Glaube nimmt ab ?

Rund um Bibel und Glaube
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Lena
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Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Lena »

Hiob, ich meine es so: Du sagst etwas. Ich höre es. Ich entscheide ob ich es auch so sehen will.
Wenn es vom HERRN kommt, so habe ich die Erfahrung gemacht, das ich es ganz tief in mir
drin weiss, das es richtig ist. So wie wenn der HERR zu mir geredet hätte.

Niemand muss hinstehen und sagen: So spricht der HERR:

Mein innerstes weiss das er gesprochen hat.
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Helmuth
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Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 15:21 Genau das geht NICHT. - "Im Herzen" und "entscheiden" passt nicht zusammen. - Denn entweder es ist "im Herzen", dann muss man nicht entscheiden, weil es einfach "da" ist. - Oder man muss "entscheiden", dann hat das Herz nicht gesprochen.
Wenn dir der Begriff Entscheidung nicht passt, dann nimm "die Türe aufmachen". Es geht darum, dass es ein aktiver Akt ist, den du setzen muss. Gott setzt ihn nicht für ich, aber er hat dir die Fähigkeit gegeben, dass du die Türe entweder öffnen oder schließen kannst. Und dazu entscheidest du dich bei jedem Handgriff.

So sehe ich das mit dem Herzen. Wenn du es für Gott öffnest, dann kann Gottes Wort reinkommen. Wenn du die Türe verschlossen hältst, dann kann nichts reinkommen bzw. füllst du es mit anderen Dingen.

Weil es um Abfall geht. Wenn du Gottes Wort mal reingelassen hast, und es kommt dann auch rein, dann darfst du die Türe nicht mutwillig auch für andere Dinge öffnen, die Gott stören.

Machen wir ein anschauliches Beispiel: Die Ehefrau öffnet gerne ihrem Ehemann die Türe und er tritt ein. Dann klopft ein anderer Mann an der Tür und begehrt Einlass. Für ihn sollte die Türe verschlossen bleiben bzw. verpasst du ihm einen Tritt damit er abhaut.

Wenn die Frau ihn aber gegen deine Willen reinlässt kommt es zu einer massiven Störung. Du wirst verstört sein, was da gerade passiert. Wenn der Eindringling sie dann noch unsittlich anfasst und ihr zuflüstert: "Geh inzwischen ins Schlafzimmer ,ich komme nach", was wirst du dann erst tun?

Ich meine du zückst entweder ein Messer oder du flüchtest aus der Wohnung. Und solange du weißt, dass sich deine Frau wie ein Hure benimmt wirst du nicht in freudiger Erwartung mehr bei ihr anklopfen. Und in der Zwischenzeit treibt dich die Eifersucht.

Das sollen Bilder sein wie man vom Glauben abfallen kann. Du hast aber immer zu entscheiden, und zwar bei jedem Griff zur Türe, was du konkret tust. Die Wohnung symbolisiert dein Herz.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Hiob
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Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 19:48 Wenn dir der Begriff Entscheidung nicht passt, dann nimm "die Türe aufmachen".
Bei Saulus wurde diese Tür von Gott eingetreten.
Michael hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 19:48 Es geht darum, dass es ein aktiver Akt ist, den du setzen muss.
Eben nicht. - Es KANN so sein, MUSS aber nicht so sein.
Michael hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 19:48 Die Ehefrau öffnet gerne ihrem Ehemann die Türe und er tritt ein. Dann klopft ein anderer Mann an der Tür und begehrt Einlass. Für ihn sollte die Türe verschlossen bleiben bzw. verpasst du ihm einen Tritt damit er abhaut.
Schon richtig. - Nur kommt hier das Motiv des "das Fleisch ist schwach" dazu. ---- Die Frau ist seit einer Woche beruflich weg, die Tür geht auf und die attraktive Nachbarin steht im Negligé da. - Der Mann sagt zu sich "Nein, das geht gar nicht" und macht es in manchen Fällen dann trotzdem. - So ist es auch im Geistlichen.
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Helmuth
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Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 20:29Schon richtig. - Nur kommt hier das Motiv des "das Fleisch ist schwach" dazu.
Nein, nein, die Sinnbilder müssen hier nicht weiter interpretiert werden. Sie stehen schon für die geistliche Wirklichkeit. Also da ist kein schwahes Fleisch, sondern die Wohnung ist dein Herz, der Ehemann steht für Jesus und die Frau ist der Gläubige, der von ihm abfällt in dem Gleichnis.

