Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

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Helmuth
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 00:09 Die Magoi aus dem Land des Sonnenaufgangs waren keine bösartigen Okkultisten, sondern gemäß damaliger Sitte Wissenschaftler, Gelehrte, "Magoi" eben.
All das wissen wir doch nicht. Aufgrund welcher Fakten redest du und machst diese Wertung? Weil es dir nicht in dein theologisches Denkschema passt? Alles was wir haben ist die Bezeichnung "Magoi" und eine seltsame Geschichte. Fertig.

Was man dazu nun alles hineindeutet macht die Wahrheit nicht wahrer und den Irrtum nicht irrtümlicher. Der Begriff magoi ist aber biblisch gut definiert.
Abischai hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 00:09 Und sie huldigten dem Herrn aufrichtig, ein Okkultist würde soetwas NIEMALS tun, das erlaubt sein Führer gar nicht.
Nichts davon ist bestätigt. Du weißt weder was sie motivierte noch wer ihr Herr war, nicht einmal, ob es sich überhaupt um eine historische Tatsache handelt. Es gibt keine Namen und nur fragwürdige Zeugen wie Herodes oder die Pharisäer. Historizität spielt im Mt-Ev keine gleich große Rolle wie bei den anderen Evangelien.

Dagegen berichtet Lukas anders. Es gab einen alten Mann, der mit Namen bekannt war, den der HG in den Tempel sandte, damit er das Heil sieht, bevor er stirbt. Das war die Zusage an ihn. Aber er betete dabei nicht ein Baby an. Und es gibt weitere Zeugen, viele mit Namen.

Es ist aber für mich nicht weiter wichtig das Verhalten von Magoi zu studieren, um etwas über den Glauben an Gott und seinen Sohn zu lernen. Es erhielt auch keine Bestätigung durch den Heiligen Geist. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass uns das 1. und 2. Kap. von Mt. eventuell wie eine Art Kukuksei ins Nest gelegt wurde.

Vielleicht testet uns ja der HG, ob wir es wirklich Ernst nehmen mit Gottes Wort. Das ist was ich heute denke.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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PeB
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: So 10. Jan 2021, 19:39
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 9. Jan 2021, 04:34 Was haltet ihr davon?
Zuviel Spekulation.
Da gebe ich dir recht.
Deshalb sollte man sich an das halten, was der Begriff "magoi" im Ursprung hergibt - und nicht in der gegenwärtigen Interpretation. Wir verwenden den Begriff "Magier" im Sinne von "Zauberer".

Ursprünglich (im Sinne griechischer Autoren) aber bezeichnet "magoi" zweierlei:
In den Historien des Herodot (Mitte 5. Jh. v. Chr.) hat das griechische magoi zwei Bedeutungen. Einmal erscheint es als Name eines der sechs medischen Volksstämme. Ein anderes Mal verwendet Herodot das Wort als allgemeine Bezeichnung für iranische Priester, deren Volksstamm er jedoch nicht erwähnt.
(aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Magier_(Religion))

Da sich die Evangelisten der griechischen Sprache bemächtigten, kann man davon ausgehen, dass sie auch die Begrifflichkeiten des Vokabulars synonym verwendeten.

Wenn nun also in der Bibel von drei "magoi" die Rede ist, so handelt es sich um:
a) drei medische Personen
oder
b) drei iranische Priester

Noch später - im Zeitraum der Evangelienniederlegung - werden mit "magoi" wohl immer zoroastrische Priester bezeichnet:
Spätestens in den griechischen und römischen Texten des 4. Jahrhunderts v. Chr. dienen mágos und magus unmissverständlich als Bezeichnung eines zoroastrischen Priesters
Es ist also naheliegend, dass es sich bei den drei Weisen um drei zoroastrische Priesterhandelte; zumindest handelt es sich aber um Personen aus dem medisch-persischen Bereich.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Isai »

PeB hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 15:02 Wenn nun also in der Bibel von drei "magoi" die Rede ist, so handelt es sich um:
a) drei medische Personen
oder
b) drei iranische Priester
Drei wahrscheinlich wegen der Geschenke. Könnten aber auch zwei oder fünf oder sieben oder so gewesen sein.
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1. Joh 4:15
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Magdalena61
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Magdalena61 »

lovetrail hat geschrieben: Sa 9. Jan 2021, 10:52 Es könnten auch Nachfahren der anderen Israelstämme gewesen sein, welche einst von den Assyrern verschleppt wurden.

