Einmal etwas grundlegendes dazu:Hiob hat geschrieben: ↑Fr 22. Jan 2021, 09:41
Es gibt also, und darum geht es hier, einen kategorialen Unterschied zwischen "systemischer" und "tatsächlicher" Wirklichkeit. - Das Problem: Heute neigt man (weniger in den Wissenschaften - die wissen das) dazu, bei Wissenschafts-Darstellung und überhaupt bei Aussagen zur Gesellschaft beides zu verwechseln. - Bzw. nicht mal "verwechseln": Man erkennt diesen Dualismus überhaupt nicht. - Das ist extrem fatal.
Auf Verschwörungs-Theorien bezogen: Man könnte vielen Verschwörungs-Theorien die Luft rauslassen, wenn man seine etablierte systemische Wirklichkeit nicht als tatsächliche Wirklichkeit darstellen würde. Denn dann wäre die Gegenseite nicht provoziert zur Reaktion: "Was Ihr könnt, können wir auch".
Wir sehen seit Jahr und Tag, wie eine säkularisierte Welt sich neue Propheten, auch neue Götter sucht und seit vielen Jahrzehnten erleben wir, das so "gewisse" Teilbereiche der Wissenschaft mit einem absoluten Wahrheitsanspruch versehen werden, deren Propheten und Lichtgestalten für eine gewisse Zeit im prophetischen Glanz erstrahlen und abweichende Forschungsmeinungen mit aus dem Mittelalter stammenden Ketzervokabular disqualifiziert und gebrandmarkt werden.
Und die zeitgeistlichen Auswüchse dessen, die beschreibst du in deinem Beitrag.
(Eventuelle Bezüge zu den "postmodernen" Endzeit-Propheten sind hier wohl nicht rein zufällig.)
Und trotz und alledem ist mir deine Erklärung, oder Definition einer "tatsächlichen Wirklichkeit" viel zu nahe am dem, was man auch unter einem Oxymoron verbuchen könnte.
Eher Karl Valentin nach mindestens einem Fass Bier.Das könnte auch von Loriot sein.