Das ganze Geschehen ist zwar ein Werk des Fleisches, das unbestritten, aber so musst es es nun vergleichen mit dem untreuen Herzen, das nicht "in Jesus" bleibt. Da werden bewusst diese Taten von dir als Mensch gesetzt. Hier gilt nicht die Ausrede, das Fleisch ist schwach, sondern das ist der Geist einer Hure am Werk.

Und welcher Vergleich passt besser als die Ehe, die uns Mensch als das geschaffen Bild Gottes als Mann und Frau beschreibt?
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Hiob
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Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 20:44 Das ganze Geschehen ist zwar ein Werk des Fleisches, das unbestritten, aber so musst es es nun vergleichen mit dem untreuen Herzen, das nicht "in Jesus" bleibt.
Es ist aber trotzdem ein Unterschied, ob jemand vorsätzlich oder aus Schwäche untreu ist.
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Helmuth
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Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 23:17 Es ist aber trotzdem ein Unterschied, ob jemand vorsätzlich oder aus Schwäche untreu ist.
Das habe ich nicht angesprochen. Es ging mir nicht darum etwas zu bewerten sondern den Abfall vom Glauben zu skizzieren, d.h. wie sich das Herz dabei von Gott wegbewegt.

Ich untersuche dabei nicht Ursachen sondern Wirkungsweisen. Die wahren Ursachen kennt Gott allein. Es soll eine Mahnung sein, dass man dem Muster nicht nachfolgt. Man könnte dazu viel weitere Beispiel geben. Das Muster ist aber immer gleich. Es schwindet die Liebe. In meinem Beispiel zum Ehemann.

Jesus skizziert es ganz allgemein mit dem Sämannsgleichnis, wenn er dieses sagt:
Lukas 8:13 hat geschrieben: Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab.
Hier spricht Jesus die Versuchung an. Mein Versucher war der fremde Mann. Die Frau blieb nicht treu, was als Sinnbild für die Untreue zu Gott steht. Diese Muster wird in der Endzeit verstärkt zu beobachten sein:
Matthäus 24:12 hat geschrieben: Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.
Für unsere Gesellschaft auffällig ist, dass wir das Gesetz der Ehe nicht mehr bewahren. Diese Gesetzlosigkeit, ist heute bereits etabliert. Es ist noch keine Master-Kennzeichen, aber ein für mich auffälliges. Die Folge ist, dass Unzucht und Ehebruch nicht mehr wahrgenommen wird, weil es gesellschaftsfähig ist.
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Hiob
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Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: So 21. Feb 2021, 08:29 Das habe ich nicht angesprochen. Es ging mir nicht darum etwas zu bewerten sondern den Abfall vom Glauben zu skizzieren, d.h. wie sich das Herz dabei von Gott wegbewegt.
OK - dann stimme ich Dir zu.
Michael hat geschrieben: So 21. Feb 2021, 08:29 Für unsere Gesellschaft auffällig ist, dass wir das Gesetz der Ehe nicht mehr bewahren.
Weil man sich von vorne herein gar nicht diesem Gesetz unterwirft - das wäre heute der Normalfall. Das wiederum hat damit zu tun, dass man "Ehe" nicht als geistliche Größe versteht, sondern als LAP-Veranstaltung (also Lebens-Abschnitts-Partnerschafts-Veranstaltung). - Auf Gott bezogen: Wer nicht bei Gott ist, kann ihm nicht untreu werden.
Timmi

Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Timmi »

Vielleicht könnte man es auch so ausdrücken:

Die Werte des Glaubens scheinen vielen nicht lebenswert zu sein.
Hiob
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Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Hiob »

