Dreifaltigkeit

Rund um Bibel und Glaube
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Sunbeam
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 09:49


So gesehen war (ausgerechnet) mir der Katholizismus immer am liebsten, weil dort nur auf höchster Ebene diskutiert wird und auf Volksebene eher auf der mystischen Ebene verblieben wird ("Rosenkranz" statt "Was bedeutet dieser Bibelvers?"). - Aber das passt heute nicht in die Zeit und so haben wir säkular eine Meinungs-Gesellschaft und geistlich 40.000 Denominationen. - Verstehst Du, worauf ich raus will?
Nein, verstehe ich nicht, ich bin ja schon froh, das du nicht ontisch geworden bist...
(Kleiner Scherz zum Advent.)
Hiskia
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiskia »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 08:10 Jesus lediglich als so eine Art Engel auf derselben Stufe mit Erzengeln; als Dienstboten des Vaters zu sehen ist eine Degradierung und keine Ehrung.
Wie kann ein "Engel" allgegenwärtig sein?

Was bedeutet es, jemanden zu ehren?
Was bedeutet es für einen Gläubigen in der Praxis, den Sohn genauso anzuerkennen wie den Vater?
Es ist keine Degradierung Jesu! Niemals!! Ich habe auch nicht gesagt das Er auf derselben Stufe ist wie ein Erzengel!
Da kommen schon Unterstellungen die falsch sind! :x
Und was sollen diese Fragen? Man kann Jesus ehren so wie der Vater. So wie man es liest. Ist das so kompliziert?!
Jesus hat uns zu verstehen gegeben gemäss Johannes 5 das folgende: 19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.
20 Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, sodass ihr euch verwundern werdet.
21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.
22 Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben,
23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.


Gruss Hiskia
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 10:04 Nein, verstehe ich nicht, ich bin ja schon froh, das du nicht ontisch geworden bist...
:lol: - Vielleicht hast Du es deshalb nicht verstanden. - Noch mal ganz einfach:
Je tiefer ein geistliches Grundbewusstsein in der Bevölkerung verankert ist, desto weniger braucht man Systeme, dieses zu erklären.

Meine eigenen Quassel-Marathone sind darin begründet, dass das Wenige, was an geistlichem Bewusstsein da ist, von einer schein-aufgeklärten Übermacht oder religiös-systemischen Minderheit zerredet wird.
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 09:54 Es geht nicht darum, dass Jesus nicht sündigen konnte und deshalb erlöste, sondern dass er ohne gesündigt zu haben frei und gerecht war, die Sünde der Menschheit tragen zu können.
Da sind wir uns einig. Und da kommt eben mein Zusatz: Kein Mensch kann dies leisten, es sei denn, in ihm ist Gott. - Also wäre Jesus nicht trinitarisch zu verstehen, hätte er nicht ohne ohne Sünde sein können.
Rembremerding hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 09:54 Gott ist nicht nur die absolute Liebe, sondern ebenso die absolute Gerechtigkeit.
Das sehe ich genauso, nur dass wir unter "Gerechtigkeit" Unterschiedliches verstehen - für mich ist "Gerechtigkeit" nach wie vor "Bewahrheitung", also einen Ausgleich zu schaffen (daher kommt ja das Wort "Entgelt" und somit "Vergeltung").
Rembremerding hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 09:54 Deshalb sind wir Menschen in erster Linie auch nicht durch Gottes Barmherzigkeit erlöst, sondern von Gottes Gerechtgkeit.
In MEINEM Gerechtigkeits-Verständnis ist es genau so.
Rembremerding hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 09:54 Luther hat es in etwa so ausgedrückt: Zu seinem persönlichen Gericht werden ihm all seine Sünden zur Last gelegt, es wäre ungerecht, käme er ins Reich Gottes, aber er klammert sich an Jesu Beinen, der sagt: Vater, er ist ein Sünder, aber er hängt an mir, ich habe beim Kreuzestod seine Sünden weggenommen, er ist gerechtfertigt.
Das ist auf dem Weg zu dem, was ich meine - Zustimmung.
Rembremerding hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 09:54 Man muss auch etwas umfassender denken: Was ist Sünde? In erster Linie eine Absonderung, eine Abkehr von Gott.
OBJEKTIV genau richtig gesehen - nur dass ich es nicht als "Entscheidungs-Größe" verstehe, sondern als Notwendigkeit des Menschseins an sich - genauso, wie der "Fall" notwendig war und keine Panne.
Rembremerding hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 09:54 Wenn du die tatsächliche Aufklärung meinst und nicht ihren Abgesang im Relativismus des Zeitgeists, dann ist es wirklich interessant.
Naja - es ist beides interessant:
1) Bei der tatsächlichen Aufkläruung, weil sie sich im Dienste des "Ad maiorem Gloriam Dei" verstanden hat.
2) Beim heutigen Abklatsch, weil man tatsächlich meint, ein Fortschritt (!!) zu dieser tatsächlichen Aufklärung zu sein.
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Sunbeam
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 10:30
Je tiefer ein geistliches Grundbewusstsein in der Bevölkerung verankert ist, desto weniger braucht man Systeme, dieses zu erklären.

Geistliches Grundbewusstsein in der Bevölkerung!?!!?

:lol:

Mensch, Hiob, jetzt kommt nicht nur die große Trommel, jetzt kommt die ganz dicke Pauke.

Wenn auch Le Bon nicht mehr ganz der Zeit gemäß sein soll, so habe ich seine "Psychologie der Massen" eher dahingehend verstanden, das dein Geistliches Grundbewusstsein in der Bevölkerung doch eher eine religiöse Bewusstslosigkeit der Bevölkerung ist.