Man muss es immer wieder sagen: Juda ist nur ein Stamm Israels. Es gibt derer aber zwölf.
Wenn das nur immer so klar wäre, welche Stämme im Verlauf der biblischen Geschichte und heute zu den 12 gehören. In Offb. 7 fehlen Ephraim und Dan, aber es sind trotzdem 12 Stämme.

Dr. Werner Gitt nannte keinen bestimmten Stamm:
Es waren Nachkommen jener Israeliten, die bei der allgemeinen Rückkehr der Israeliten aus dem babylonischen Exil (587-538 v. Chr.) im Land geblieben waren.
Quelle
Angehörige des Volkes oder Staates Israel werden auch heute pauschal als Juden bezeichnet.

Daniel war übrigens aus dem Stamm Juda; aus dem Geschlechts Davids.
Sicher kein Zufall.
LG
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Magdalena61 »

Abischai hat geschrieben: Sa 9. Jan 2021, 10:49 Ich finde es sehr interessant, Daniel 12 zu verinnerlichen, verglichen mit Joh.: "er kam in das Seine, doch die Seinen nahmen ihn nicht an, soviele ihn aber aufnahmen (also von den Nicht-Seinen), denen gab er das Recht Gottes Kinder zu werden, (nämlich genau) denen, die an seinen Namen glauben..."
Daniel hat uns durchaus etwas zu sagen, das sehe ich auch so.
Es war für ihn sicher nicht leicht, allen Umständen zum Trotz, seinem Gott treu zu bleiben. Er beugte sich nicht der Aufforderung, die Verbeugung vor den Götzen der Mächtigen seiner Zeit zu übernehmen, sondern er folgte seinem Gewissen. Bestimmt stand er im Austausch mit JHWH; schließlich war er ein Prophet des HERRN.

Dabei stand Daniel, das ist mein Eindruck, der fremden Kultur, in welcher er leben musste, nicht grundsätzlich ablehnend- feindselig und auch nicht hochmütig gegenüber. Sonst hätte er wohl kaum Akzeptanz gefunden; Träume und Genie hin oder her.

Was dabei herauskam, genauso wie auch bereits in Dan. 3, sehe ich als Ermutigung, der Wahrheit, so, wie wir sie nach bestem Wissen und Gewissen verstehen- denn unfehlbar sind wir mit Sicherheit nicht- treu zu bleiben.
Damit klarer verständlich ist, was ich meine, muß ich ein bißchen Vorgeschichte mit kopieren:
Dan. 6, 25-28 (LUT): Da ließ der König die Männer, die Daniel verklagt hatten, holen und zu den Löwen in die Grube werfen samt ihren Kindern und Frauen. Und ehe sie den Boden erreichten, ergriffen die Löwen sie und zermalmten alle ihre Knochen.
Da ließ der König Darius allen Völkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde schreiben: Viel Friede zuvor!

Das ist mein Befehl, dass man überall in meinem ganzen Königreich den Gott Daniels fürchten und scheuen soll. Denn er ist ein lebendiger Gott, der ewig bleibt, und sein Reich ist unvergänglich, und seine Herrschaft hat kein Ende. Er ist ein Retter und Nothelfer, und er tut Zeichen und Wunder im Himmel und auf Erden.
Super. Der König höchstpersönlich missionierte sein Volk.

Die Kinder und Frauen der Ankläger wurden zusammen mit den Männern gerichtet.
Das ist -- schlimm.
Gefällt mir nicht. Es tut mir immer leid, wenn Unmündige, Abhängige, die keine Wahlmöglichkeit haben, weil sie sich unterordnen/ gehorchen müssen, durch die Sünde ihres Vorgesetzten Strafe erleiden für etwas, wofür sie nicht verantwortlich sind.

Dennoch überlege ich, ob ich Gott einmal ganz vorsichtig an Dan. 6 erinnere. Mich regt es nämlich fürchterlich auf, wie in dieser Welt in der letzten Zeit gegen Heilige polemisiert wird. Man versucht mit allen Mitteln, ihnen unlautere Motive und verlogenes, gemeines Handeln anzuhängen... sogar Straftaten, die sie nicht begangen haben.
Man stigmatisiert bestimmte Menschen zu "gefährlichen Feinden", die man unter allen Umständen bekämpfen müsse, ohne tatsächlich reale Beweise vorlegen zu können für die demagogisch aufbereiteten Vermutungen und Verleumdungen, die als Anklage dienen.
LG
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Magdalena61 »