Lena hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 19:24 Hiob, ich meine es so: Du sagst etwas. Ich höre es. Ich entscheide ob ich es auch so sehen will.
Wenn es vom HERRN kommt, so habe ich die Erfahrung gemacht, das ich es ganz tief in mir
drin weiss, das es richtig ist. So wie wenn der HERR zu mir geredet hätte.
Wenn Deine Sprachregelung keinen Widerspruch zwischen "im Herz sein" und "Entscheidung" vorsieht, ist das für Dich ok. Ich kann sogar insider-mäßig nachvollziehen, wie Du es meinst. - Ich versuche aber immer, auch den Nicht-Insidern gerecht zu werden, bei denen Sätze wie "Du kannst Dich im Herzen für Gott entscheiden" nicht funktionieren, weil sie nichts entscheiden wollen, was sie nicht spüren.

Insofern steckt im Thread-Thema vielleicht sogar ein Stück Ehrlichkeit, indem man nicht mehr das Wort "Glaube" runterrattert, sondern sich wirklich überlegt, ob das einen überhaupt betrifft. Also "Glaube nimmt ab" kann auch in der Gesellschaft bedeuten "Wir sagen nicht mehr routinemäßig 'Wir glauben', sondern stehen dazu, dass wir es eigentlich gar nicht tun". Eine Bereinigung also.
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Helmuth
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Re: Glaube nimmt ab ?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: So 21. Feb 2021, 09:32 OK - dann stimme ich Dir zu.
Fein, dass wir das gemeinsam so sehen.
Hiob hat geschrieben: So 21. Feb 2021, 09:32 Das wiederum hat damit zu tun, dass man "Ehe" nicht als geistliche Größe versteht, sondern als LAP-Veranstaltung (also Lebens-Abschnitts-Partnerschafts-Veranstaltung).
Bis hierer stimme ich zu, aber hier geht es auseinander:
Hiob hat geschrieben: So 21. Feb 2021, 09:32 Auf Gott bezogen: Wer nicht bei Gott ist, kann ihm nicht untreu werden.
Das ist von der rein logischen Denkweise richtig, und das formuliert Poaulus ander aber auch in dem SInne. Aber nicht bei Gott zu sein heißt was? Man ist tot. D.h. diese Menschen, die nie umkehren, sind hier gar nicht im Fokus. Bleiben wir beim Thema, das ist der Abfall. Um vom Baum abzufallen muss man zuerst am Baum gehangen sein.

D.h man war mal mit Gott verbunden und fällt dann doch ab. Jesus skizziert dazu neben dem Sämannsgleihnis die Rebe, die keine Frucht bringt, verdorrt und dann vom Stock abfällt. Man bleibt nicht "in Ihm".

Otto2 hat geschrieben: So 21. Feb 2021, 09:42 Die Werte des Glaubens scheinen vielen nicht lebenswert zu sein.
Das ist leider so. Es kennzechnet vorweigend Atheisten, also die Toten. Jesus skizziert zwei Arten der Toten. Es gibt die Toten und die Toten und drückt das so aus: Man lasse die die Toten ihre Toten begraben.

Er sagt das zu einem an der Nachfolge Interessierten, den aber die Weltsorgen mehr motivieren als ihm nachzufolgen. Oder sagen wir so: Er meinte, lasse es und folge mir nach. Wie er sich dann entschieden hat erfahren wir nicht, nur ist die Aussage Jesu dazu sehr klar, was er unter kompormissloser Nachfolge versteht.

Und das sehe ich als Master-Problem. Die Kompromisse, welche die Gläubigen mit der Welt eingehen, egal welcher Bereich, Ehe, Kinder, Geld, Beruf, Karriere, alles einfach. Und die säkularen Gesetze schaffen dazu auch den Rahmen der Gesetzlosigkeit.

Kommt über diese Kompromiss-Menschen eine noch größere Versuchung als ohnehin schon wirksam ist, fallen noch weit mehr ab.
Zuletzt geändert von Michael am So 21. Feb 2021, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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