Das Divide et impera funktioniert auch im Christentum, eine sehr "ideologielastige Religion"; also, da kann man "falten" wie es einem Konzil in den jeweiligen Kram passt, am ende hat dann jedes Dogma so viele Falten, wie ein alter Mops.
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Beitrag von Anthros »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 10:48 Wenn auch Le Bon nicht mehr ganz der Zeit gemäß sein soll, so habe ich seine "Psychologie der Massen" eher dahingehend verstanden, das dein Geistliches Grundbewusstsein in der Bevölkerung doch eher eine religiöse Bewusstslosigkeit der Bevölkerung ist.
Dass den noch jemand kennt?! Aber eigentlich weiß das jeder Psychologe und ernsthaft die Welt beobachtende Interessierte, für den die Voraussetzung eben ist, sich nicht dieser Massenbewusstlosigkeit hinzugeben.
Was sich "Christentum" verbreitet nennen will, ist der Bewusstlosigkeit eines individualitätslosen Gruppendenkens geschuldet, statt Dreifaltigkeit geistig zu verstehen.
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Erich
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Erich »

Sunbeam hat geschrieben: Fr 11. Dez 2020, 15:06 Ich frage mich nur: warum blieb man nicht bei der Position des Arius, dem gelehrten Presbyter von Alexandrien (256-336 n.Chr.),
Weil Arius auch falsche Lehren und Halbwahrheiten verbreitete!
der die Position vertrat, also die bis dahin traditionelle Position der Kirche, dass der Gottessohn dem Gottvater untergeordnet (subordiniert) sei und als Mittler zwischen Gott und den Menschen stehe.
Natürlich war und ist Jesus Christus als wahrer Mensch seinem Gott und Vater untergeordnet,
denn als Mensch ist er doch unser Bruder und Hoherpriester und Mittler, der für uns eintritt,
aber als wahrer Gott ist der Herr Jesus Christus dem Heiligen Vater und dem Heiligen Geist, gleich.

Nur ein Beispiel:
Joh 20,28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
Wie kannst oder willst Du nun diese eindeutige Antwort des heiligen Thomas an Jesus Christus wegdiskutieren (also nicht mehr vorhanden sein lassen) :?:

Schau: Wäre der Herr Jesus Christus nicht Gott, dann hätte er hier eindeutig Götzenanbetung zugelassen :!:

Nun frag Dich mal: Warum hat Jesus Christus dem heiligen Thomas nicht widersprochen!? ;)
Zuletzt geändert von Erich am Sa 12. Dez 2020, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)
Hiskia
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiskia »

Hallo an beide, bin neu hier und verfolge diesen Thread, sorry das ich mich einmische.
Erich hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 11:34 Natürlich war und ist Jesus Christus als wahrer Mensch seinem Gott und Vater untergeordnet,
denn als Mensch ist er doch unser Bruder und Hoherpriester und Mittler, der für uns eintritt,
aber als wahrer Gott ist der Herr Jesus Christus dem Heiligen Vater und dem Heiligen Geist, gleich.
Achtung, da fängt es an lieber Erich. Gleich inwiefern?

Meine Aussage ist: Jesus ist und war, weder vorher, während des Erdseins und nachher, Gott! Ja, Jesus ist nicht Gott!
Ich bin dennoch gespannt auf deine Antwort auf die Frage: Inwiefern gleich?

Gruss Hiskia
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 10:48 Geistliches Grundbewusstsein in der Bevölkerung!?!!?
Ja, genau das.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 10:48 Wenn auch Le Bon nicht mehr ganz der Zeit gemäß sein soll, so habe ich seine "Psychologie der Massen" eher dahingehend verstanden, das dein Geistliches Grundbewusstsein in der Bevölkerung doch eher eine religiöse Bewusstslosigkeit der Bevölkerung ist.
Es gibt zu allen Guten ein Böses - das liegt in der Dialektik/dem Dualismus des Daseins. Das ist geradezu das Grundmotiv der Genesis. - Konkret:
"Verbreitetes geistliches Grundbewusstsein" und "massenpsychologische Bewusstlosigkeit" sind zwei Seiten derselben Medaille. - Man kann also das eine nicht gegen das andere ausspielen.

Aber Deine Antwort ist typisch für unsere Zeit. - Stell Dir mal vor, dass es Zeiten gab, in denen man es sich NICHT vorstellen konnte, dass es KEIN geistliches Grundbewusstsein in der Bevölkerung gibt. - Tempora mutantur.
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Ziska
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Ziska »

Hiskia hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 11:49 Hallo an beide, bin neu hier und verfolge diesen Thread, sorry das ich mich einmische.
Erich hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 11:34 Natürlich war und ist Jesus Christus als wahrer Mensch seinem Gott und Vater untergeordnet,
denn als Mensch ist er doch unser Bruder und Hoherpriester und Mittler, der für uns eintritt,
aber als wahrer Gott ist der Herr Jesus Christus dem Heiligen Vater und dem Heiligen Geist, gleich.
Achtung, da fängt es an lieber Erich. Gleich inwiefern?

Meine Aussage ist: Jesus ist und war, weder vorher, während des Erdseins und nachher, Gott! Ja, Jesus ist nicht Gott!
Ich bin dennoch gespannt auf deine Antwort auf die Frage: Inwiefern gleich?

Gruss Hiskia
Der Ausdruck „Gott“ ist ein Titel. Jesus ist nicht der allmächtige Gott.
Das ist und bleibt Jahwe/JHWH/Jehova.

Aber Jesus ist ein Gott. Jesaja nennt ihn sogar „starker Gott“......
LG Ziska
„Einer ist euer Führer, der Christus“
(Matthäus 23:10)
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