Medien, Gesellschaft und Kirche

Säkularismus
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PeB
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von PeB »

Hiob hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 16:40
PeB hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 15:00 War das nicht immer schon so?
Sicherlich - aber es wurde nicht im Namen von Aufgeklärtheit und Demokratie getan.
Sagen wir so: in die Geschichtsbücher haben es die Pressevorgänge geschafft, die im Namen von Aufgeklärtheit und Demokratie gewirkt haben.

Aber darüber hinaus, war Schriftwerk schon immer auch ein Instrument der Mächtigen. Nicht erst seit gestern.

De bello gallico - von den Schulen geschätzt, von den Schülern gehasst - war ein Propagandawerk Caesars, um dessen Aufstieg zu befördern.
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Timmi

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Di 9. Mär 2021, 21:45 Oh - auch ich könnte eine solche Philippika schreiben, aber ich komme nicht dazu, weil die Angriffe auf die RKK oft derart unaufgeklärt sind, dass ich sie erst mal verteidigen muss.
Möglicherweise weil die Schafe bemerken, dass ihre Hirten Wölfe sind? Laufen sie nicht in Scharen davon?
Hiob
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Hiob »

Otto2 hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 07:45 Möglicherweise weil die Schafe bemerken, dass ihre Hirten Wölfe sind? Laufen sie nicht in Scharen davon?
Niemand würde wegen einzelner Hirten aus der Kirche austreten, wenn er geistlich mit den Inhalten dieser Kirche verbunden ist. Es ist eher umgekehrt: Es gibt eine Menge an Kirchensteuerzahlern, die eine geistliche Entfremdung zu den Inhalten des Christentums haben. Tatsächliches oder etwaiges Fehlverhalten von Hirten wird zum Weckruf verwendet, diese Differenz aus Inhalt und Zugehörigkeit zu einer Kirche mit Austritt zu quittieren. Insofern ist dies eher eine Bereinigung.

Ratzinger hat ja schon von Jahren zur Diskussion gestellt, die RKK zu einer Kirche der wirklich Gläubigen zusammenzuschrumpfen.
PeB hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 07:45 Aber darüber hinaus, war Schriftwerk schon immer auch ein Instrument der Mächtigen. Nicht erst seit gestern.
Unterm Strick sicherlich richtig. Allerdings gibt es ebenfalls im Untergrund entstandene Schriftwerke, die eine Bewegung, die später mächtig wurde, erst stark zu machen - da muss man nur Luther, aber auch die Weiße Rose nennen.
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:03 Insofern ist dies eher eine Bereinigung.
Ja, man sieht wieder mal was mit Rhetorik veranstaltet werden kann. :lol:

Mach aus schwarz einfach weiß - mit den richtigen Worten :D
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:03 Niemand würde wegen einzelner Hirten aus der Kirche austreten, wenn er geistlich mit den Inhalten dieser Kirche verbunden ist.
Ich würde das so formulieren, wer geistlich mit dem Wort Gottes verbunden ist, wird niemals etwas mit der RKK zu tun haben wollen.
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Sunbeam
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:03 insofern ist dies eher eine Bereinigung.

Hat man nicht zu oft und zu viel mit den politischen Wölfen geheult, sich ihnen schamlos angedient, und sich immer wieder zu denen in's Hurenbett gelegt, die das blutige Zepter diktatorischer Allmacht in den Händen hielten?
Man hat sich verkauft, und die Seelen der Gläubigen hat man gleich mit verschachert, für oft weniger als dreißig Silberlinge.

Bereinigung, sicherlich, die katholischen Christen reinigen sich von dem dogmatischen Glauben starrer und impotenter Lehrgebäude, von dem sie Jahrhunderte hindurch sozusagen beschmutzt wurden. Denn so sauber, wie es einige gern hätten, war die Wäsche der RKK wohl niemals wirklich.
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Helmuth
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Helmuth »

Otto2 hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:22
Hiob hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:03 Niemand würde wegen einzelner Hirten aus der Kirche austreten, wenn er geistlich mit den Inhalten dieser Kirche verbunden ist.
Ich würde das so formulieren, wer geistlich mit dem Wort Gottes verbunden ist, wird niemals etwas mit der RKK zu tun haben wollen.
Ja, das ist für Hiob sicher schwer verdaulich, wobei ich das heute differenzierter sehe. Wäre ich in diese Kirche hineingeboren worden und dennoch im Geist durch das Bad der Wiedergeburt durch sie erneuert, dann wäre es nicht das erste Ziel auszutreten.

Ich bin katholisch aufgewachsen, womit ich nicht gläubig meine, sondern katholisch im Sinne der Tradition. Ich bin getauft (als Baby), ging zur Kommunion und besuchte solange ich Schüler war die vom Unterricht festgesetzten Gottesdienste. Mit 24 bin ich ausgetreten. Mein Grund war damals profan und nicht geistlicher Art.

Es wäre anders, hätte ich mich mich zuvor darin bekehrt. Dann würde ich soweit ich kann darin dienen. Was mich betrifft wäre es höchstwahrscheinlich zum einen Ausschluss gekommen, da ich den Hokus-Pokus dieser Kirche nicht auf Dauer mitmache. Ich kann das einfach nicht.

Ich wurde sogar aus einer charismatischen Kirche ausgeschlossen, weil ich auch deren Hokus-Pokus nicht auf Dauer mitmachen wollte. Ich bin aber weiterhin Charismatiker mit Herz und Seele (es gibt ja andere Gemeinschaften).

