rein dogmatisch festgelegt.
Ich gehe anders heran. Wir nehmen einen Objektgegenstand, z.B. das erste Auftreten des Johannes des Täufers. Auf dieses Geschehen nehmen alle Evangelisten Bezug. Jeder aber mit seinem Blick. Dabei stellt man fest, dass alle ein bestimmtes Objektdetail völlig gleich treffen. Ihre Blickrichtungen schneiden sich genau in einem Punkt.
In der Regel treffen sich niemals vier Strahlen in einem einzigen Punkt, oft nicht einmal zwei. Treffen sie sich überhaupt nicht, so sehen sie aneinander vobei und jeder berichtet über etwas anderen. Das kann keine Theologie geradebiegen, weil das objektiv gesehen Humbug ist.
Treffen sie sich aber, noch dazu vier, ist das ein echtes Phänomen, sodass man davon ausgehen kann, dass sie dann auch das gleiche Objekt treffen. Derart nennt man den Vorgang Objektivierung. Mehrere Zeugen sehen die Sache richtiger als ein einziger. Bei einem allein hast du den 50/50 Joker. Er kann Recht haben, er kann völlig daneben liegen.
Z.B. bestätigt jeder der Evangelisten dieses Wort:
Mt 3:3 hat geschrieben:
Das ist der, von welchem geredet wurde durch den Propheten Jesaja, der spricht: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!
Markus 1:3 hat geschrieben:
Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!
Lk 3:4 hat geschrieben:
wie geschrieben steht im Buch der Worte des Propheten Jesaja, der spricht: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!
Joh 1:23 hat geschrieben:
Er sprach: Ich bin die Stimme eines Rufenden, in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Eine überwältigende Übereinstimmung, die man nur selten in der gesamten Schrift vorfindet, weshalb man annehmen kann. Diese Ereignis hat objektiv so stattgefunden, was damit auch die Weissagug des Jesaja bestätigt.