R.F. hat geschrieben: So 10. Jan 2021, 09:06
lovetrail hat geschrieben: Sa 9. Jan 2021, 19:00 - - -
Zur Frage wer heute Israel ist, sollte ich am besten einen neuen Thread aufmachen.
- - -
Gute Idee!
Ganz meine Meinung.
LG
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Magdalena61 »

lovetrail hat geschrieben: So 10. Jan 2021, 22:21 Hallo Edelmuth, lange nichts gehört von dir :wave:
:)
Pluto hatte mich gebeten, ihn "reinzulassen", wenn er sich nochmals anmelden sollte. Und ich mache immer noch, was Pluto sagt. Vielleicht kann ich mir dann auch einmal etwas wünschen. Nämlich, dass Pluto hier auch einmal wieder online ist.
LG
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von lovetrail »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 18:01 Angehörige des Volkes oder Staates Israel werden auch heute pauschal als Juden bezeichnet.
Genau das schafft Verwirrung und hat u.a. zur Irrlehre des Dispensationalismus geführt.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Magdalena61 »

"Dispensationalismus"-- ja, das klingt nicht gut. Da hast du Recht. Dieses Wort kann man ja kaum aussprechen.

Du wolltest doch noch einen Thread aufmachen-- über Israel. :angel: Vorhin bin ich bei einer Seite vorbei gekommen... da stand etwas von "Manasse ist in Indien" oder so... aber ich glaube, das waren Gläubige irgendeines Sondervereins- und da ich die Seite für meine Absichten nicht gebrauchen konnte, hatte ich sie weggeklickt.
LG
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Reinhold »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 18:01
lovetrail hat geschrieben: Sa 9. Jan 2021, 10:52 Es könnten auch Nachfahren der anderen Israelstämme gewesen sein, welche einst von den Assyrern verschleppt wurden.

Man muss es immer wieder sagen: Juda ist nur ein Stamm Israels. Es gibt derer aber zwölf.
Wenn das nur immer so klar wäre, welche Stämme im Verlauf der biblischen Geschichte und heute zu den 12 gehören. In Offb. 7 fehlen Ephraim und Dan, aber es sind trotzdem 12 Stämme.

Dr. Werner Gitt nannte keinen bestimmten Stamm:
Es waren Nachkommen jener Israeliten, die bei der allgemeinen Rückkehr der Israeliten aus dem babylonischen Exil (587-538 v. Chr.) im Land geblieben waren.
Quelle
Angehörige des Volkes oder Staates Israel werden auch heute pauschal als Juden bezeichnet.

Daniel war übrigens aus dem Stamm Juda; aus dem Geschlechts Davids.
Sicher kein Zufall.
LG
Hallo Magdalena!
Für mich ist es nicht relevant was ein Herr Gitt oder ein anderer Experte zu den 10 Stämmen Israels sagt. Diese
verschwanden damals nach der Einnahme durch Assur von der Weltenbühne. Kein Bewohner des heutigen Israels kann außerdem sagen aus welchen der 10 untergegangenen Stämme-die als Samariter-sprich Halbjuden in die weitere Geschichte eingingen-er entstammt. Wie aus Pauli folgenden Worten in Römer 9:6-8 u. 25/26 unmissverständlich hervorgeht hat sich aber Gottes Vorsatz bezgl. "ISRAELS" nicht geändert:

6 Ich will damit nicht gesagt haben, dass das von Gott gegebene Wort keine Gültigkeit mehr hätte. Aber es gehören eben nicht alle Israeliten zum eigentlichen Israel. 7 Nicht weil sie von Abraham abstammen, sind sie seine Kinder, denn Gott sagte zu ihm: "Durch Isaak gebe ich dir die Nachkommen, die ich dir versprochen habe." 8 Mit anderen Worten: Nicht die Abstammung macht zu Gottes Kindern, sondern die göttliche Zusage führt zur eigentlichen Nachkommenschaft.

und:
25 Das hat er schon durch den Propheten Hosea angekündigt: "Ich werde als mein Volk berufen, was nicht mein Volk war, und als geliebte Frau die, die nicht geliebt war." 26 "Gerade dort, wo zu ihnen gesagt wurde: 'Ihr seid nicht mein Volk', werden sie 'Kinder des lebendigen Gottes' genannt werden.
"Alles hat er so eingerichtet, dass es schön ist zu seiner Zeit. Auch die Ewigkeit hat er den Menschen ins Herz gelegt. Aber das Werk Gottes vom Anfang bis zum Ende kann kein Mensch begreifen."
Pred. 3,11
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