Anderseits kenne ich auch in Wien wiedergeborene Christen, die weiterhin ihre katholischen GD besuchen und an deren Gemeinschaft festhalten. Soweit hat sich heute meine Erkenntnis erweitert, dass die Gemeinschaft ein wichtiger Teil des praktischen Lebens ist, wobei man sich dabei im Glauben nicht verbiegen darf.

Wie sie das können ist mir ein Rätsel, aber manche können das. Der Herr führt uns unterschiedlich. Ich sagte, dass man bestimmte Paradigmen nicht von sich aus ablegen kann, da sie unser Denken prägen. Nicht alles davon ist aber relevant. Soweit habe ich das verstanden. Sie schleppen halt jede Menge unnötigen Ballast mit, den kein Schwein für den Glauben und das Leben im Reich Gottes braucht.
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PeB
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von PeB »

Hiob hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:03
PeB hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 07:45 Aber darüber hinaus, war Schriftwerk schon immer auch ein Instrument der Mächtigen. Nicht erst seit gestern.
Unterm Strick sicherlich richtig. Allerdings gibt es ebenfalls im Untergrund entstandene Schriftwerke, die eine Bewegung, die später mächtig wurde, erst stark zu machen - da muss man nur Luther, aber auch die Weiße Rose nennen.
Ja, sicherlich. Kein Streitpunkt für mich.
Ich möchte lediglich verdeutlichen, dass wir derzeit keine neue Entwicklung beobachten.
Man muss sich nicht auf jede Art von Ungerechtigkeit stürzen und dabei ausrufen: das Ende ist nah!"

Denn:
1) ist es das sowieso ;)
2) sind wir Menschen immer schon in der Lage gewesen, Ungerechtigkeit auszuüben - eine Fokussierung dabei auf die Gegenwart wäre eine grobe Geschichtsverfälschung.
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Hiob »

Otto2 hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:22 Ich würde das so formulieren, wer geistlich mit dem Wort Gottes verbunden ist, wird niemals etwas mit der RKK zu tun haben wollen.
Darauf wäre eine mögliche Antwort:
Otto2 hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:18 Ja, man sieht wieder mal was mit Rhetorik veranstaltet werden kann.

Mach aus schwarz einfach weiß - mit den richtigen Worten
:lol:

Um es mal etwas einvernehmlicher zu gestalten: Wenn die aus der RKK Austretenden dann bei meinetwegen Evangelikalen wieder eintreten würden, könnte ich Dir ein Stück weit folgen.
Sunbeam hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:49 Bereinigung, sicherlich, die katholischen Christen reinigen sich von dem dogmatischen Glauben starrer und impotenter Lehrgebäude, von dem sie Jahrhunderte hindurch sozusagen beschmutzt wurden. Denn so sauber, wie es einige gern hätten, war die Wäsche der RKK wohl niemals wirklich.
Wer sich heute geistlich orientieren will, sollte dies in der Gegenwart tun und nicht, weil es vor 500 Jahren Simonie gab. Außerdem sollte man immer Bote und Botschaft unterscheiden. - Selbst wenn das, was Dich zum Wahren bringen will, selber böse wäre, bliebe das Wahre uneingeschränkt das Wahre.

Davon abgesehen: Das, was sich heute "liberales Christentum" nennt, steht in der Regel in fundamental-theologischem Flachwasser. "Liberales" oder gar "emanzipiertes" Christentum ist oft dasselbe wie "säkularisiertes" Christentum - da kann man es gleich ganz lassen.
Michael hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 08:49 Der Herr führt uns unterschiedlich.
Ja, das sehe ich ähnlich. - Ich kenne außerordentlich geistliche Menschen auf evangelikaler, katholischer, sogar evangelischer und ohnehin orthodoxer Seite. - Mir ist in der Tat das Katholische nach wie vor am Nächsten, weil ich noch keine andere Kirche/Denomination gesehen habe, die auch nur annähernd fundamental-theologisch so fit ist wie die RKK.

Verstünde man Christentum rein pastoral, wären mir auch andere Kirchen/Denominationen gelegen - wobei es beim Pastoralen oft weniger an der Kirche/Denomination liegt, sondern an einer bestimmten Gemeinde. --- Versteht man Kirchen/Denomination als reine Entscheidungs-Felder, ist es eh egal, wo man hingeht. - Es hat also viel damit zu tun, was man von einer Kirche/Denomination selber erwartet.
Hiob
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Hiob »

PeB hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 09:47 Ich möchte lediglich verdeutlichen, dass wir derzeit keine neue Entwicklung beobachten.
Man muss sich nicht auf jede Art von Ungerechtigkeit stürzen und dabei ausrufen: das Ende ist nah!"
Klar - allerdings sehe ich so etwas wie eine "neue Volksverdummung", und das auch noch im Namen der Aufklärung. -- Vielleicht bin ich hier deshalb etwas empfindlich, weil ich aus einer Zeit des Widerstands komme (68er, Nach-68er) - wir haben damals wirklich keinen Stein auf dem anderen gelassen, intellektuell wie physisch. :D - Und jetzt sehe ich so etwas wie eine neue Generation des Obrigkeitsdenkens, das ich eigentlich aus Erzählungen nur aus den 40er und 50er Jahren kenne (von der Zeit davor ganz abgesehen).

Auf Medien bezogen: Damals waren Medien Gegenkräfte zum Establishment („Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren“/"Am Morgen ein Joint, und der Tag ist Dein Freund"), heute sind sie Zugpferd des Establishments. - Das halte ich für einen ganz wesentlichen Unterschied.
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